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Opel-Historie: 238 km/h mit RAK 2

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  • 22. Mai 2018, 15:15 Uhr
  • Rudolf Huber

Vor exakt 80 Jahren gab Opel die Initialzündung für die bemannte Raumfahrt. Und zwar nicht die Autobauer, sondern ein Opel aus Fleisch und Blut: Im Alter von 29 Jahren steuerte Fritz von Opel, Enkel des Firmengründers Adam, am 22. Mai 1928 einen von 24 Pulverraketen angetriebenen RAK 2 über die Berliner Avus.


Vor exakt 80 Jahren gab Opel die Initialzündung für die bemannte Raumfahrt. Und zwar nicht die Autobauer, sondern ein Opel aus Fleisch und Blut: Im Alter von 29 Jahren steuerte Fritz von Opel, Enkel des Firmengründers Adam, am 22. Mai 1928 einen von 24 Pulverraketen angetriebenen RAK 2 über die Berliner Avus. Und stellte gleich einen phänomenalen Streckenrekord auf.

238 km/h schaffte "Raketen-Fritz" mit seinem schwarzglänzenden Rennwagen mit seitlichen Flügeln. Erste Erfahrungen hatten die Rüsselsheimer schon mit dem mit zwölf Raketen bestückten RAK 1 gesammelt, doch für den öffentlichen Probelauf des zweiten Raketenmodells setzten sie auf die doppelte Anzahl - und einen für damalige Zeiten schier unglaublichen Schub von sechs Tonnen. Die Ladungen wurden stufenweise elektrisch per Pedal im Fußraum gezündet. Auf Motor und Getriebe konnte der rund 560 Kilo schwere Renner verzichten.

Die Jungfernfahrt auf der Avus erregte größtes öffentliches Interesse, unter den geladenen Gästen waren etwa Boxer Max Schmeling, Dichter Joachim Ringelnatz, die Filmstars Lilian Harvey, Thea von Harbou und Metropolis-Regisseur Fritz Lang. Mit einem Feuerschweif jagte der RAK 2 an den Tribünen vorbei. Und schrieb dabei Geschichte: Das Raketen-Zeitalter hatte begonnen. Nächster Höhepunkt aus Sicht von Opel war am 30. September 1929 in Frankfurt der erste öffentliche Raketenflug der Welt mit dem von Julius Hatry gebauten Hochdecker Opel-Sander RAK.1. Doch dann setzt die Weltwirtschaftskrise der Entwicklung ein jähes Ende.

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