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Tradition: 70 Jahre Porsche - Die Macht der Marke

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  • 19. März 2018, 11:36 Uhr
  • Wolfram Nickel/SP-X

Nach 70 Jahren verbindet man den Namen Porsche vor allem mit dem 911.Der erfolgreichste Sportwagenhersteller der Welt ist aber weit mehr als der ewige Elfer.

Es ist die Magie einer starken Marke, die Produkte begehrenswert macht. Kein Hersteller hat das überzeugender demonstriert als Porsche, jener süddeutsche Sportwagenspezialist, der seit genau sieben Jahrzehnten verführerisch schnelle Automobile verkauft. Bereits der 1948 im österreichischen Gmünd gebaute allererste Roadster vom Typ 356 mit legendärer Fahrgestellnummer 356-001 verdankte seinen Erfolg nicht zuletzt der Faszination, die vom Familiennamen Porsche ausgeht. Schließlich waren Sportler wie der Porsche 356 nicht wirklich angezeigt in einer Zeit als große Teile Europas noch in Weltkriegs-Trümmern lagen. Trotzdem hob der konstruktiv eng mit dem VW Käfer verwandte Vierzylinder ab zu einem fast beispiellosen Höhenflug - bis er 1963 vom Porsche 911 beerbt wurde.

Erfolg hat redensartlich viele Väter, im Fall des Typs 356 waren es frühe Rennsportsiege und das Renommee der Konstrukteure Ferdinand und Ferry Porsche. Ferdinand Porsche hatte sich erstmals im Jahr 1900 mit der Entwicklung des Elektromobils Lohner-Porsche in die Geschichtsbücher eingetragen und später die Entwicklung des VW Käfer verantwortet. Ferry Porsche wiederum trieb nicht nur den Typ 356 voran, er vereinbarte 1948 mit Volkswagen Lizenzentgelte pro gefertigtem Käfer sowie eine Vertriebs- und Beratungskooperation. Genau diese ingenieurtechnische Expertise ermöglichte Porsche später Entwicklungen für Marken wie Mercedes, Audi, Opel, Harley-Davidson, Seat und Lada, aber auch Traktoren, Feuerwehrkonzepte oder Flugmotoren.

Längst ist Porsche ein Volumenproduzent mit vielen Modellreihen und doch genießt die Marke noch immer den Nimbus einer Manufaktur vergleichbar den Luxuslabels Ferrari, Rolls-Royce oder Riva. Ein Status, den Porsche regelmäßig pflegt durch kostspielige Supersportler wie den Porsche 959 von 1985, das 1,5 Millionen Mark teure Homologationsmodell 911 GT1 Evo (1997) oder den Hybrid-Renner 918 Spyder (ab 2013). Hypercars, die ebenso wie der schon 1955 durch den Hollywoodstar und Hobbyrennfahrer James Dean berühmt gewordene Porsche 550 Spyder ein Bindeglied sind zwischen der Motorsportmarke Porsche und Porsche als Produzent von Seriensportlern.

Anders als etwa Enzo Ferrari waren Ferdinand und Ferry Porsche keine fanatischen Racer, für die der Verkauf von Straßensportwagen nur notwendiges Übel zur Finanzierung des Rennsports war. Vielmehr nutzt Porsche Rennen seit jeher auch als Testfeld für neue Techniken und Designkonzepte, die in Serie gehen. Nicht ohne Grund firmiert der Hersteller aus Zuffenhausen von Beginn an unter dem Namen Dr. Ing. h.c. F. Porsche, denn es sind die technischen Konstruktionen, die den Markenmythos ausmachen. Und wenn diese nicht zuverlässig sind oder gar Image-Fragen aufwerfen, werden sie aussortiert - wie gerade erst die Eliminierung der Dieselantriebe im SUV- und Panamera-Portfolio zeigte.

