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30 Jahre Opel Senator B/Omega Sechszylinder - Der letzte ,,große" Opel

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  • 20. November 2017, 12:26 Uhr
  • Wolfram Nickel/SP-X

Ende der 1980er-Jahre wollte Opel mit dem Senator noch einmal in der Oberklasse ein Wörtchen mitreden. Trotz einiger handfester Vorteile vermochte das ambitionierte Flaggschiff bei den Kunden nicht so recht zünden.

Pünktlich zum 125sten Firmenjubiläum startete Opel im Jahr 1987 seinen bislang letzten Versuch, in dem von BMW und Mercedes dominierten Oberklassemarkt ein Wörtchen mitzureden. Ein dynamisches Sechszylinder-Duo aus Senator B und Omega 3000 sorgte zumindest in der Öffentlichkeit für großes Aufsehen. Doch angesichts magerer Verkaufszahlen stellte wenige Jahre später der Rüsselsheimer Autobauer seine Oberklasse-Ambitionen ein.
 
Dabei bot die zweite Senator-Generation einige handfeste Kaufargumente. So kostete die zunächst bis 130 kW/177 PSstarke und 220 km/h schnelle und vom Omega abgeleitete Limousine ein Drittel weniger als eine vergleichbare Mercedes S-Klasse und immer noch fast ein Viertel weniger als die entsprechende E-Klasse. Und der Senator bot eine spektakulär hohe Anhängelast von bis zu 2.050 Kilogramm sowie eine in diesem Segment einzigartige umklappbare Rückbank. Auch mit neuen Komfortdetails wie das gekühlte Handschuhfach oder die Vier-Zonen-Sitzheizung sowie der damals noch außergewöhnlichen, serienmäßigen ABS-Bremsanlage und einem von der Fachwelt hochgelobten modernen Fahrwerk galt der Senator als ungewöhnlich gut ausstaffiert.
 
Parallel sorgten neue Hochleistungsvarianten vom Baureihenbruder Omega für Furore. Zunächst als spoilerbewehrter und leichtgewichtiger Omega 3000, der seine 130 kW/177 PS in 222 km/h Vmax umsetzte. Wirklich brachial wurde dann der 277 kW/376 PS starke Opel Lotus Omega, der 283 km/h erreichte und sich so 1989 den Titel der weltweit schnellsten Serienlimousine sicherte. Trotz eines absurd hohen Preises von 125.000 Mark vereinte dieser bollernde Über-Opel eine begeisterte Fangemeinde, von der der fein ausstaffierte Senator nur träumen konnte.
 
Dieser erzielte in sechs Jahren nur knapp 70.000 Zulassungen, was gegenüber dem Vorgänger einen Rückgang um über 50 Prozent entsprach. So war es nur konsequent, dass sich Opel 1993 endgültig aus der Oberklasse verabschiedete und einen angekündigten Omega V8 gar nicht erst in Serie gehen ließ. Überraschend preiswert ist der Senator übrigens noch heute mit H-Kennzeichen, vielleicht, weil er gar nicht wie Oldtimer aussieht. Sein Stromlinien-Design hat den allerletzten formvollendet vornehmen Opel jung gehalten.
 

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