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Ratgeber: Reifen-Check bei Gebrauchten - Hier lohnt ein genauer Blick

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  • 26. September 2017, 13:30 Uhr
  • Mario Hommen/SP-X

Wer ein gebrauchtes Auto kaufen will, sollte unter anderem die Reifen inspizieren. Oftmals sind diese alt oder gar gefährlich abgenutzt.

Auch bei Gebrauchtwagen-Schnäppchen sollte man als potenzieller Käufer einen kühlen Kopf bewahren. Möglicherweise ist der Preis verführerisch, weil der Verkäufer an sicherheitsrelevanten Teilen wie den Reifen spart. Wer sich ein Auto aus zweiter Hand zulegen will, sollte deshalb nicht nur nach Rost und Ölflecken Ausschau halten, sondern außerdem auch einen genauen Blick auf die Reifen werfen. Ersatz kann nämlich teuer werden. Zudem kann von alten Reifen ein erhebliches Sicherheitsrisiko ausgehen.
 
Beim ausgiebigen Gebraucht-Check sollte man deshalb ruhig einige Minuten auch auf die Reifen verwenden. Zunächst überprüft man ihren äußeren Zustand. Wurden die Seitenwände der Reifen auf Hochglanz getrimmt, könnte dies ein Hinweis auf alte Reifen sein, die einen neuwertigen Eindruck hinterlassen sollen. Vor allem sollte man aber auf Schnitte, Risse, Löcher und poröse Stellen achten. Ebenfalls ein schlechtes Zeichen ist es, wenn ein oder mehrere Reifen einseitig abgefahren sind. Die Profiltiefe sollte man deshalb durchgehend checken. Gesetzlich vorgeschrieben ist eine Mindestprofil von 1,6 Millimetern. Sind ein oder mehrere ein Reifen an einer Stelle soweit runtergefahren, muss bereits kurzfristig Ersatz her. Nach Meinung von Reifenexperten sollte das Mindestprofil bei Sommerreifen drei Millimeter, bei Winterreifen sogar vier Millimeter betragen. Erst bei einer Profiltiefe von fünf bis sechs Millimetern kann man sich mit dem Reifenwechsel also noch etwas Zeit lassen.

Oftmals kann man Reifen ihr Alter nicht direkt ansehen. Das Problem: Mit den Jahren wird die Gummimischung zunehmend spröde, was sich auf Leistungsfähigkeit und Haltbarkeit negativ auswirkt. Ist ein Reifen älter als sechs Jahre, empfiehlt sich der Wechsel. Das Alter der Reifen kennzeichnet eine vierstellige, meist oval gerahmte Zahlenkombination am Ende der DOT-Nummer. Die ersten beiden Ziffern definieren die Produktionswoche, die letzten beiden das Jahr. ,,1212" steht also für die Woche vom 18. bis 24. März 2012.
 
Ebenfalls sollte man kritisch hinterfragen, ob die Reifen am Fahrzeug überhaupt zulässig sind. In der Regel sind für bestimmte Fahrzeugtypen nur bestimmte Größen erlaubt. Deshalb gleicht man in den Fahrzeugpapieren die Angaben mit den Größenangaben der montierten Reifen ab. Größe, Typ und Hersteller sollten zudem nach Möglichkeit nicht variieren.
 
Auch wenn die Reifen verschlissen oder zu alt sind, kann der Gebrauchtwagen weiterhin interessant sein. Als Kaufinteressent sollte man dann allerdings die Kosten für einen Reifenwechsel einkalkulieren. Für einen neuen Satz werden einige hundert Euro fällig. Wichtig ist es außerdem, zusätzliche Sommer- respektive Winterreifen in die Kalkulation mit einzubeziehen. Gleiches gilt für den Ersatzreifen, der oftmals bereits zu alt ist.

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