Neuheit

Carthago und Malibu-Wohnmobile - Charme-Offensive

  • In AUTO
  • 11. Juni 2018, 15:59 Uhr
  • Michael Lennartz

Den ,,Charming GT'-Van der Submarke Malibu bringt Reisemobil-Hersteller Cartha-go als Highlight seiner Neuheiten für den Jahrgang 2019 mit zum Caravan-Salon nach Düsseldorf. Doch das neue Kastenwagen-Modell steht nur für eine der umfangreichen Maßnahmen zur Produkt-Aufwertung, die fast sämtliche Baureihen betreffen.

Die Reisemobil-Marke Malibu baut mit drei zusätzlichen Grundrissen bei den integrierten Modellen und zwei Erweiterungen bei den Teilintegrierten ihr Portfolio auf nunmehr 15 Varianten aus. Als Highlight des Neuheiten-Reigens darf die Charme-Offensive bei den ausgebauten Kastenwagen gelten: Der Malibu Van Charming GT soll die Vorzüge eines kompakten Komfort-Campingbusses mit dem Raumgefühl eines teil- oder voll integrierten Reisemobils vereinen. Er kommt nach dem Düsseldorfer Caravan-Salon Ende August zu Preisen ab 47.150 Euro in den Handel.
 
Dass Malibu diesmal verstärkt in den Fokus der Saison-Neuheiten des oberschwäbischen Unternehmens Carthago gerückt wird, kommt nicht von ungefähr. Der Premium-Hersteller aus Aulendorf, Marktführer bei den integrierten Fahrzeugen jenseits der 80.000-Euro-Marke, bilanzierte wie so viele Wettbewerber in der boomende Branche das Rekordjahr 2017 mit stattlichen Zuwächsen bei den Umsatz- und Zulassungszahlen und übertraf mit rund 5200 Reisemobilen und einem Plus von 19,3 Prozent den durchschnittlichen Marktzuwachs in Deutschland (plus 15,4 Prozent) um ein erkleckliches Stück. Den Vogel schoss allerdings die Malibu Van-Sparte ab. Sie legte gar um 80 Prozent zu, rückte damit bereits nach fünf Jahren auf Rang vier im Kastenwagen-Segment vor und spielt dort eine führende Rolle im Premium-Segment. Und diese Position soll mit den neuen Charming-Modellen weiter ausgebaut werden.
 
Das Besondere an den GT-Modellen sind die beiden großen Panorama-Dachfenster, die den Insassen beste Aussichten bieten, das Cockpit mit den drehbaren Frontsitzen noch besser in den Wohnraum integrieren und damit für ein Raumgefühl sorgen, wie man es eher von größeren Fahrzeugen gewohnt ist. Für eine gute Aerodynamik und die Minimierung der Windgeräusche hat Malibu eigens einen Dachfenster-Spoiler konstruiert, der fast schon wie die Haube eines Teilintegrierten wirkt. Der Dachhimmel darunter ist in Leder eingefasst. Integriert sind hier zudem vier Strahler und eine indirekte Ambientebeleuchtung.
 
Den Malibu Van Charming GT wird es in zwei Varianten geben: als 5,99 Meter langer Typ 600 DB mit einem Doppelbett im Heck für einen Grundpreis von 47.150 Euro oder als 6,36 Meter langer 640 LE mit längs angeordneten Einzelbetten ab 49.500 Euro. Ebenfalls an Bord ist das patentierte Flexibad mit ausklappbarem Waschbecken und schwenkbarer Toilette. Der Möbelbau hinterlässt den gewohnt erstklassigen Eindruck, und das helle, freundliche Interieur unterstreicht die Charme-Offensive. Mit den beiden GT-Modellen wächst das Van-Portfolio vom kompakten 540er bis zu den 640er-Versionen auf insgesamt zehn Varianten.
 
