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Tödlicher Tesla-Unfall - Autopilot beschleunigte vor Crash

  • In NEW MOBILITY
  • 11. Juni 2018, 16:34 Uhr
  • Mario Hommen/SP-X

Im Frühjahr fuhr ein Tesla Model X auf einen US-Highway im Autopilot-Modus gegen einen Betonpoller. Ein jetzt von Unfallexperten veröffentlichtes Protokoll zeigt: Das Fahrzeug beschleunigte direkt vor dem Crash.

Unfallermittler der US-Behörde NTSB haben auf Grundlage von Fahrdaten das Protokoll eines Crashs mit einem Tesla Model X im dem März 2018 veröffentlicht. Erste Erkenntnis: Wenige Sekunden vor dem tödlichen Unfall beschleunigte der Autopilot das Fahrzeug, es gab keine Brems- oder Ausweichmanöver.

Während der insgesamt gut 32 Minuten dauernden Fahrt war demnach der Autopilot in den letzten 19 Minuten aktiv. Mehrfach vor dem Crash habe dieser Alarm ausgelöst und den Fahrer aufgefordert, die Hände ans Lenkrad zu legen. Diesen Aufforderungen sei der Fahrer jeweils nachgekommen. In den Sekunden vor dem Crash auf dem Highway 101 in der Nähe von Mountain View/Kalifornien hat das System keine Fahrerhände am Lenkrad detektiert. Acht Sekunden vor dem Unfall folgte das Fahrzeug einem vorausfahrenden Auto mit einer Geschwindigkeit von rund 105 km/h. Anschließend manövrierte der Autopilot, dem Vordermann folgend, das Fahrzeug nach links. Vier Sekunden vor dem Aufprall gab es kein vorausfahrendes Auto mehr. Eine Sekunde später beschleunigte der Autopilot von 100 auf 114 km/h. Dabei raste der Wagen gegen einen Betonpoller. Der Fahrer hatte in dieser Situation weder Hände am Lenkrad noch eine Bremsung eingeleitet. Schlussfolgerungen über eine mögliche Unfallursache, in die zwei weitere Fahrzeuge verwickelt waren, will die Unfall-Untersuchungsbehörde aus diesem Protokoll nicht ziehen. 

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