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5x: Die günstigsten Plug-in-Hybride - E-Mobilität für Einsteiger

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  • 16. Februar 2018, 14:27 Uhr
  • Holger Holzer/SP-X

Rund 40 Plug-in-Hybrid-Modelle gibt es auf dem deutschen Markt. Die meisten sind extrem teuer. Einige aber auch nicht.

SP-X/Köln. Das Beste aus zwei Welten? Oder doppelte Nachteile durch zwei Antriebstechniken? Plug-in-Hybridautos sind sicher nicht die Zukunft der Mobilität. Aber für einige Nutzergruppen eine interessante Brückentechnologie. Wir haben die fünf günstigsten Modelle zusammengestellt.


Üblicherweise sind Plug-in-Hybride in Deutschland große SUV oder üppige Limousinen. Vor allem, weil dort der hohe Aufpreis für den Traktions-Akku und den E-Motor am wenigsten ins Gewicht fällt. Es gibt aber auch in der Kompaktklasse und bei den kleineren SUV einige Hybridautos mit Steckdosenanschluss. Die sind zwar auch keine Schnäppchen, häufig aber günstiger als reine Elektroautos ähnlicher Größe. Und sie bieten dank des Verbrennungsmotor im Notfall deutlich mehr Reichweite und einfachere Tankmöglichkeiten.


Preisbrecher und einziges Modell unter der 30.000-Euro-Marke ist der Hyundai Ioniq Plug-in-Hybrid für 29.900 Euro. Auch wenn man es vermuten könnte: Große Zugeständnisse verlangt der Koreaner trotz der günstigen Basis nicht: 50 Kilometer elektrische Reichweite sind ordentlich, 104 kW/141 PS für ein 4,47 Meter langen Kompaktwagen nicht üppig, aber ausreichend. Alternativ kann man den Hyundai auch als konventionellen Hybrid oder als reines E-Autohaben. Wie bei allen anderen Autos der Marke gibt es auch für den Ioniq fünf Jahre Garantie.


Auch der zweitgünstigste Plug-in-Hybrid kommt aus Korea. Beim Kia Niro handelt es sich um ein trendiges Kompakt-SUV, das allerdings einen ähnlichen Antrieb wie der Konzernbruder Ioniq nutzt. Benziner und E-Motor leisten gemeinsam ebenfalls 104 kW/141 PS, die Reichweite fällt mit 55 Kilometern etwas größer aus. Üppig sind auch das Platzangebot in dem 4,36 Meter langen Crossover sowie die siebenjährige Garantie. Wer etwas zum Bemängeln sucht, nennt wie beim Ioniq häufig die Materialqualität im Innenraum. Irgendwoher muss der günstige Preis eben auch kommen.


Während der Niro trotz seiner SUV-Optik mit reinem Frontantrieb auskommen muss, wartet die Nummer drei in den Preis-Charts mit Allradtechnik auf. Beim Mini Cooper SE Countryman All4 wirkt der zusätzliche E-Motor auf die Hinterachse, während der Benziner wie üblich die Vorderräder antreibt. Die theoretischen Traktionsvorteile im Winter dürften allerdings in der Praxis eher gering ausfallen, schrumpft bei Kälte doch die Arbeitslust des Akkus zusammen, so dass von den nominell eh nur 41 Kilometern nicht mehr viele übrigbleiben dürften. Im Kern verschreibt sich der Mini-Hybrid daher dem Fahrspaß, was auch in einer bulligen Systemleistung von 165 kW/224 PS resultiert. 36.500 Euro will die BMW-Tochter im Ausgleich für ihr Mini-SUV haben.


Für 400 Euro mehr gibt es mit dem VW Golf GTE (36.900 Euro) eine weniger verspielte und alltagspraktischere Alternative, die aber ebenfalls den Fokus weniger aufs Sparen als auf den Fahrspaß setzt. In der Tradition von GTI und GTE wartet der Plug-in-Hybrid mit immerhin 150 kW/204 PS Leistung auf. Die elektrische Reichweite liegt mit 50 Kilometern im üblichen Bereich. Wer weitere Strecken emissionsfrei fahren will, sollte sich den E-Golf anschauen. Der kommt 250 Kilometer weiter und ist sogar 1.000 Euro günstiger. Eine Folge der spitzen Fahrspaß-Positionierung beim GTE, der zudem relativ umfangreich ausgestattet ist.


Bei Hybridautos ist Toyota führend, bei Plug-in-Hybriden bleiben die Japaner in Deutschland Nischenanbieter. Das mag auch daran liegen, dass der normale Prius das deutlich günstigere Auto ist als das PHEV-Modell. Mit 37.550 Euro kostet letzteres fast 10.000 Euro mehr. Da hilft es auch nicht, dass Toyota zwecks Prestigegewinns die Optik verschärft und die Fahrzeuglänge vergrößert hat. Mit 90 kW/122 PS Gesamtleistung ist der Steckdosen-Prius zudem alles andere als ein Temperamentsbündel. Immerhin kommt er 50 Kilometer ohne Stromtanken aus.


Plug-in-Hybride eignen sich vor allem für Pendler mit regelmäßiger Lademöglichkeit, die kurze Strecken gerne emissionsfrei fahren, aber auch mal längere Strecken zurücklegen wollen. Unter ökologischen Gesichtspunkten sind PHEVs jedoch umstritten. Beim regelmäßigen ADAC-Eco-Test schneiden sie bei Verbrauch und Schadstoffausstoß deutlich schlechter ab als reine E-Autos und sparsame Verbrenner. Schon bauartbedingt leiden Plug-in-Hybride unter ihrem hohen Gewicht und den hohen Kosten, verursacht durch die doppelt vorhandene Antriebstechnik.

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