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Nissan Leaf - Kein Exot mehr

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  • 26. April 2018, 14:47 Uhr
  • Alexandra Felts/SP-X

Vom Elektro-Exoten zur ernstzunehmenden Alternative: Mehr Reichweite und ein gefälligeres Design zeichnen die Neuauflage des Nissan Leaf aus.

Die zweite Generation des Nissan Leaf bietet einen stärkeren Motor, größere Reichweite und fährt teilautonom. Das Design ist deutlich attraktiver geworden, und der Fahrspaß könnte selbst Skeptiker überzeugen. Bestellbar ist das kompakte E-Mobil für mindestens 31.950 Euro.

Statt wie bisher 80 kW/109 PS leistet der E-Motor jetzt 100 kW/150 PS. Mit einem Drehmoment von achtbaren 320 Newtonmeter hat der Leaf 2 hier 26 Prozent zugelegt. Gerade die typische, ansatzlose Beschleunigung eines Stromers fasziniert immer wieder Neueinsteiger, 100 km/h sind schon in 7,9 Sekunden erreicht. Die Akkuleistung beträgt nun 40 kWh statt 30 kWh. Für die verbesserten Werte musste der Stromspeicher nicht selbst wachsen, denn die Energiedichte konnte um 67 Prozent erhöht werden. Nach dem bisher geltenden NEFZ-Zyklus kommt man 378 Kilometer weit. Laut neuem, praxisnäheren WLTP-Testverfahren sind in der Stadt 415 Kilometer mit einer Akkuladung möglich, bei kombinierten Stadt- und Überlandfahrten bis zu 258 Kilometer. 2019 bringt Nissan auch noch einen Power-Leaf mit 60 kWh-Batterie.

Dass bei den ersten Testfahrten auch nach gut 160 Kilometern mit einem Rest von 49 Prozent immer noch genug Energie für Unvorhergesehenes bleibt, liegt an den diversen Möglichkeiten der Rekuperation, zum Beispiel mit der Taste für das serienmäßige E-Pedal: Die Technik vereint Bremsen und Beschleunigen im Gas-Pedal und ist beispielsweise aus BMW i3, Smart Fortwo oder Opel Ampera-e bekannt. Ist der E-Pedal-Modus aktiviert, verlangsamt sich der Leaf beim Loslassen des Gas-Pedals nur durch die Rekuperation der Bremsenergie bis zum Stillstand.

Geladen werden kann der Leaf über ein Typ-2-Kabel (bis zu 6,6 kW) oder per Gleichstrom mit dem Chademo-Stecker (bis zu 50 kW). An der Haushaltssteckdose, so der japanische Hersteller, braucht der Leaf gut 16 Stunden um die Akkus zu füllen. An der Schnellladestation soll er 40 Minuten für 80 Prozent benötigen.

Zu den Highlights der neuen Generation Assistenzsysteme gehört mit ,,Pro-Pilot" die Premiere des teilautonomen Fahrens. Bedient man die Tastenfolge am Lenkrad, reiht sich das Auto hinter dem Vorausfahrenden ein, hält auch bei Stop-and-Go-Verkehr konstant Abstand und lenkt selbstständig. Zum Paket der Neuheiten gehört auch der vollautomatische Park-Assistent (Aufpreis: 1.200 Euro). Und in puncto Sicherheit hat sich der Leaf 2 gerade mit fünf Sternen die Bestwerte bei den Euro-NCAP-Crashtests geholt.

Anders als sein extrovertierter Vorgänger wirkt der neue Leaf geradezu betont konventionell, mit einem Schuss Design vom kleinen SUV Juke. Im Cockpit sitzt ein analoger Tacho direkt neben dem Bildschirm, der über Ladezustand, Reichweite und Stand der Rekuperation informiert. Der Kompakte ist nur unmerklich länger geworden, aber die Abmessungen des komfortablen Innenraums sind gleich geblieben, die Sitze hochwertig. Nissan hat sich auch die Dämmung vorgenommen, so, dass man jetzt kaum noch Wind oder Abrollgeräusche der Reifen vernimmt. Nur sanftes, charakteristisches Surren.

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