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Ratgeber: Mit dem Auto zur Fußball-WM - Richtig nach Russland

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  • 5. Juni 2018, 14:07 Uhr
  • Holger Holzer/SP-X

Mit dem Auto ist man während der Fußball-WM vor Ort besonders flexibel. Einfach Richtung Russland drauflosfahren ist aber keine gute Idee.

Wer mit dem Auto zur Fußball-WM nach Russland fährt, sollte sich auf die Eigenheiten des dortigen Straßenverkehrs einstellen. Und auch die Anreise will gut geplant werden. Ein paar Tipps für Turnier-Touristen.

Bei der Anreise empfiehlt es sich, die Ukraine und Weißrussland, wenn möglich, zu meiden. Nach Angaben des Automobilclubs AvD kommt es dort immer wieder zu negativen Erfahrungen mit Verkehrsrowdys, kriminellen Banden und willkürlichen Polizeikontrollen. Stressfreier ist daher die Route über die baltischen Staaten, in denen weitgehend mitteleuropäische Verhältnisse herrschen. Alternativ lässt sich die Fährverbindung über die Ostsee nutzen. Generell ist es laut ADAC vor Reiseantritt ratsam, sich auf der Krisenvorsorgeliste der Deutschen Botschaft registrieren zu lassen, so dass man im Problemfall schnelle Hilfe erhält.

Die Einreise nach Russland wurde für die Dauer der WM erleichtert; wer ein Ticket und einen Reisepass hat, kann ohne Visum einreisen. Trotzdem sollte man für den Grenzübertritt ausreichend Zeit einplanen. Wer mit dem Auto einreist, muss den ovalen ,,D"-Sticker auf das Heck geklebt haben - auch wenn die Herkunft bereits im EU-Kennzeichen vermerkt ist. An der Grenze wird von den Beamten die zollfreie Einfuhr des Fahrzeugs dokumentiert. Das Papier ist in Russland bei jeder Polizeikontrolle vorzuzeigen und muss bei der Ausreise vorgelegt werden. Ansonsten droht eine Zoll-Forderung. Ebenfalls immer dabei haben sollte man einen internationalen Führerschein und die Internationale Grüne Versicherungskarte. Zudem empfiehlt sich, eine beglaubigte russische Übersetzung der deutschen Zulassungsbescheinigung (Teil I) mitzuführen. Wer erst vor Ort ein Auto mieten will, muss in der Regel mindestens 22 Jahre alt sein, einige Vermieter setzen auch höhere Altersgrenzen.  

Das Autofahren in Russland verlangt von westlichen Touristen eine Umstellung. Die Sitten auf der Straße gelten als rau, Verkehrsregeln werden häufig etwas freier ausgelegt und schon in mittleren Großstädten herrscht laut AvD häufig ein Chaos, wie man es sonst aus Rom oder Paris kennt. Polizeikontrollen sind häufig, gelegentlich ist von speziellen ,,West-Bußgeldern" zu hören. Geht es mit rechten Dingen zu, muss die Summer überwiesen werden, eine Barzahlung direkt vor Ort ist nicht vorgesehen. Ein Vollstreckungsabkommen mit Deutschland existiert nicht.

An besonderen Regeln sollten Autofahrer in Russland beachten, dass beim Fahren immer das Abblendlicht aktiviert sein muss. Die zulässige Geschwindigkeit für Pkw und Wohnmobile mit einem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu 3,5 Tonnen beträgt laut ADAC 110 km/h auf Autobahnen, außerorts 90 km/h und innerorts 60 km/h. Fahranfänger, die ihren Führerschein weniger als zwei Jahre besitzen, dürfen generell nur mit 70 km/h unterwegs sein. Handy am Steuer und freies Campen sind tabu. Die Promillegrenze beträgt 0,0.

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