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Mercedes-Benz wechselt Messverfahren

Der Neue Europäische Fahrzyklus (NEFZ) sieht mittlerweile ganz schön alt aus. Das 1992 angewandte Messverfahren zur Ermittlung von Verbrauchs- und Emissionswerten hat nämlich Konkurrenz bekommen. 'WLTP' heißt die neue Methode. Mercedes-Benz hat bereits mit der Umstellung begonnen.


Der Neue Europäische Fahrzyklus (NEFZ) sieht mittlerweile ganz schön alt aus. Das 1992 angewandte Messverfahren zur Ermittlung von Verbrauchs- und Emissionswerten hat nämlich Konkurrenz bekommen. "WLTP" heißt die neue Methode. Mercedes-Benz hat bereits mit der Umstellung begonnen. "Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure" heißt das Verfahren in vollem Wortlaut.

Der WLTP liefert näher am Fahrgeschehen orientierte Testergebnisse als der NEFZ. Als erster Mercedes-Benz ist der neue CLS nach WLTP in der Emissionsstufe Euro 6d-TEMP zertifiziert. Dazu musste auch die Einhaltung der Grenzwerte im sogenannten "RDE-Straßentest" (Real Driving Emissions) nachgewiesen werden.

"Kunden profitieren vom WLTP, weil er einen realistischeren Vergleichsmaßstab für die Verbrauchs- und Emissionswerte verschiedener Fahrzeugmodelle liefert", sagt Ola Källenius, Vorstandsmitglied der Daimler AG. "Und schon bisher hatten wir nicht nur den Zyklus-Verbrauch im Blick, sondern auch den realen Verbrauch im Kundenbetrieb." Ein Beispiel: Quer durch das Modellprogramm stehen die Fahrzeuge von Mercedes-Benz mit an der Spitze bei der Aerodynamik, betonen die Stuttgarter. Das wirke sich im Realbetrieb aus, beim bisherigen NEFZ aber nur minimal.

Im Gegensatz zum NEFZ dauert der WLTP-Fahrzyklus zehn Minuten länger und kommt nur noch auf 13 Prozent Standzeit (NEFZ: 23,7 Prozent). Die gesamte Zykluslänge beträgt etwa 23 Kilometer - ist also mehr als doppelt so lang wie der NEFZ mit 11 Kilometer. WLTP beinhaltet höhere Geschwindigkeiten bis 131 km/h (NEFZ: 120 km/h), das Durchschnittstempo steigt auf 46 km/h (NEFZ: 34 km/h) und setzt die Fahrzeuge stärkeren Temposchwankungen aus.

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