Held der Straße des Jahres 2017

,,Held der Straße 2017": Erwin Hindelang rettete Frau aus reißendem Fluss

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  • 7. Dezember 2017, 16:57 Uhr
  • Alexander Voigt/ampnet

Von Januar bis Ende September 2017 starben auf Deutschlands Straßen beinahe neun Menschen pro Tag - insgesamt waren es 2403. Was aus den Statistiken nicht hervorgeht ist, wie viele Leben hätten gerettet werden können, wenn Erste-Hilfe-Maßnahmen früher eingeleitet worden wären. Daher kürt der bekannte Reifenhersteller Goodyear gemeinsam mit den Partnern Automobilclub von Deutschland (AvD) und der Zeitschrift ,,Trucker" unter der Schirmherrschaft des Bundesverkehrsministeriums seit inzwischen zehn Jahren den ,,Held der Straße". Aus den elf monatlichen Siegern wird stets im Dezember der ,,Held des Jahres" gekürt.

Ausgezeichnet werden weder Superman noch Wonderwoman. Die Preisträger sind einfach Menschen, die als Verkehrsteilnehmer nicht weggeschaut, sondern couragiert eingegriffen und Verantwortung für andere übernommen haben. In diesem Jahr ehrte die Fachjury im Haus des AvD in Frankfurt am Main Erwin Hindelang als ,,Held der Straße des Jahres 2017". Der 60-Jährige aus Stötten am Auerberg (Ostallgäu) hatte im August eine verunglückte und hilflose Frau aus ihrem Auto, das in einen Fluss geraten war, gerettet.

Am 11. August 2017 - an einem kalten, regnerischen Freitagnachmittag - unternahm Erwin Hindelang, Geschäftsführer eines Autohauses, eine Testfahrt in Stötten. Als er entlang des örtlichen Flusses Geltnach fuhr, machte ihn eine Passantin auf ein Auto aufmerksam, das von der Straße abgekommen war. Sofort rannte er los, entledigte sich seiner Kleidung und sprang ins Wasser. Da der Fluss zu diesem Zeitpunkt Hochwasser führte, musste Hindelang gegen eine starke Strömung ankämpfen, die ihn mehrere Male wieder von dem Fahrzeug und der eingeschlossenen Fahrerin wegtrieb. Mit letzter Kraft gelang es ihm, sich an der Fahrertür festzuhalten und diese gegen die Strömung zu öffnen. Durch einen glücklichen Zufall sah Erwin Hindelangs Sohn von seinem Haus aus, wie sein Vater in den Fluss sprang und kam zur Hilfe. ,,Ich habe ihm dann zugerufen, dass wir ein Seil oder eine Leiter brauchen, um ans Ufer zu kommen. Gegen die starke Strömung hatten wir keine Chance", schildert Erwin Hindelang die Situation. Kurz darauf kehrte sein Sohn mit einem Gartenschlauch zurück, mit dessen Hilfe der Held des Jahres und die verunglückte Fahrerin schließlich das rettende Ufer erreichen konnten.

Neben der Auszeichnung als ,,Held der Straße des Jahres 2017" erhält Erwin Hindelang einen Pokal sowie einen Tankgutschein von Aral im Wert von 5000 Euro, damit er auch weiterhin auf der Straße unterwegs ist und ein gutes Auge auf seine Mitmenschen hat. ,,Es ist nicht selbstverständlich, sich solchen Gefahren auszusetzen", unterstreicht Jürgen Titz, Goodyear Group Managing Director für Deutschland, Österreich und die Schweiz. ,,Erwin Hindelang hat ohne zu Zögern geholfen und sich vorbildlich verhalten. Ein solcher Einsatz verlangt viel Mut - ich hoffe, dass viele seinem Beispiel folgen und in Notsituationen aktiv werden."

Zahlreiche Helden im Straßenverkehr bleiben oft unentdeckt. Deshalb ist jeder angesprochen, der einen möglichen ,,Held der Straße" kennt und vorschlagen möchte. Nominierungen können auf www.held-der-strasse.de eingereicht werden. (ampnet/av)

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