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Hyundai-Show in der Eifel

  • In MOTORSPORT
  • 26. Juli 2017, 17:11 Uhr
  • Mirko Stepan

Wenn die Eifel ruft, dann kommen die Auto-Verrückten. Das gilt nicht nur für Rundstrecken-Events am Nürburgring, sondern auch für den Rallye-Sport. Das ADAC Eifel Rallye Festival lockte tausende Besucher und 160 Boliden nach Daun und Umgebung.


Wenn die Eifel ruft, dann kommen die Auto-Verrückten. Das gilt nicht nur für Rundstrecken-Events am Nürburgring, sondern auch für den Rallye-Sport. Das ADAC Eifel Rallye Festival lockte tausende Besucher und 160 Boliden nach Daun und Umgebung.

Ob klassische Rallye-Autos aus den 1960ern oder WRC-Rennwagen der Neuzeit: Wer sich für den Rallye-Sport interessiert, für den ist das ADAC Eifel Rallye Festival ein Muss. 2017 sorgte Hyundai - zum ersten Mal als Hauptsponsor am Start - mit drei Fahrzeugen für Aufsehen und Begeisterung. Im Fahrerlager und auf den Wertungsprüfungen in der Umgebung war das Interesse groß an den i20 WRC, die von Vize-Weltmeister Thierry Neuville und Rallye-Urgestein Armin Schwarz pilotiert wurden. Schwarz musste seinen Hyundai Accent WRC von 2003 nach dem Shakedown mit Getriebeproblemen stehen lassen und stieg kurzfristig in das WRC-Auto von 2014 ein - für den Profi eine Premiere, die ihm sichtlich Spaß machte. "Ich werde jetzt auf der Runde einiges ausprobieren, um das Auto kennenzulernen", sagte er vor seinen ersten Metern im modernen WRC-Boliden.

Wo die Hyundais auftauchten, sorgten sie für tosenden Applaus bei den Fans - was nicht zuletzt der spektakulären Fahrweise der beiden Profis hinterm Lenkrad geschuldet war. Die Veranstaltung ist für die Fans, ein echtes Festival eben. Selten kommt man Autos und Fahrern so nahe wie in der Eifel. Neuville und Schwarz posierten für Selfies, gaben Autogramme auf Mützen, Eintrittskarten und Auto-Modelle: ein Paradies für Rallye-Fans.

Für wahrhaft paradiesische Zustände sorgten natürlich auch die zahlreichen anderen Fahrzeuge der Nennliste - ein "who is who" des Rallye-Sports. Vier Audi Sport Quattro von 1986 bis 1988 waren am Start, zahlreiche Alpine, Opel Ascona, aber auch Exoten wie ein DAF 66. Dazu gesellten sich Fahrer-Legenden wie Hannu Mikkola, Weltmeister von 1983, oder der deutsche Rekordmeister Matthias Kahle, der im Fabia R5 auf der Strecke war - und vor allem mit dem vier Jahrzehnte alten 130 RS für Furore sorgte.

Aber nicht nur für ein Rallye-Event ist die Eifel das perfekte Pflaster, sondern auch für eine Testfahrt. Schließlich sind die gewundenen Landstraßen ideal, um zu probieren, was ein Auto kann. In diesem Fall ein Hyundai i20 Active. Der ist die Crossover-Version des Kleinwagens. Optisch unterscheidet sich der Fünftürer durch Anbauteile wie Seitenschweller, Kotflügel-Verbreiterungen, Unterfahrschutz und eine Dachreling von seinen i20-Geschwistern. Dazu kommt eine um zwei Zentimeter erhöhte Bodenfreiheit. Auch die Frontschürze samt Kühlergrill hat beim i20 Active einen eigenständigen Look, wirkt etwas bulliger als bei den Schwester-Modellen. Diese Veränderungen tun dem i20 gut, der Kleinwagen wirkt dadurch wuchtiger und erwachsener.

Der Testwagen ist mit einem 1.0 T-GDI, einem Dreizylinder-Turbo-Benziner ausgerüstet, der 88 kW/120 PS leistet. Das manuelle Sechsganggetriebe lässt sich problemlos schalten, und der Hyundai macht einen äußerst agilen Eindruck. Mit seinem gut abgestimmten Fahrwerk, das komfortabel, aber nicht zu weich ist, lassen sich die Eifeler Kurven zackig durchfahren. Hier hat Hyundai wirklich gute Arbeit geleistet. Mit rund sieben Liter Spritverbrauch je 100 Kilometer ist man dabei, wenn man es etwas zügiger angeht.

Das Einstiegsmodell kostet mindestens 17.300 Euro, die Top-Ausstattung "Style" ist ab 21.900 Euro zu haben. Dann sind unter anderem Einparkhilfe vorn und hinten, Klimaautomatik, Licht- und Regensensor sowie LED-Tagfahrlicht und -Rückleuchten und 17-Zoll-Leichtmetallfelgen Serie. Hyundai wird hier seinem Ruf, viel Ausstattung fürs Geld zu bieten, wieder einmal gerecht.

Dazu bietet der i20 Active eine tadellose Verarbeitung und ein aufgeräumtes Cockpit. Die Materialauswahl ist klassenüblich, die Sitze sind bequem, ein bisschen mehr Seitenhalt wäre wünschenswert. Mit 326 Liter - nach Umklappen der geteilt umlegbaren Rücksitzlehne 1.042 Liter Kofferraumvolumen - ist auch der Wochenendausflug kein Problem.

Insgesamt lässt der Hyundai i20 Active wenig Kritik zu - und gefällt wie sein Rallye-Bruder i20 WRC durch sein kerniges Äußeres. Mit inneren Werten, die im Alltag zu gebrauchen sind und Spaß machen.

Mirko Stepan / mid

Technische Daten Hyundai i20 Active 1.0 T-GDI Style:
Fünftüriger, fünfsitziger Crossover-Kleinwagen, Länge/Breite/Höhe/Radstand in Meter: 4,04/1,76/1,53/2,57, Leergewicht: ab 1.165 kg, Zuladung: 485 kg, Tankinhalt: 50 l, Kofferraumvolumen: 326 bis 1.042 l.
Motor: Dreizylinder-Benzinmotor, Hubraum: 998 ccm, Leistung: 88 kW/120 PS bei 6.000/min, maximales Drehmoment: 172 Nm bei 1.500 bis 4.000/min, 0-100 km/h: 10,4 s, Höchstgeschwindigkeit: 183 km/h, manuelles 6-Gang-Getriebe, Frontantrieb, Durchschnittsverbrauch: 5,1 l, CO2-Ausstoß: 119 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Preis: ab 21.900 Euro.

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