Die Grundlage aller sportlichen Entwicklungen bildete der sagenumwobene Porsche Typ 60K10, den die Porsche-Ingenieure schon 1939 konstruierten, um an dem nie ausgetragenen Rennen Berlin-Rom teilzunehmen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es dann das Projekt 356, das als erstes Serienmodell ein Porsche-Logo trug und von einem modifizierten Volkswagen-Vierzylinder beschleunigt wurde. Zunächst mit Rohrrahmen, Aluminium-Karosserie und Mittelmotor, dann nach werbewirksamen Rennauftritten als Serienauto mit Heckmotor und Stahlblechrahmen. Kaum ein Rennklassiker, an dem die Porsche 356 nicht erfolgreich waren. Andererseits war es die für Sportwagen außergewöhnliche Alltagstauglichkeit der kompakten Kraftwerke, die den bis Mitte der 1960er Jahre gebauten Porsche 356 als Coupé und Cabriolet zum Bestseller machte.

Einer für Alles - nach dieser Devise wurde auch der von Ferry Porsches Sohn Ferdinand Alexander gezeichnete Porsche 911 konzipiert. Der inzwischen in sieben Generationen über eine Million Mal verkaufte Neunelfer gilt global als Inbegriff eines Sportwagens, mit dem Manager auf Geschäftsreisen ebenso gut angezogen sind wie Rennfahrer auf der Suche nach neuen Rundenrekorden. ,,Wie erkennt man eine Rennikone?", fragt dazu eine aktuelle Porsche-911-Werbung, um selbst zu antworten: ,,Meistens gar nicht." Tatsächlich wurde der Elfer mit seinem im Heck eingebauten Boxer-Benziner so sehr Herzstück der Marke, dass es keinem der designierten und durchaus erfolgreichen Nachfolger gelang, die Ikone zu Grabe zu tragen. Immerhin zeigten die dafür vorgesehenen Transaxle-Typen Porsche 924/944/968 mit Vierzylinder-Triebwerken beziehungsweise der Gran Turismo 928 mit mächtigem V8 in den Jahren 1975 bis 1995, dass Porsche-Entwickler unterschiedliche Träume vom sportlichen Fahren erfüllen können. Dies gilt auch für den seit 1996 gebauten Mittelmotor-Roadster Porsche Boxster und die Coupé-Version Cayman.

Als sich Porsche im Jahr 2002 mit dem Cayenne auf das Terrain der SUV wagte und 2009 mit dem Panamera klassische Luxusliner à la Mercedes S-Klasse und BMW 7er attackierte, glaubten viele Fachleute an einen unüberwindbaren Prüfstein für die Marke. Irrtum, wie die explodierenden Fahrzeugverkaufszahlen zeigten, nach Abrundung des Porsche-Programms mit dem Macan im Jahr 2014 sind Jahresverkaufszahlen von mehr als 200.000 Einheiten die Norm. Nur einmal scheiterte der kleinste deutsche Volumenhersteller wirklich: Bei der geplanten Übernahme des Giganten Volkswagen verschluckte sich Porsche derart, dass VW am Ende Porsche übernahm.

Mut und Kühnheit ist essentiell bei einem Konstruktionsbüro. Weshalb sich Porsche nie mit eigenen Projekten begnügte, sondern von Beginn an Neuland erkundete - und damit gutes Geld verdiente. Gewiss, Geländewagen wie den 1954 vorgestellten Porsche Typ 597 oder Traktoren wie die bis 1963 in über 120.000 Einheiten ausgelieferten Porsche-Diesel-Schlepper hatten auch andere Sportwagenbauer im Portfolio. Gleiches gilt für Bootsmotoren, die Porsche ab 1958 herstellte. Die seit 1959 entwickelten Flugmotorenprogramme sind schon außergewöhnlicher. Vor allem aber Projekte wie das in Weissach entwickelte Rettungsfahrzeug Save (1975), das Feuerwehrfahrzeugsystem Orbit (1977), das Cockpit für Airbus-Jets (1980), Motoren mit Schriftzug ,,System Porsche" mit denen sich Seat in Modellen wie Ronda und Ibiza ab 1984 schmückte oder der ,,Russen-Porsche" Lada Samara. Für dieses ab 1986 verkaufte Kompaktklassemodell hatten Porsche-Entwickler zahlreiche Komponenten optimiert. Spektakulär schnell in den 1990ern waren die Modelle Mercedes 500 E und Audi RS2 Avant, die in Zuffenhausen gebaut wurden. Dass Opel mit dem ersten Zafira jahrelang die deutschen Kompaktvans dominierte, ist auch einem Porsche-Entwicklungsauftrag zu verdanken. Wie wichtig die Ingenieurskunst für Porsche im Jubiläumsjahr 2018 ist, zeigt eine Eigenentwicklung: Der Mission E Cross Turismo gilt als erster elektrischer Crossover zwischen Geländewagen und Gran Turismo, am Erfolg einer Serienversion zweifelt die Fachwelt nicht. Alles ganz wie 1948, als die Auguren dem Ur-Porsche goldene Zeiten prophezeiten.

