Auto

Die Verkehrswende ist keine Einbahnstraße

  • In NEW MOBILITY
  • 30. März 2017, 11:56 Uhr
  • Thomas Schneider

Fakt ist: Wir werden nicht alle ab dem kommenden Jahr Elektroauto fahren. Dennoch ist es höchste Zeit, die Verkehrswende jetzt zumindest einzuleiten und in die richtigen Bahnen zu lenken. Dabei ist es nach Ansicht des deutschen Kfz-Gewerbes entscheidend, nicht blind in eine Richtung zu laufen, sondern alle umweltfreundlichen Antriebsalternativen zu nutzen - und dazu gehört auch der Diesel.

Fakt ist: Wir werden nicht alle ab dem kommenden Jahr Elektroauto fahren. Dennoch ist es höchste Zeit, die Verkehrswende jetzt zumindest einzuleiten und in die richtigen Bahnen zu lenken. Dabei ist es nach Ansicht des deutschen Kfz-Gewerbes entscheidend, nicht blind in eine Richtung zu laufen, sondern alle umweltfreundlichen Antriebsalternativen zu nutzen - und dazu gehört auch der Diesel.

Und so plädiert Arno Klare, SPD-Bundestagsabgeordneter und Mitglied im Verkehrsausschuss, auf dem 8. Berliner Automobildialog des Deutschen Kfz-Gewerbes für eine "technologieoffene und ganzheitliche" Verkehrswende. Dazu könnten auch konventionelle Antriebe beitragen, wenn Kraftstoffe in klimaneutralen Verfahren hergestellt werden.

Der Bedarf an Mobilität wächst, daher müsse man Dekarbonisierung vorantreiben, der Industrie aber dennoch Luft zum Atmen lassen, stellt Oliver Wittke, CDU-Abgeordneter und ebenfalls Mitglied im Verkehrsausschuss, klar. Die Verteufelung des Dieselantriebs sei keine Lösung. Das sieht Dr. Martin Rocholl, Leiter des Deutschlandprogramms der European Climate Foundation, genauso: Nach dem Abgasskandal könne man nicht weitermachen wie bisher und etwa durch mehr Fahrzeuge mit Benzinantrieb den CO2-Ausstoß erhöhen. Der Speditions- und Logistikverband fordert indes praktikable Brückentechnologien.

Eine davon könnten mit Erdgas betriebene Fahrzeuge sein, wie Dr. Thomas Schwarz, Leiter Politik Berlin der Audi AG, betont. Nicht ganz uneigennützig, engagieren sich die Ingolstädter doch bereits seit Jahren etwa für die Nutzung von power-to-gas: Dabei wird synthetisches Erdgas aus regenerativ erzeugtem Strom hergestellt und die damit betriebenen Autos fahren im reinen E-Gasbetrieb komplett CO2-neutral. Neben Audi forscht zum Beispiel auch das Karlsruher Institut für Technologie in diese Richtung.

Bei den Nutzern sind Erdgas-Autos in den vergangenen Jahren allerdings etwas auf das Abstellgleis geraten. Dabei bieten sie enormes Potenzial. Doch wenn die Menschen sie nicht kaufen, können sich die Autobauer es sich auch nicht leisten, auf breiter Front Erdgas-Modelle anzubieten. Ein Dilemma, das wohl nur durch mehr Information und Aufklärung aufzulösen ist.

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