Motorrad

Motorrad-Zulassungen im 1. Halbjahr 2017 - Nach dem Rekord folgt der Rückwärtsgang

  • In MOTORRAD
  • 12. Juli 2017, 12:06 Uhr
  • Ulf Böhringer/SP-X

In den ersten sechs Monaten des Jahres sind die Motorrad-Zulassungen deutlich zurückgegangen. Trotzdem soll dies laut zuständigem Verband kein Hinweis auf eine Krise sein, sondern die Auswirkung eines statistischen Effekts aus dem Vorjahr.

Um knapp über zwölf Prozent sind die Neuzulassungen von motorisierten Zweirädern mit über 50 Kubikzentimetern Hubraum nach Angaben des Industrieverbandes Motorrad in Essen (IVM) im ersten Halbjahr 2017 gefallen. In Deutschland wurden zwischen Januar und Juni dieses Jahres nur noch knapp 88.000 statt 100.000 Einheiten neu in den Verkehr gebracht.
 
Am geringsten fiel der Rückgang mit rund 300 Fahrzeugen (4,7 %) bei den Kraftrollern aus. Auch die Motorräder als bei weitem zahlenstärkste Gruppe kam mit einem Minus von 8,4 Prozent oder 6.000 Zulassungen (66.000 statt 73.000) noch leicht besser weg. Besonders drastisch fiel der Rückgang bei den Leichtkrafträdern bis 125 Kubikzentimetern aus; ihre Zahl sank im Halbjahresvergleich von fast 11.000 auf 7.500, was einem Rückgang von über 30 Prozent entspricht. Stark zum Gesamtminus beigetragen haben auch die Leichtkraftroller, deren Zahl sich von 9.400 um rund 26 Prozent auf nur noch etwa 7.000 Neuzulassungen verringerte.
 
Der IVM möchte trotz dieser Zahlen nicht von einem nachlassenden Interesse am motorisierten Zweirad in Deutschland sprechen; er weist auf den Zulassungsboom des Vorjahres hin, der seine Ursache in der Einführung der Homologationsvorschriften zum 1. Januar 2017 hatte. Die bevorstehende Euro 4-Norm hatte - vor allem im zweiten Halbjahr 2016 - zu Tausenden von Tageszulassungen durch Händler geführt.

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