Chronik Porsche:
1931: Am 25. April wird die Dr. Ing. h.c. F. Porsche Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Konstruktion und Beratung für Motoren- und Fahrzeugbau, in das Stuttgarter Handelsregister eingetragen. Erste Auftragsentwicklung ist der Wanderer W21/22, eine Sechszylinder-Limousine. Es folgen Projekte für Horch, Phänomen und Zündapp.
1937: Daimler-Benz gibt die Entwicklung des Mercedes 80 Rekordwagens in Auftrag. Ferdinand Porsche ist offiziell verantwortlich für Technik und Planung des künftigen Volkswagenwerks. Die Dr. Ing. h.c. F. Porsche GmbH wird in eine KG umgewandelt. Ferdinand Porsche ist Geschäftsführer, Gesellschafter sind Ferry Porsche, Anton Piech, Louise Piech und Baron Hans Veyder von Malberg.
1938: Eine zweite Auflage von Erprobungs-Volkswagen (VW Typ 38) wird produziert und im Stuttgarter Karosseriewerk Reutter karossiert. Am 25. Juni wird Stuttgart-Zuffenhausen neuer Sitz von Porsche, dort entsteht später das Porsche-Werk 1.
1939: Erste Pläne für ein eigenes Vierzylinder-Modell unter der Marke Porsche entwickelt Ferry Porsche schon vor dem Zweiten Weltkrieg. Umgesetzt werden sie in dem Porsche Typ 64 bzw. 60K10, der bei einem geplanten Berlin-Rom-Rennen starten soll und als Urahn der späteren Sportwagen gilt.
1944: Die Luftangriffe auf Stuttgart führen zum Umzug des Konstruktionsbüros, das mit militärischen Aufträgen ausgelastet ist, nach Gmünd in Kärnten.
1945: Das Porsche-Werk in Gmünd erhält bereits am 8. August von der alliierten Militärregierung eine Betriebserlaubnis zur Entwicklung ziviler Geräte wie Traktoren und Motorfahrzeugen. Ferdinand Porsche und Ferry Porsche werden von den Alliierten verhaftet.
1946: Porsche-Konstrukteur Erwin Komenda entwirft für den Schweizer Kunden Rupprecht von Senger einen viersitzigen Pkw, der im Design dem späteren Porsche 356 bereits ähnelt.
1947: Am 11. Juni startet bei Porsche in Gmünd/Österreich das Projekt Porsche 356 ,,VW-Sportwagen" mit luftgekühltem Vierzylinder-Boxermotor.
1948: Im September erreicht Ferry Porsche in Verhandlungen mit VW-Generaldirektor Heinrich Nordhoff, dass VW fortan eine Lizenzgebühr von fünf Mark pro Käfer zahlt, der Vertrieb von Porsche-Modellen übers VW-Vertriebsnetz erfolgen kann und die Porsche-Ingenieure dafür den VW-Entwicklern Beratungsleistungen gewähren. Im März unternimmt Ferry Porsche die erste Probefahrt mit dem 356, Nummer 1. Am 11. Juli erzielt Porsche-Mitarbeiter Herbert Kaes mit der Nummer 1 einen Klassensieg bei einem Straßenrennen in Innsbruck. Als Geburtstag des Serien-Porsche 356 gilt der 8. Juni, denn an jenem Tag erteilt die Kärntner Landesregierung eine Zulassungsgenehmigung. In Serie geht der Porsche 356 mit Heckmotor statt des ursprünglichen Mittelmotorkonzeptes. Die ersten 50 Wagen mit Aluminiumkarosserie werden in Handarbeit in Gmünd in Kärnten gebaut, dann wechselt Porsche 1950 zurück nach Stuttgart-Zuffenhausen. Die ersten Porsche 356 erhalten den leistungsgesteigerten Vierzylinder-Boxermotor des Volkswagen Käfers. Auch der Designer von Käfer und Porsche 356 ist identisch: Erwin Komenda.
