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Vorfahrt für Elektromobilität

Mit vereinten Kräften drücken Autohersteller und Zulieferer bei der Elektromobilität aufs Tempo. Schaeffler hat eigens dafür den Unternehmensbereich 'E-Mobilität' neu geschaffen. Da tüfteln die schlauen Köpfe des Weltkonzerns an innovativen Lösungen für künftige Elektro- und Hybridantriebe.


Mit vereinten Kräften drücken Autohersteller und Zulieferer bei der Elektromobilität aufs Tempo. Schaeffler hat eigens dafür den Unternehmensbereich "E-Mobilität" neu geschaffen. Da tüfteln die schlauen Köpfe des Weltkonzerns an innovativen Lösungen für künftige Elektro- und Hybridantriebe.

Dazu gehören beispielsweise kompakte Hybridmodule mit integrierter Dreifachkupplung oder eine neue Generation elektrischer Achsantriebe. Die elektrischen Komponenten für die unterschiedlichen Antriebsstränge basieren laut Schaeffler auf einer gemeinsamen Entwicklungsplattform. Sie umfasse sowohl Hardware-Komponenten wie E-Maschinen und Leistungselektronik als auch wesentliche Software-Bausteine, die für die Regelung des Antriebs erforderlich seien, heißt es dazu. Man wolle damit dazu beitragen, dass sich Elektromobilität rasch am Markt durchsetze.

Vor allem Plug-in-Hybride sind auf dem Vormarsch. Das bedeutet: Mit dem steigenden Marktanteil dieser Fahrzeuge überdenken die Autobauer ihre Getriebekonzepte. Statt den Elektromotor vor und hinter dem Getriebe anzuordnen, sei es denkbar, elektrischen Antrieb und Getriebe so zu verzahnen, dass sich eine Bau- und eine Funktionseinheit ergebe, sagen die Schaeffler-Ingenieure. Der Vorteil: Auch bei hohen Fahrgeschwindigkeiten könne der Elektromotor sehr effizient betrieben werden.

Bereits 2011 stellte Schaeffler ein Konzeptfahrzeug mit zwei elektrischen Achsantrieben an Vorder- und Hinterachse vor, das zusätzlich über eine aktive Drehmomentverteilung zwischen den Rädern einer Achse verfügte. Mittlerweile ist der Konzern nicht nur mit Schlüsselkomponenten für einen solchen Antrieb in Serie, sondern hat einen kompletten Baukasten für elektrische Achsen entwickelt.

Und die Fortschritte im Bereich der Elektroantriebe sind enorm. Stellte der Achsantrieb vor wenigen Jahren bei einem Gewicht von 90 Kilogramm noch eine Maximalleistung von 60 Kilowatt zur Verfügung, kommt die neueste Generation auf 145 Kilowatt, obwohl das Gewicht um zehn Kilogramm reduziert werden konnte. "Solche Ergebnisse sind nur zu erzielen, weil wir elektrische, mechanische und elektronische Komponenten unserer Antriebe mit einem Systemansatz entwickeln", sagt Schaeffler Automotive-Vorstand Matthias Zink.

Der Zulieferer versteht sich als Entwicklungspartner für alle Formen der Elektrifizierung, betont Matthias Zink. Schaeffler biete ein gut sortiertes und umfangreiches Technologie-Portfolio, mit dem sich der Antriebsstrang elektrifizieren lasse. So biete man beispielsweise allein für die P2-Position, die die Anordnung der E-Maschine innerhalb des Antriebsstrangs markiert, Hybridmodule sowohl im Zusammenspiel mit Drehmomentwandler, CVT-Getriebe und Doppelkupplung. "Wir liefern die idealen Produkte für unterschiedliche Kundenanforderungen und Mobilitätsbedürfnisse", sagt der Schaeffler-Vorstand.

Auch auf der Rennstrecke zieht es den Zulieferer aus Herzogenaurach fast lautlos auf die Überholspur. Schaeffler ist von der ersten Stunde an in der Formel E engagiert. In der Rennserie mit rein elektrischen Boldien setzen die Partner Audi Sport und Abt beim Antriebsstrang der Boliden auf die Kompetenz des Zulieferers. Mit großem Erfolg: Denn der Brasilianer Lucas di Grassi gewann in der vergangenen Saison im Abt-Schaeffler den Fahrer-Titel, so etwas wie ein Ritterschlag für die Elektromobilität.

Ralf Loweg / mid

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