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Ratgeber Versicherungswechsel - Im Herbst lässt es sich sparen

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  • 19. Oktober 2017, 15:39 Uhr
  • Holger Holzer/SP-X

Mit dem Herbst kommen die Sonderangebote der Kfz-Versicherer. Weil viele Policen Ende November auslaufen, beginnen die Assekuranzen nun mit der Jagd auf wechselwillige Kunden. Die können profitieren.

Selten können Autofahrer so einfach Geld sparen wie mit dem Wechsel des Kfz-Versicherers. Jedes Jahr im Herbst werben sich die Unternehmen mit besonders günstigen Angeboten gegenseitig die Kundschaft ab. Der Versicherungsnehmer hat die freie Wahl - und kann unter Umständen mehrere Hundert Euro sparen.

Kündigen lassen sich Kfz-Versicherungen in der Regel nur zum Jahresende. Anders als bei den meisten anderen Policen beträgt die Frist dabei lediglich einen Monat, Stichtag ist also der 30. November. Es gibt aber auch Verträge mit unterjährigen Policen, die je nach Vertragsbeginn, auch zu anderen Zeitpunkten gekündigt werden können. Die Kündigung muss auf jeden Fall schriftlich erfolgen, wer auf Nummer sicher gehen will, verschickt sie per Einschreiben gegen Rückschein. Die neue Versicherung muss dann am 1. Januar beginnen, um auch im neuen Jahr weiter mit dem Auto unterwegs sein zu dürfen.

Vor dem Abschluss des neuen Vertrages empfiehlt sich ein sorgfältiger Vergleich der verschiedenen Angebote. Vor allem beim Abschluss einer Police mit Vollkaskoschutz sollten immer mehrere Versicherer miteinander verglichen werden. Preisunterschiede von 50 Prozent und mehr bei vergleichbarer Leistung sind keine Seltenheit. Besonders einfach informiert man sich über die diversen Preisvergleichsportale im Internet - am besten werden gleich mehrere konsultiert.

Nicht immer ist der teuerste Anbieter im individuellen Fall der beste, der günstigste nicht immer der schlechteste. Wichtig ist bei der Bewertung die persönliche Situation. Wer am Waldrand wohnt, benötigt eher einen Schutz bei Marderbiss als ein Stadtmensch mit eigener Garage. Eine Versicherung gegen Dachlawinen ist im Norddeutschland wahrscheinlich ebenso verschwendetes Geld wie eine gegen Flutschäden im Mittelgebirge. Aber auch bei gängigen Leistungen kann es Unterschiede geben. Billigtarife etwa sichern häufig nicht den Diebstahl festeingebauter Teile wie Radio oder Navigationssystem ab. Vergleichsweise preiswert sind in der Regel Direktversicherungen, die Kontakte erfolgen dann allerdings lediglich per Mail, Brief oder Hotline. Nur eine Alternative für Kunden, die auf den direkten Kontakt zu einem Berater verzichten können.

Gesetzlich vorgeschrieben ist in Deutschland nur eine Kfz-Haftpflichtversicherung. Kosten lassen sich auch senken, wenn man von einer Vollkasko- in eine Teilkaskoversicherung wechselt. Die Vollkaskoversicherung schützt unter anderem vor Vandalismus, wie absichtlich beigebrachten Lackkratzern. Bei neuen Fahrzeugen lohnt sich diese durchaus. Die Teilkasko deckt Reparaturkosten bei Glasbruch und elementare Schäden wie Sturm, Hagel oder einem Blitzschlag. Auch durch Marderbisse verursachte Schäden an Kabeln oder Schläuchen sind durch die Teilkasko gedeckt. Meist wird diese Versicherung mit einer Selbstbeteiligung von 150 Euro pro Schadensfall abgeschlossen.

Auch wer eine günstigere Versicherung in Aussicht hat, muss nicht unbedingt wechseln. Häufig reicht es schon, mit dem Angebot bei der aktuellen Assekuranz vorstellig zu werden, um eine günstigere Prämie zu erhalten. Wer übrigens den 30. November als Stichtag für die Kündigung verpasst, muss nicht unbedingt ein ganzes Jahr warten. Es gibt Möglichkeiten, auch unter dem Jahr aus seinem Vertrag auszusteigen: Erhöht beispielsweise die Versicherung die Beiträge, steht dem Kunden ein Monat lang ein Sonderkündigungsrecht zu. Grund können etwa veränderte Einstufungen in der Typ- oder Regionalklasse sein.

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