1949: Der Niederländer Ben Pon wird weltweit erster Import-Partner von Porsche. Mit dem Stuttgarter Karosseriewerk Reutter kommt es zu einer Kooperation über die Produktion von Porsche-Sportwagen. Der Porsche-Schlepper 323 wird mit luftgekühltem Zweizylinder-Diesel finalisiert, die Konstruktion von Allgaier gekauft und bis 1957 gebaut.
1950: Im März beginnt in Zuffenhausen die Fertigung des Porsche 356, erster offizieller deutscher Porsche-Händler ist der Frankfurter Walter Glöckler. Auf dem Pariser Automobilsalon kommt es zur Kooperation zwischen Ferdinand Porsche und dem nordamerikanischen Sportwagenimporteur Max Hoffman.
1951: Unternehmensgründer Ferdinand Porsche stirbt am 30. Januar.
1952: Einstieg in den Motorsport.
1953: Am 1. Oktober feiert der Porsche 550 auf dem Pariser Salon Weltpremiere, der mit der Zusatzbezeichnung Spyder später bei Motorsporteinsätzen brilliert.
1954: Das Porsche-Logo wird auf den Motorhauben der Autos angebracht. Porsche entwickelt den Jagdwagen Typ 597 mit Allradantrieb, der in einer Auflage von 71 Einheiten gebaut wird, aber bei einer Ausschreibung für die Ausrüstung der Bundeswehr nicht gewählt wird.
1955: Filmstar und Hobby-Rennfahrer James Dean erwirbt einen 550 Spyder, mit dem er tödlich verunglückt. Debüt des Porsche 356 A mit 1,6-Liter-Motor.
1956: Der Porsche 550 A siegt bei der Targa Florio gegen leistungsmäßig überlegene sechs- und achtzylindrige Konkurrenten. Die in den Mannesmann-Konzern eingegliederte Porsche-Diesel-Motorenbau GmbH Friedrichshafen a.B. wird gegründet und die früheren Allgaier-Schlepper mutieren zu Schleppern vom Typ Porsche-Diesel.
1957: Porsche-Diesel-Programm wird erweitert auf die Typen Junior, Standard, Super und Master mit 14 PS bis 50 PS Leistung. Neu ist das Porsche 356 A Hardtop Cabriolet.
1958: Porsche 356 A Cabriolet D ersetzt den 356 A Speedster. Porsche-Bootsmotor Typ 729 wird vorgestellt und von verschiedenen Bootsbauern eingesetzt.
1959: Der Porsche 356 B wird lanciert. Insgesamt 6.450 Sportwagen werden ausgeliefert. Bei der Deutschen Industriemesse in Hannover präsentiert Porsche ein Flugmotoren-Portfolio, das beim Typ 678/1 mit 65 PS beginnt und bis zum Typ 678/4 reicht mit 75 PS
1960: Für Volkswagen wurde als möglicher Käfer-Nachfolger der Typ 728 (EA53) entwickelt mit Stufen- und Fließheck.
1961: Porsche startet in der Formel 1 mit dem Vierzylindertyp 718/2 Monoposto und Werksfahrer Dan Gurney. Modellpflege für den Porsche 356 B (T 6). Erster Spatenstich in Weissach.
1962: Der 50.000. Porsche wird am 3. April ausgeliefert.