Zuwachs gibt es aber auch bei den T- und I-Modellen: Die Integrierten-Baureihe von Malibu wird um den Kompakt-Grundriss I441 LE ergänzt. Mit dem neuen Längenmaß von 6,65 Meter kann mit ihm nämlich auch die 3,5-Tonnen-Leichtgewichtsklasse bedient werden. Neben Einzelbetten im Heck wird hier auch ein neues, geräumigeres Vario-Bad eingebaut. Am oberen Ende der Gewichtsskala über 3,5 Tonnen kommen die Luxus-Grundrisse 490 LE (mit Einzelbetten) und 500 QB (mit Queens-Doppelbett) hinzu, die es sowohl in der teilintegrierten als auch in der integrierten Ausführung gibt, womit der preisgünstigere Carthago-Ableger ebenfalls eine Preisregion erklimmt, die schon beim Grundtarif jenseits der 80.000-Euro-Marke liegt.
 
Das ist bei der Kernmarke Carthago, zumindest bei den integrierten Linern, die Normalität. Auch für die rollenden Luxuswohnungen fanden die Tüftler aus Aulendorf in diesem Jahr wieder eine Fülle von Detailverbesserungen. Nach der Pedelec-Garage im vergangenen Jahr haben die Oberschwaben sich diesmal für die Queensbett-Varianten der XL-Fahrzeuge eine ausziehbare TV-Wand patentieren lassen, die gleichzeitig eine Raumteiler-Funktion zwischen Schlaf- und restlichem Wohnbereich erfüllt. Sie wird mit samt des bis zu 40 Zoll großen TV-Flachbildschirms aus einer seitlichen Verankerung mittig vor das Doppelbett geschoben und mit einem Deckenkontakt verbunden.
Generell gibt es in allen Baureihen nun größere TV-Bildschirme, beginnend mit 24 statt bisher 19 Zoll. Die Möbeldekore werden heller, die Duschkabinen und Wasch-/Toilettenräume zum Teil großzügiger und dort, wo es (über 3,5 Tonnen) nicht so sehr auf das Gewicht ankommt, massive Holz-Schiebtüren anstelle von Falt-Mechanismen als Raumabtrennungen verwendet.
 
Nur die Leichtbaureihen mussten sich weiterer Diätmaßnahmen unterziehen. Immerhin 50 bis 60 Kilogramm wurden durch Verwendung alternativer Materialien und eine Optimierung des Alko-Tiefrahmens eingespart. Der neue, auch bei Malibu zum Einsatz kommende Kompakt-Grundriss I141 LE wird auch für den Carthago c-compactline Super-Lightweight und den c-tourer Lightweight angeboten, um bei 6,65 Meter Fahrzeuglänge noch innerhalb der 3,5-Tonnen-Grenze zu bleiben.
 
Die c-chic ,,New Generation" bekommt noch ein neues GfK-Heck in Busoptik verpasst, und am Exterieur-Design wurde in allen Baureihen noch ein bisschen gefeilt - nicht überall, wie beim teilintegrieren Chic c-line T4.9 mit überdimensionierter Frontschürze, mit Erfolg.
 
Der bereits zu Jahresbeginn auf der Stuttgarter CMT vorgestellte ,,Liner for two 53" als Luxusmobil für das Reisen zu zweit trifft mit der großen Rundumsitzgruppe im Heck offensichtlich genau den heutigen Geschmack und ist prächtig eingeschlagen. Deshalb wird das Carthago-Flaggschiff nun zu einer ganzen Modellreihe mit vier Varianten ausgebaut. So gibt es den 7,80 Meter langen 53er alternativ zum Fiat-Ducato-Fahrgestell mit Alko-Tiefrahmen jetzt auch auf Iveco-Daily-Basis. Neu hinzu kommt zudem die Langversion mit 8,50 Meter Fahrzeuglänge und einer vergrößerten, auch Roller-tauglichen Heckgarage, entweder auf Ducato-Basis mit Doppelachse oder mit dem Iveco Daily.
 
Generell baut Carthago seine sämtlichen Vans und Reisemobile auf dem Fiat Ducato auf und nutzt nur für seine Schwergewichte alternativ auch den Iveco. Aber natürlich muss man gerade als Premium-Hersteller auch Interesse an den neuen Basis-Fahrzeugen wie Mercedes Sprinter, VW Crafter und MAN TGE haben, mit denen verstärkt Pkw-Anmutung in die Fahrerhäuser einzieht.

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