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Leser fragen - Experten antworten - Worauf sollte man beim Cabriokauf achten?

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  • 23. März 2017, 16:41 Uhr
  • Mario Hommen/SP-X

Wer günstig offen fahren will, findet auf dem Gebrauchtmarkt viele spannende Angebote zu kleinen Preise. Doch der Traum vom Cabriolet könnte schnell zum Albtraum werden.

Frage: Ich möchte mir zum Frühjahr ein gebrauchtes Cabriolet kaufen und wüsste gerne, auf welche Schwachstellen ich beim Kauf besonders achten sollte?

Antwort von Hans Georg Marmit, Kraftfahrzeugexperte der Sachverständigenorganisation KÜS: Cabriolets sorgen mit ihrem variablen Dach für viel Fahrspaß, doch kann die Dachkonstruktion auch Ärger machen. Vor allem bei älteren Fahrzeugen bereiten die Dächer oftmals Probleme. Deshalb sollte man bei Oben-ohne-Autos aus zweiter Hand - egal ob mit Stoff- oder Blechmützchen - auch einen genauen Blick auf den Zustand der abnehmbaren Haube werfen.
 
Die wichtigste Frage ist natürlich, ob das Dach einwandfrei funktioniert. Deshalb sollte man zunächst überprüfen, ob es sich problemlos öffnen und schließen lässt. Zweiter wichtiger Prüfungspunkt betrifft die Dichtigkeit. Viele Dächer werden bereits nach wenigen Jahren durchlässig. Wer bei der Besichtigung in den Gebrauchten einsteigt, sollte deshalb zunächst einmal darauf achten, ob es möglicherweise feucht oder muffig riecht. Außerdem sollte man bei einer anschließenden Probefahrt auch auf besondere Windgeräusche achten, die auf eventuelle Undichtigkeiten schließen lassen. Und man sollte das Dach - das betrifft dann allerdings nur die Stoffdächer - an der Oberfläche inspizieren. Ist der Stoff rissig oder porös, ist bald Ersatz nötig, für den zumeist einen vierstelliger Betrag fällig wird. Vor allem an den Knickstellen des Verdecks kann man fündig werden. Bei Metallklappdächern gilt es darauf zu achten, ob die Dachteile tadellos ineinander passen und bündig schließen.
 
Wichtig ist auch ein Check der Gummidichtungen. Wurden diese pfleglich behandelt, sollten sie weich und elastisch sein. Poröse oder rissige Gummis können zum Problem werden. Auch ein Blick auf das Gestänge und die Gelenke lohnt sich. Idealerweise sind diese leicht gefettet und rostfrei. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann abschließend noch in die Waschstraße fahren, um zu schauen, ob irgendwo Wasser eindringt.
 
Bei einer Probefahrt kann man sich zudem noch überlegen, ob einem das Geräuschniveau im geschlossenen Zustand auch bei schnellerem Tempo als erträglich erscheint. Ebenfalls schauen sollte man, ob man mit der mäßigen Rundumsicht bei geschlossenem Dach zurechtkommt. Und wer mit dem Cabrio möglicherweise auch Urlaubsfahrten plant, sollte noch checken, ob das Gepäckvolumen selbst bei offenem Dach dafür reicht.

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