1963:  Weltpremiere des Porsche 901 mit neuem 130-PS-Sechszylinder-Boxermotor auf der Frankfurter IAA. Da die Namensrechte an der Ziffernfolge 901 bei Peugeot liegen, erfolgt der eigentliche Serienstart des neuen Porsche im Folgejahr unter der Modellbezeichnung 911. Die Porsche-Diesel-Motorenbau stellt den Betrieb ein nach der Produktion von 120.000 Schleppern. Porsche übernimmt das Karosseriewerk Reutter
1964: Der Porsche 904 Carrera GTS mit Vierzylindermotor geht als erster Serien-Porsche mit einer Karosserie aus glasfaserverstärktem Polyesterharz an den Start. Am 15. Juni beschließt die Porsche-Geschäftsführung das noch 901 genannte Sechszylinder-Spitzenmodell durch eine Vierzylinder-Version unter der Typenbezeichnung 902 nach unten zu ergänzen.
1965: Im April Präsentation des Typs 912 als Nachfolger des 356 mit 90 PS-Vierzylinder. Preise ab 16.250 Mark, während der Porsche 911 mindestens 21.900 Mark kostet. Auf der IAA präsentiert Porsche die Typen 911/912 Targa als ,,das erste Sicherheitscabriolet der Welt".
1966: Am 21. September wird der 100.000 Porsche, ein 912, ausgeliefert. Im Dezember Produktionsanlauf von 912 Targa, außerdem Start des 911 S. Der 100.000. Porsche wird ausgeliefert, ein 912 Targa für die Polizei in Baden-Württemberg.
1969: Porsche 917 wird vorgestellt, entwickelt unter Leitung von Ferdinand Piech. Modellauslauf Porsche 912 im August. Zum Jahresende Vorstellung des VW-Porsche 914 als neuem Einstiegsmodell in die Porsche-Palette.
1970: Unter dem Entwicklungsauftrag EA 425 beginnt bei Porsche in Weissach die Konzeption eines Nachfolgers für den VW-Porsche 914.
1972: Porsche Carrera RS 2.7.
1973: Nach der im Vorjahr durchgeführten Transformation zur Aktiengesellschaft wird am 1. März die Dr. Ing. h.c.F. Porsche AG ins Handelsregister eingetragen. Stärkster Rennwagen seiner Epoche wird der Porsche 917/30 Spyder. Die 911-Typen der G-Serie werden lanciert. Auf der Frankfurter IAA debütiert das Forschungsprojekt Langzeit-Auto FLA, das für eine Nutzung von mindestens 20 Jahren ausgelegt ist.
1974: Im Geschäftsjahr 1974/75 übernimmt die Porsche AG die restlichen 50 Prozent der VW-Porsche-Vertriebsgesellschaft mbH. Auf dem Pariser Salon debütiert der 911 Turbo, dessen Turbo-Technologie von den Medien als Revolution gefeiert wird.
1975: Am dritten November Produktionsbeginn des Porsche 924 bei Audi in Neckarsulm. In Weissach wird das Rettungsfahrzeug Save (Schnelle Ambulante Vorklinische Erstversorgung) entwickelt und bis 1984 in weiteren Evolutionsstufen vorangetrieben. Motorische Basis bietet unter anderem der VW LT.
1976: Jeder zweite produzierte Porsche ist ein 924.
1977: Im Frühjahr wird der Porsche 928 mit V8-Motor eingeführt. Damit verfügt Porsche erstmals über drei Sportwagenreihen (924, 911, 928) mit Vier-, Sechs- und Achtzylindermotoren. Am 3. Juli wird der 250.000. Porsche-Sportwagen ausgeliefert. Im Auftrag des Bundesforschungsministeriums wird in Weissach das Feuerwehrfahrzeugsystem Orbit entwickelt.
1978: Im April läuft der 50.000ste Porsche 924 vom Band. Im September wird der 924 Turbo als neuer Leistungsträger enthüllt.
1980: In Weissach wird in Kooperation mit Airbus Industries ein ergonomisches Cockpit-Layout für Airbus-Passagierjets entwickelt.
1981: Im Juni wird der Porsche 944 vorgestellt und zwischen 924 und 911 positioniert. Bis Produktionsende im Jahr 1991 werden 163.302 Porsche 944 ausgeliefert. Porsche-Flugmotor PFM 3200 wird auf Basis des Boxermotors aus dem 911 entwickelt. Das Design der Linde-Gabelstapler entsteht bei Porsche.
