Neuheit

Caravan Knaus Deseo - Große Klappe - viel dahinter

  • In AUTO
  • 23. Juni 2017, 15:26 Uhr
  • Michael Lennartz

Ein Jahr nach der Weltpremiere des Ultraleichtbau-Caravans Travellino präsentiert Knaus mit dem neuen Deseo ein zweites Produkt mit der neuartigen Glasfaserrahmentechnik. Eine gigantische Heckklappe ermöglicht zudem ungeahnte Transportmöglichkeiten.

Der Knaus Deseo war schon immer ein eigenwilliger Wohnwagen, der aber bisher eher als Transporter mit Schlafmöglichkeiten konzipiert schien. Dass bei der jetzt gezeigten Neuauflage nun die Wohnqualitäten in den Vordergrund rücken und dennoch verbesserte Transport-Möglichkeiten geboten werden, liegt an der innovativen Fertigungsart, die im Vorjahr mit dem Travellino eingeführt wurde: Der Deseo geht als zweites Produkt mit Glasfaserrahmen-Technik (Fibre Frame) an den Start, und zwar nach dem Caravan-Salon (25. August bis 3.September) und zu Preisen ab 19.890 Euro.

Die Revolution geht also weiter. Die Frame-Technologie hatte die Knaus-Tabbert-Gruppe schon vor einem Jahr als Türöffner in eine neue Fertigungswelt gepriesen. Ein hochfester Glasrahmen, der für einen verwindungssteifen, selbsttragenden Aufbau sorgt, ermöglicht einerseits Ultraleichtbau und bei gleichzeitig höherer Crashsicherheit.

Da Hochschränke und Nasszellen als stabilisierende Elemente wie bei konventionellen Konstruktionsmethoden nicht mehr nötig sind, ergeben sich beim Innenausbau bisher ungekannte Variationsmöglichkeiten, die der Deseo in  einzigartiger Weise nutzt. Der Clou ist eine riesengroße Heckklappe, die wie bei einem Kombi komplett nach oben schwingt und neben der seitlichen Türe eine weitere Zugangsmöglichkeit erlaubt.

Die wesentlich wichtigere Funktion: Die Heckklappe eröffnet praktische und großzügige Zulademöglichkeiten. Die modulare Bauweise der verschiebbaren und herausnehmbaren Möbel schafft nämlich Platz für bis zu zwei Motorräder, die über eine Rampe eingeladen und festgezurrt werden können. Selbst ein Quad kann bei Bedarf auf diese Art und Weise mit in den Urlaub genommen werden.

Die flexible Wohnwelt versucht derweil mit unaufdringlichem, reduziertem Design Gemütlichkeit und Funktionalität zu vereinen. Die Küche ist im Bug eingebaut, ebenso ein Kleiderschrank. An den Seiten finden sich verschiebbare Stauschränke und Sitzmöglichkeiten für bis zu fünf Personen. Zum Schlafen wird das Hubbett heruntergelassen.

Das Lichtkonzept scheint wie aus einem Pkw entlehnt. Im Innenraum mit LED-Technologie und Ambiente-Beleuchtung und als Design-Schmankerl im Außenbereich mit einer skulpturalen, in die Seitenwand integrierten Effektbeleuchtung und einer dem Konturverlauf folgenden Lichtsignatur. Damit fällt man nachts gewiss auf jedem Campingplatz auf.

Die Innenraum-Architekten haben die neuen Freiheiten, die ihnen das mit den Wänden ultraschall-verklebte Rahmen-Skelett bietet, in puncto Raumökonomie gut genutzt. Weitere Ideen werden sicher folgen, denn schon in fünf Jahren will Knaus seine komplette Caravan-Produktion für sämtliche Marken auf das neue Konstruktionsprinzip umgestellt haben. Und in zwei bis drei Jahren dürften dann auch die ersten Reisemobile nach der neuen Technologie gefertigt werden, denn gerade angesichts der führerscheinbedingten Gewichtsbegrenzung auf 3,5 Tonnen wirken sich Leichtbaumaßnahmen positiv auf die Zuladekapazität aus.

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