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CMT: Drei Neuheiten auf Basis des Mercedes Pick-ups - Die X-Klasse und die Strahlkraft des Sterns

  • In AUTO
  • 12. Januar 2018, 15:39 Uhr
  • Michael Lennartz

Pick-ups bilden eine Randerscheinung in Deutschland. Erst recht als Reisemobil-Basis. Wenn an der Front der Kleinlaster allerdings der Mercedes-Stern prangt, ist das anders, wie die Stuttgarter Freizeitmesse CMT zeigt.

Pick-ups bedienen in Deutschland zweifellos nur eine Randgruppe. Daran ändert die nahezu Verdoppelung des Absatzes auf annähernd 20.000 Exemplare ebenso wenig wie eine immer größere Anzahl an Anbietern. Der VW Amarok ist noch ein relativ junges Exemplar am Markt. Renault, Fiat und Mercedes sind in diesem Jahr als absolute Segment-Neulinge hinzugekommen. Und auch wenn es sich dabei lediglich um Kooperationen mit bereits bestehenden, weitgehend baugleichen Modellen handelt, beweist der Stern aus Stuttgart wieder mal eine besondere Strahlkraft.

Denn obwohl die Mercedes X-Klasse im Wesentlichen nicht viel mehr als ein Nissan Navarra mit Daimler-Optik und ein wenig Oberklassen-Ambiente im Innenraum darstellt, finden sich auf Anhieb gleich mehrere Aufbauhersteller, die den Sternenlaster zur Basis von Reisemobilen machen. Auf der Stuttgarter Freizeitmesse CMT (Caravaning, Motor Touristik) feiern gleich drei neue X-Modelle Premiere.

Die naheliegendste Lösung ist zweifellos die Absetzkabine. Aufbauhersteller Tischer, der Spezialist für Huckepack-Camper aus dem bayerischen Kreuzwertheim, setzt mit dem X-Trail eine stabile, in Sandwich-Bauweise gefertigte Kabine auf die Ladefläche der X-Klasse, bietet trotz kompakter Größe ein 1,50 Meter breites Bett im Alkoven, eine Küche mit Drei-Flammen-Kocher und drei Sitzplätze, die sich zu einem weiteren Bett umbauen lassen. Das Bad verfügt dank einem klappbarem Waschbecken und drehbarer Toilette über ausreichend Platz zum Duschen. Die Stehhöhe beträgt fast zwei Meter.

Für den reiselustigen Caravaner stellt die absetzbare Kabinenlösung den idealen Kompromiss zwischen Reisemobil und Wohnwagen dar, denn für die Fahrt zum nächsten Ziel genießen die Insassen die Bequemlichkeit auf Pkw-Niveau ohne das unkomfortable Ziehen eines Wohnanhängers. Dafür kann an Ort und Stelle der Wohnbereich wie ein Caravan abgestellt werden und das Basisfahrzeug für Erkundungstouren genutzt werden. Ebenso muss nach der Rückkehr in heimatliche Gefilde mit dem Wohnaufbau nicht gleich noch das Fahrzeug eingemottet werden, auch wenn ein Pick-up sicher nicht das ideale Alltagsfahrzeug ist. Nachteil der ganzen Schose: Billig ist die Kombination nicht. Die X-Klasse startet mit den aktuellen Vierzylinder-Motoren (120 kW/ PS und 140 kW/ PS) aus dem Renault-Nissan-Regal zu Preisen ab rund 37.300 Euro und dürfte mit der Einführung des firmeneigenen V6-Diesels zur Jahresmitte noch ein erkleckliches Stück teurer werden. Die Tischer-Kabine schlägt zudem mit weiteren 34.500 Euro zu Buche.

Nach dem gleichen Prinzip funktioniert der Pick-up-Aufbau des Aufbauers Karlheinz Wanner. Allerdings feiert hier die erste Monocoque-Kabine für den Sternenlaster Premiere. Der Silverdream Pick-up ist insgesamt knapp sechs Meter lang und als 3,5-Tonner ausgelegt. Die Absetzkabine wird nahtlos aus GfK mit PU-Schaum-Isolierung gefertigt und kommt ohne Kantenleisten aus, was für einen schicken und leichten, aber dennoch robusten Aufbau sorgt. Auch hier besitzt das kompakte Bad eine Dusche, ein Klappwaschbecken und ein WC. Die räumlichen Voraussetzungen in den Alkoven-Längsbetten versprechen bei üppigen Ausmaßen von zusammen 2,00 x 1,70 Meter ordentlichen Schlafkomfort. Der silberne Traum soll rund 35.000 Euro (ohne X-Klasse) kosten.

Deutlich preisgünstiger ist das Konzept von Aufbauhersteller VanEssa mobilcamping, bei dem es sich allerdings auch nur um eine Teillösung mit integrierter Systemküche handelt. Ein 250-Kilogramm-Schwerlastauszug inklusive Kühlbox, Koch- und Spülmöglichkeit sowie ausreichend Platz für Geschirr und Vorräte wird mit einem zweiten Auszug zur individuellen, freien Verfügung kombiniert. Dazu wird der Laderaum mit einer Klappe aus Teakholz in Yacht-Deck-Optik geschützt, die sich um 45 Grad aufstellen lässt. Das Ganze ist eher für Freizeitaktivitäten gedacht. Für mehrtägige Exkursionen empfiehlt VanEssa die Montage eines Dachzelts.

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