1982: Auf dem Genfer Automobilsalon debütiert das Porsche 911 SC Cabriolet.
1984: Der TAG-Turbo made by Porsche wird in den Jahren 1984 bis 1986 zum erfolgreichsten Triebwerk der Formel 1 mit drei Weltmeistertiteln. Der Seat Ronda erhält eine von Porsche optimierte neue Motorenpalette. Die Motoren tragen den Schriftzug ,,System Porsche" und die Seat Ronda den Zusatz P (für Porsche) in der Typenbezeichnung. Auch der neue Seat Ibiza trägt Porsche-Motorengene unter der Haube. Zum 20. Geburstag des 911 wird der 911 SC durch den 911 Carrera ersetzt.
1985: Markteinführung des 924 S mit dem 2,5-Liter-Aggregat des Modells 944. Der 944 Turbo geht in Produktion. Auf der Frankfurter IAA debütiert der Porsche 959 als Technologieträger und neuer Supersportwagen.
1986: Die Porsche Aviation Products wird in Washington/Illinois (USA) zum Vertrieb der Flugmotoren gegründet. Der auch für den deutschen Markt bestimmte russische Lada Samara debütiert. Die Entwicklung erfolgte in Kooperation mit Porsche, wo diverse Komponenten des seit 1980 konzipierten Lada optimiert wurden.
1988: Im Sommer läuft die Produktion der Modellreihen 924 S und 944 aus. Markteinführung des Porsche 944 S2.
1989: Produktionsstart für das 944 S2 Cabriolet und für Porsche 911 Carrera (Typ 964).
1990: Ein Auftrag für Mercedes-Benz ist die Entwicklung und Produktion des Mercedes 500 E bis 1995 (10.479 Einheiten).
1991: Als Nachfolger des 944 debütiert die Modellreihe 968 mit 3,0-Liter-Vierzylindermotor, der 928 erreicht als 928 GTS mit 5,4-Liter-V8 den Zenit seiner Karriere. Porsche leidet unter der schlechten weltwirtschaftlichen Konjunktur und führt ab 1992 unter Wendelin Wiedeking umfangreiche Restrukturierungsmaßnahmen durch.
1993: Als Gemeinschaftsprojekt mit Audi entsteht der Audi Avant RS 2, dessen Endmontage in Zuffenhausen erfolgt. Vorstellung des 911 Carrera (Typ 993).
1994: Opel beauftragt Porsche mit der Entwicklung des Modells Opel Zafira, der 1998 als erster Kompaktvan der Marke eingeführt wird. Das Familienauto C88 ist speziell für den chinesischen Markt entwickelt worden. Porsche 911 Carrera (Typ 993) ist mit Allradantrieb lieferbar.
1995: Im Sommer Produktionsauslauf des 968. Nach drei Krisenjahren mit einem Verlust von 450 Millionen Mark kann Wendelin Wiedeking erstmals wieder ein ausgeglichenes Ergebnis präsentieren.
1996: Der Porsche Boxster mit Sechszylindermotor feiert seine Markteinführung. Am 15. Juli wird der 1.000.000. Porsche Sportwagen ausgeliefert.
1997: Einführung des Porsche 911 Carrera (Typ 996). Joint-Venture mit Harley-Davidson über eine Motorenproduktion in Milwaukee/USA.
1998: Am 27. März stirbt Ferry Porsche, In Le Mans erzielt der Porsche 911 GT1 den bis dahin 16. Porsche-Gesamtsieg.
2000: Erster Spatenstich für das Porsche-Werk in Leipzig. Porsche Carrera GT debütiert in Paris als seriennahes Concept.
2001: Neuer 3,6-Liter-Motor für Porsche 911 Carrera. Die Porsche Engineering Group GmbH geht an den Start und beschäftigt sich mit Kundenentwicklungen.
2002: In der Harley-Davidson V-Rod kommt der von Porsche entwickelte Revolution-Motor zum Einsatz. Erstmals werden innerhalb eines Jahres mehr als 50.000 Porsche-Fahrzeuge verkauft. Im Juni Einführung des erneuerten Boxster und Boxster S (Typ 986). Bei der Eröffnung der Porsche Leipzig GmbH wird das erste SUV, der Porsche Cayenne mit V8-Motor vorgestellt (später auch als erster Porsche seit den Schleppern mit Dieselmotor), die Publikumspremiere erfolgt beim Pariser Salon. Der Cayenne ist mit dem VW Touareg verwandt.
