Neuheit

Alternative Antriebe auf der IAA - Revolution in der Warteschleife

  • In AUTO
  • 13. September 2017, 15:48 Uhr
  • Mario Hommen/SP-X

Der Diesel-Skandal hat gezeigt: Es ist Zeit für ein Umdenken. Auf der IAA bleibt es allerdings vorerst bei selbstbewussten Ankündigungen. Konkrete Alternativen zu den schmutzigen Verbrennern machen sich weiterhin rar.

Angesichts des Abgas-Skandals sitzt der Diesel-Frust bei deutschen Autofahrern tief. Die IAA in Frankfurt (14. bis 24. September) wäre eigentlich der richtige Zeitpunkt für einen Neuanfang, um die seit vielen Jahren in Aussicht gestellte Elektroauto-Revolution endlich ins Rollen zu bringen. Doch wer auf der Messe möglichst saubere Autos sucht, findet weiterhin vor allem eines: Versprechungen.
 
Zwar hat die deutsche Autoindustrie in Sachen E-Mobilität groß aufgefahren und präsentiert eine Vielzahl rein elektrisch getriebener Studien auf die Messe, doch handelt es sich bei diesen Konzepten um mehr oder weniger vage Ausblicke auf Serienmodelle. Immerhin scheint es Mercedes, BMW, VW und Audi so ernst wie nie zu sein, der E-Mobilität zum Durchbruch zu verhelfen. Am weitesten aus dem Fenster lehnt sich VW. Der Konzern plant bis 2025, die Flotte rein elektrisch angetriebener Autos auf 50 Modelle auszubauen und außerdem in die eigene Batterieproduktion einzusteigen. 20 Milliarden Euro werden in die Entwicklung der Fahrzeuge investiert, für die vier geplanten Akku-Fabriken rechnet VW sogar mit einer Investitionssumme von 50 Milliarden Euro. Doch vor 2019 wird keiner der deutschen Hersteller einen der neuen Stromer auf den Markt bringen.
 
Ein paar wenige seriennahe oder bereits verfügbare Alternativen haben es dann doch auf die IAA geschafft: So hat Mercedes den GLC F-Cell als Vorserienmodell zur Messe gebracht. Allerdings wird man das im kommenden Winter verfügbare Wasserstoffauto vorerst nicht kaufen, sondern nur mieten können. Bei BMW steht der optisch aufgefrischte i3 als Neuheit auf dem Stand. Und Jaguar zeigt mit dem I-Pace ein vollelektrisches Crossover-Modell, das im nächsten Jahr in den Handel kommt.
 
Wer nicht auf die Elektroautorevolution warten kann oder will, könnte alternativ schon jetzt aufs Erdgasauto umsteigen. Auf der IAA setzen einige Hersteller auf das Comeback des alternativen Treibstoffs. Audi zeigt seine auf drei Modelle (A3, A4, A5) ausgebaute g-tron-Flotte, während die Schwestermarken VW im Polo und Seat im Ibiza einen neuen turbogeladenen 1,0-Liter-Erdgasmotor vorstellen. Und auch Opel bietet neuerdings den Astra mit einem neuen 1,4-Liter-Erdgas-Turbomotor an.

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