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KfW-Studie: Verkehrswende in den Köpfen der Deutschen angekommen

  • In RREISEMOBIL
  • 13. November 2017, 14:34 Uhr
  • Thomas Schneider

Die Notwendigkeit einer Verkehrswende sieht die überwältigende Mehrheit der Deutschen als gegeben an. Doch wie soll der Umstieg auf umweltfreundlichere Mobilität gelingen? Hier sehen die Verbraucher laut einer Studie der Kreditanstalt für Wiederaufbau sowohl die Autoindustrie und Politik, aber auch sich selbst in der Pflicht.


Die Notwendigkeit einer Verkehrswende sieht die überwältigende Mehrheit der Deutschen als gegeben an. Laut einer Studie der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) befürworten 81 Prozent der Befragten zwischen 18 und 67 Jahren ein Umdenken und Handeln zugunsten des Klimaschutzes. Doch wie soll der Umstieg auf umweltfreundlichere Mobilität gelingen?

Der Untersuchung zufolge durch die Entwicklung marktfähiger, klimafreundlicher Antriebstechnologien, eine Verbesserung der öffentlichen Verkehrsnetze und den bewussten Verzicht auf das Auto. Dabei sehen die Verbraucher vor allem die Autoindustrie (89 Prozent) und Politik (77 Prozent), aber auch sich selbst (71 Prozent) in der Pflicht. 36 Prozent der Befragten haben bereits ihr Mobilitätsverhalten angepasst und fahren den eigenen Pkw weniger, nutzen häufiger Bus und Bahn oder steigen auf das Fahrrad um.

So erklärt sich auch der geforderte Maßnahmen-Katalog: 91 Prozent fordern einen Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs, 86 bzw. 85 Prozent einen Ausbau des Fuß- und Radwegenetzes. Die Einführung einer generellen Pkw-Maut oder einer City-Maut aber lehnen jeweils zwei Drittel der Befragten ab. "Die Bedeutung der Verkehrswende ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen", sagt Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe. "Das sind erfreuliche Ergebnisse, denn ohne eine Trendwende im Verkehrssektor kann Deutschland seine Klimaschutzziele nicht erreichen." Denn während die Emissionen im Energiesektor von 1990 bis 2015 um rund 25 Prozent gefallen seien, bewege sich der Verkehrssektor noch immer auf dem Niveau von 1990.

Überraschung: Eine Mehrheit von 60 Prozent spricht sich sogar für ein Ende der sprichwörtlich gewordenen "freien Fahrt für freie Bürger" aus und spricht sich für ein Tempolimit auf Autobahnen aus - insgesamt betrachtet. Besonders hoch ist die Zustimmung mit 70 Prozent bei Frauen (Männer: 50 Prozent). Junge Männer unter 30 Jahren lehnen den Vorschlag dagegen mit Zwei-Drittel-Mehrheit ab.

Beim Thema Elektroauto sind die Deutschen noch immer gespalten - und zwar exakt in der Mitte. Nur jeder Zweite glaubt, dass E-Autos in 20 Jahren die dominante Rolle spielen werden. 40 Prozent der Verbraucher ziehen dennoch in Erwägung, ein Elektroauto zu kaufen. Die genannten Hemmschuhe sind alte Bekannte: lückenhaftes Ladenetz (84 Prozent), mangelnde Reichweite (81 Prozent) und hoher Preis (79 Prozent).

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