2003: Premieren für Porsche Carrera GT, 911 GT3 RS, 911 Turbo Cabriolet und das Sondermodell ,,40 Jahre 911".
2004: Marktstart für Porsche 911 Carrera (Typ 997) sowie für Porsche Boxster (Typ 987).
2005: Porsche Cayman wird präsentiert. Porsche erweitert seine Beteiligung in den Folgejahren kontinuierlich.
2006: Porsche 911 Targa und Cayenne Facelift werden vorgestellt. Der künftige Panamera soll in Leipzig gefertigt werden.
2007: Nach dem Erwerb von 30,9 % der Stammaktien von Volkswagen wird das operative Geschäft der Porsche AG weitgehend in die neu gegründete Tochtergesellschaft Porsche Vermögensverwaltungs AG ausgegliedert. Ziel ist die Übernahme von Volkswagen. Aus der bisherigen Porsche AG geht die Porsche Automobil Holding SE hervor und anschließend wird die Porsche Vermögensverwaltungs AG zur Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG transferiert, die als hundertprozentige Tochtergesellschaft die Autoproduktion ausführt.
2009: Porsche Panamera (Typ G1) geht in Serie. Endmontage in Leipzig, die V8-Motoren werden aus Stuttgart zugeliefert und die Rohkarossen aus einem VW-Werk. Porsche strebt nun einen sogenannten integrierten Automobilkonzern mit Volkswagen an und gibt zugleich die geplante Übernahme von Volkswagen auf. Im Dezember 2009 erwirbt Volkswagen von der Porsche SE eine 49,9-prozentige Beteiligung an der Porsche AG.
2010: Die zweite Generation des Porsche Cayenne (Typ 9 PA) wird eingeführt mit Benziner, Diesel und Hybridmotorisierungen.
2011: Die nächste Generation des Porsche 911 Carrera (Typ 991) wird eingeführt.
2012: Volkswagen übernimmt die Porsche AG komplett. Die dritte Generation des Porsche Boxster (Typ 981) wird vorgestellt, ein Jahr später folgt der erneuerte Cayman.
2013: Neuer Supersportwagen ist der Porsche 918 Spyder zu Preisen ab 768.026 Euro.
2014: Unterhalb des Cayenne positioniert sich der neue Porsche Macan als zweite SUV-Baureihe. Konstruktiv ist der Macan mit dem Audi Q5 verwandt.
2015: Mit dem 919 Hybrid feiert Porsche einen Doppelsieg in Le Mans. Der Porsche Mission E ist ein Elektrofahrzeug-Concept, das 2020 in Serie gehen soll. Erstmals setzt Porsche über 200.000 Fahrzeuge (exakt 225.121) in einem Jahr ab.
2016: Boxster und Cayman erhalten ein Facelift und feiern als Porsche 718 Boxster und 718 Cayman ihr Debüt. Für Vortrieb sorgen Turbo-Vierzylinder. Der Porsche Panamera feiert im Juni in zweiter Generation (Typ G2) Premiere. Im Herbst 2017 ergänzt ein Sportkombi, der Porsche Sport Turismo, das Panamera-Programm. Für Vortrieb sorgen Benziner und zwei Hybridversionen.
2017: Die dritte Generation des Porsche Cayenne (Typ PO 536) debütiert auf der Frankfurter IAA.
2018: Mit einem Neujahrsempfang beginnt das Jubiläumsjahr für Porsche. Das Porsche Museum feiert 70 Jahre Porsche ab 9. Juni mit einer Sonderausstellung. Am gleichen Tag lädt Porsche Fans zum ,,Sports Car Together Day" weltweit an seine Standorte ein. Das Concept Car Mission E Cross Turismo zeigt auf dem Genfer Salon, wie der erste elektrische Porsche aussehen könnte. Erwartet wird im Jubiläumsjahr eine neue Generation des Porsche 911 Carrera.

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