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Gebrauchtwagen-Check: Toyota Corolla Verso - Viel Platz und wenig Ärger

Bis zu sieben Sitze, ein haltbares Auto drumherum und ziemlich preiswert zu haben: Toyotas Kompakt-Van Corolla Verso ist auch als Mehrjähriger eine Empfehlung.

Längst ist der praktische Kompakt-Van aus der Mode. Doch abgesehen von optischen Gesichtspunkten bleibt der solide Segments-Vertreter Toyota Corolla Verso auch mit vielen tausend Kilometern auf dem Tacho eine empfehlenswerte Mobilitätsalternative für alle, die viel Platz brauchen und nicht so viel dafür ausgeben wollen: Familien, Freizeitsportler oder andere Menschen mit platz- und kostenintensivem Hobby.

Karosserie und Innenraum: Rundherum unauffällig bis bieder kann sich der zwischen 2004 und 2009 gebaute Corolla Verso mit einem modischen Kompakt-SUV nicht messen. Dafür punktet er mit inneren Qualitäten: Auf 4,36 Metern Länge finden bis zu sieben Personen Platz, wovon zwei auf den beiden Einzelsitzen im Kofferraum unter kommen. Die dritte Reihe kann ausgebaut oder komplett versenkt werden, um einen komplett ebenen Ladeboden zu schaffen. Bis zu 1.785 Liter Volumen kann der Japaner so in seinem Kofferraum lassen, regulär sind es 423 Liter (als Fünfsitzer). Die Polster sind pflegeleicht, das gut verarbeitete Interieur ist sachlich-schlicht, hübsch ist die silberfarben abgesetzte Mittelkonsole.

Motoren: Von einer Familienkutsche sollte man keine sportlichen Fahrleistungen erwarten, das gilt trotz straffem Fahrwerk auch für den Corolla Verso. Die durchzugsschwachen Benziner leisten 81 kW/110 PS  und 95 kW/129 PS, gefragter waren die Diesel mit 85 kW/116 PS und 100 kW/136 PS, spätestens ab 2007 haben sie einen Partikelfilter. Der Top-Diesel hat durchzugsstarke 130 kW/177 PS.

Ausstattung und Sicherheit: Immer an Bord sind neun Airbags und ESP, das bescherte ihm die volle Punktzahl von fünf Sternen beim Euro-NCAP-Crashtest (2004). Bordcomputer, Zentralverriegelung mit Funk-Fernbedienung und elektrische Fensterheber sind unter anderem serienmäßig. Viele der online inserierten Exemplare des Japaners sind in den höheren Ausstattungen Luna und Sol konfiguriert, unter anderem sind dann Klimaanlage beziehungsweise Tempomat Serie.
Qualität: Der TÜV bescheinigt dem Japaner eine außerordentliche Haltbarkeit: Die sechs bis sieben Jahre alten Wagen kommen zu 73 Prozent ohne Mängel durch die HU, das ist deutlich besser als der Durchschnitt. Und je älter die Familienkutschen werden, desto größer wird ihr Vorsprung gegenüber dem Mittel aller Fahrzeuge. Echte Mängelkandidaten sind Scheinwerfer und Rückleuchten, Defekte sind hier aber günstig zu beheben. Die oft erblindeten Kunststoff-Abdeckungen könnten ein Ansatzpunkt fürs Handeln mit dem Verkäufer sein. Im Alter von sechs bis sieben Jahren notieren die Sachverständigen immer mal wieder Probleme mit Handbremse und Bremsschläuchen. Beruhigend ist die TÜV-Statistik zu den erheblichen Mängeln: Während im Schnitt knapp ein Drittel der Fahrzeuge damit durch die HU fällt, sind es bei den Corolla Verso nicht mal 18 Prozent.
Fazit: Wer für Hobby oder Familie ein zuverlässiges Auto braucht und nicht viel Geld ausgeben will oder kann, ist mit dem Japaner gut bedient. Die grundsolide Basis lässt auf weitere möglichst mängelfreie Jahre hoffen, achten sollte man aber beim Kauf auf ein gepflegtes Exemplar. Die meisten der angebotenen Kompakt-Vans haben schon viele tausend Kilometer hinter sich gebracht, die Laufleistung liegt leicht über dem Durchschnitt der Fahrzeuge in dem Alter. Corolla Verso mit weniger als 100.000 Kilometern sind aber durchaus zu finden, für sie muss man mindestens um 5.000 Euro investieren. Die meisten anderen Exemplare sind deutlich günstiger zu haben.

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