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Tradition: 70 Jahre Porsche - Die Traumwagenfabrik hat Geburtstag

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  • 19. März 2018, 11:36 Uhr
  • Hanne Schweitzer/SP-X

Dynamisch, leistungsstark, teuer: Für die meisten Menschen ist Porsche Inbegriff des Traumwagens. Zwar konstruierte Ferdinand Porsche schon viel früher Autos, doch der Markenname steht seit 1948 für sportliche Fahrzeuge.

Vor 70 Jahren erhielt das erste Automobil mit dem Namen Porsche seine Zulassung und es war natürlich ein Sportwagen: Bereits der 1948 im österreichischen Gmünd gebaute Roadster vom Typ 356 mit legendärer Fahrgestellnummer 356-001 verdankte seinen Erfolg nicht zuletzt der Faszination, die von dem Familiennamen ausgeht.

Ferdinand Porsche hatte sich erstmals im Jahr 1900 mit der Entwicklung des Elektromobils Lohner-Porsche in die Geschichtsbücher eingetragen und später die Entwicklung des VW Käfer verantwortet. Ferry Porsche wiederum trieb nicht nur den Typ 356 voran, er vereinbarte 1948 mit Volkswagen Lizenzentgelte pro gefertigtem Käfer sowie eine Vertriebs- und Beratungskooperation. Genau diese ingenieurtechnische Expertise ermöglichte Porsche später Entwicklungen für Marken wie Mercedes, Audi, Opel, Harley-Davidson, Seat und Lada, aber auch Traktoren, Feuerwehrkonzepte oder Flugmotoren. Wie wichtig die Ingenieurskunst für Porsche im Jubiläumsjahr 2018 ist, zeigt eine Eigenentwicklung: Der Mission E Cross Turismo gilt als erster elektrischer Crossover zwischen Geländewagen und Gran Turismo, am Erfolg einer Serienversion zweifelt die Fachwelt nicht.

Die Grundlage aller sportlichen Entwicklungen bildete der sagenumwobene Porsche Typ 60K10, den die Porsche-Ingenieure schon 1939 konstruierten, um an dem nie ausgetragenen Rennen Berlin-Rom teilzunehmen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es dann das Projekt 356, das als erstes Serienmodell ein Porsche-Logo trug und von einem modifizierten Volkswagen-Vierzylinder beschleunigt wurde. Es war auch die für Sportwagen außergewöhnliche Alltagstauglichkeit der kompakten Kraftwerke, die den bis Mitte der 1960er Jahre gebauten Porsche 356 als Coupé und Cabriolet zum Bestseller machte.

Einer für Alles - nach dieser Devise wurde auch der von Ferry Porsches Sohn Ferdinand Alexander gezeichnete Porsche 911 konzipiert. Der inzwischen in sieben Generationen über eine Million Mal verkaufte Neunelfer gilt global als Inbegriff eines Sportwagens. Tatsächlich wurde der Elfer mit seinem im Heck eingebauten Boxer-Benziner so sehr Herzstück der Marke, dass es keinem der designierten und durchaus erfolgreichen Nachfolger gelang, die Ikone zu Grabe zu tragen.

Als sich Porsche im Jahr 2002 mit dem Cayenne auf das Terrain der SUV wagte und 2009 mit dem Panamera klassische Luxusliner à la Mercedes S-Klasse und BMW 7er attackierte, glaubten viele Fachleute an einen unüberwindbaren Prüfstein für die Marke. Irrtum, wie die explodierenden Fahrzeugverkaufszahlen zeigten, nach Abrundung des Porsche-Programms mit dem Macan im Jahr 2014 sind Jahresverkaufszahlen von mehr als 200.000 Einheiten die Norm. Nur einmal scheiterte der kleinste deutsche Volumenhersteller wirklich: Bei der geplanten Übernahme des Giganten Volkswagen verschluckte sich Porsche derart, dass VW am Ende Porsche übernahm.

Längst ist Porsche ein Volumenproduzent mit vielen Modellreihen und doch genießt die Marke noch immer den Nimbus einer Manufaktur. Ein Status, den Porsche regelmäßig pflegt, durch kostspielige Supersportler wie den Porsche 959 von 1985, das 1,5 Millionen Mark teure Homologationsmodell 911 GT1 Evo (1997) oder den Hybrid-Renner 918 Spyder (ab 2013). Hypercars, die ebenso wie der schon 1955 durch den Hollywoodstar und Hobbyrennfahrer James Dean berühmt gewordene Porsche 550 Spyder ein Bindeglied sind zwischen der Motorsportmarke Porsche und Porsche als Produzent von Seriensportlern.

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