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Ratgeber: Sparen mit EU-Importen - Kaufen in der Grauzone

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  • 17. April 2018, 12:13 Uhr
  • Mario Hommen/SP-X

Wer einen Neuwagen im EU-Ausland kauft, kann zum Teil kräftig sparen. Ein paar Details sollte man dabei allerdings beachten.

Wer sich als Kaufinteressent im Internet auf die Suche nach einem neuen Auto macht, wird irgendwann auch auf sogenannte Re- oder EU-Importe stoßen, die preislich mit oft deutlichen Abschlägen locken. Ersparnisse von 30 oder gar 40 Prozent macht viele Interessenten stutzig, doch in der Regel handelt es sich um ein legales Geschäft. Ganz unproblematisch sind EU-Importe allerdings nicht.
 
Bei den EU-Importen handelt es sich um Fahrzeuge, die nicht für den deutschen sondern für einen anderen EU-Markt wie etwa Dänemark produziert wurden. Die sehr hohe Besteuerung neuer Autos in Ländern Skandinaviens gleichen Autohersteller aus, indem sie die Fahrzeuge dort zu günstigeren Nettokonditionen in den Markt bringen. Wer ein Auto im EU-Ausland für den Import nach Deutschland kauft, kann von diesen günstigeren Nettopreisen profitieren. Bei der Einfuhr nach Deutschland werden dann lediglich 19 % Mehrwertsteuer fällig.
 
Wer diese Sparoption nutzen will, muss allerdings einen gewissen Aufwand betrieben. Neben der Fahrt zum Autohändler im Ausland muss man sich nach dem Kauf noch um die Überführung sowie die Formalitäten für die Zulassung in Deutschland und die Zahlung der Mehrwertsteuer an das Finanzamt kümmern. Alternativ finden sich Händler in Deutschland, oft Grau-Importeure genannt, die sich um Einfuhr und Papierkram kümmern. In der Regel verlangen diese Händler für die Import-Formalitäten allerdings einen Aufpreis.

Wer ein eigentlich für einen anderen Markt vorgesehenes Fahrzeug kauft, sollte in jedem Fall einen genauen Blick auf die detaillierte Ausstattung und die Garantieleistung werfen. Auch wenn bestimmte Ausstattungsniveaus den gleichen Namen tragen, können diese im Detail länderspezifisch variieren. Gleiches gilt für die Garantie. Manche Autohersteller beziehungsweise deren Importeur-Gesellschaften gewähren hierzulande deutlich längere Garantien als die sonst üblichen zwei oder drei Jahre. Handelt es sich um einen Grauimport über einen nicht vom Hersteller oder der Importeur-Gesellschaft autorisierten Händler, kann es passieren, dass diese erweiterten Garantieleistungen nicht gewährt werden. Tendenziell schlechter gestellt ist man mit einem Grau-Import zudem bei Kulanzfragen.

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