Euro Trek

Mit dem Skoda Kodiaq durch den Matsch Mazedoniens

Zwischen Sofia und Skopje, den Hauptstädten Bulgariens und Mazedoniens liegen überschaubare 244,3 Kilometer über mehr oder weniger gut ausgebauten Straßen - eine Drei-Stunden-Tour, wenn die Zollbeamten einen guten Tag haben. Entsprechend wenig aufregend oder herausfordernd ist die Reise. Das geht auch anders, dachten sich die Verantwortlichen bei Skoda und schickten beim diesjährigen Euro Trek 22 Exemplare ihres großen SUV Kodiaq über eine mit anspruchsvollen Geländepisten garnierte Route in die mazedonische Hauptstadt.

Mit einem SUV ins Gelände? Mamas Taxi als Pfadfinder im Matsch? Kann das gut gehen? Es kann - und das überraschend gut. Während der drei Tage und nach rund 110 Kilometer über Schotterpisten, vom Dauerregen aufgeweichte Wege, durch dichte Wälder und Hochebenen in der beeindruckend unberührten und mitunter spektakulären Landschaft Mazedoniens vorbei an Klöstern, naturbelassenen Seen, einsam in den Bergen versteckten Bauernhöfen und von ihren Einwohnern aufgegebenen Dörfern hatte der Kodiaq seine Geländeprüfung mit Bravour bestanden. Zugegeben, die meisten Vertreter seiner Gattung werden kaum unter derartigen Bedingungen bewegt werden, doch es hat eine beruhigende Wirkung, dass der Skoda, falls notwendig, auch auf giftigen Passagen bestehen kann.

Wobei angesichts der maroden Infrastruktur in dem kleinen Balkanland der Unterschied zwischen den einzelnen Geländepassagen und den Landstraßen nicht immer eindeutig ist. Schon die Fahrt über die vor allem in den ländlichen Gebieten unterentwickelte Infrastruktur durch zum Teil armselige Dörfer, in denen Esel mit Vier-Hufen-Antrieb noch immer wichtige Transportaufgaben übernehmen, ist für jedes Fahrzeug eine tägliche Herausforderung. Und, wenn der Himmel überraschend seine Schleusen öffnet und zuvor noch einigermaßen befahrbare Geländestrecken in eine schwer definierbare Matschlandschaft verwandelt, stehen Fahrer und Mechanik vor anspruchsvollen Aufgaben.

Die Nerven sind dann mindestens so angespannt wie die Technik. Wie tief ist das Wasser überhaupt? Wann setzt der Unterboden auf? Und, noch wichtiger, verstecken sich unter der braunen Brühe am Ende scharfkantige Steine, die den Reifen aufschlitzen? Hier willst Du keine Panne haben. Es sei denn, es besteht der Wunsch nach einem spontanen Schlammbad. Fragen, die im Laufe der Tour immer wieder deutlich von der Luftdruckanzeige beantwortet wurden. Unberührte Natur hat eben auch ihre Tücken. Rund 15 Reifen mussten von den flinken Skoda-Technikern im Laufe der drei Tage an den 22 Fahrzeugen ausgetauscht werden. ,,Keine Angst, wir haben noch genügend Reifen", beruhigten die Mechaniker immer wieder die besorgten Zweierteams, wenn wieder einmal einem Reifen in der Mitte von Nichts die Luft ausgegangen war.

Eine Fahrt durch Mazedonien ist auch eine Entdeckertour in ein unbekanntes Land. Die Natur auch außerhalb der Nationalparks ist noch weitgehend intakt, und der Tourismus hat hier noch nicht seine mitunter negative Wirkung entfaltet, so dass sich in dem menschenleeren Gelände immer wieder überraschende Eindrücke ergeben, wenn die Landschaft hinter einer Kurve einen vollkommen neuen Charakter annimmt. Selbst am Ohridsee, einem der ältesten Gewässer der Welt und die größte Attraktion Mazedoniens, den sich das Land mit dem Nachbar Albanien teilt, hält sich der Tourismus (noch) in Grenzen.

Zum Einsatz kam auf der Euro-Trek-Tour der Kodiaq Scout mit dem 2,0-TDI-Motor mit SCR-Abgasreinigung und Sieben-Gang-DSG. Die Preisliste beginnt bei 37 250 Euro für die Basisversion. Der Zweiliter-Antrieb entwickelt 190 PS (140 kW) für den Allradantrieb und ein Drehmoment von 400 Newtonmetern, das zwischen 1750 und 3250 Umdrehungen anliegt, und das im Gelände als willkommene Hilfe gefragt war, wenn mal wieder kurzfristiger Krafteinsatz abgerufen werden musste, um sich aus einer ausgewaschenen Spur herauszuarbeiten und den Schwung für die nächste Aufgabe mitzunehmen. Denn schließlich ist für den Erfolg im Gelände von entscheidender Bedeutung, ständig in Bewegung zu bleiben, will man nicht stecken bleiben.

Allradantrieb und Geländefahrzeuge haben bei Skoda eine lange Tradition. Bereits in den 1930erJahren entwickelte die tschechische Marke einen Bus mit vier angetriebenen Rädern, und auch in den Jahren danach entstanden geländegängige Fahrzeuge. In den 1960er Jahren stand Skoda sogar Pate für das erste (und letzte) in Neuseeland gebaute Serienmodell. Vom Trekka, einem kompakten Fahrzeug mit Heckantrieb und besten
Geländeeigenschaften entstanden zwischen 1966 und 1972 knapp 3000 Exemplare. Und 1999 schließlich kam mit dem Octavia Combi 4x4 der erste Allradler der neueren Geschichte auf den Markt. Seit diesem Datum rollten weltweit mehr als 700 000 4x4-Fahrzeuge aus dem tschechischen Mlada Boleslav zu den Kunden. In Deutschland erreichte der Allrad-Anteil der Marke im vergangenen Jahr knapp 14 Prozent. Beim Kodiaq sind es rund 80 Prozent.

Schade, dass die meisten Kunden die Geländeeigenschaften nicht selbst erfahren, zeigt der Kodiaq auf den Pisten durch die spektakuläre Botanik Mazedoniens doch seine Ausdauereigenschaften. Natürlich ist das rund 4,70 Meter lange SUV kein geborener Geländegänger, doch wühlt er sich, solange die Gräben nicht zu tief sind, mit großer Gelassenheit dank des elektronisch gesteuerten Allradantriebs auch über unangenehme Hindernisse und zeigt dabei wenig Neigung zu Verwindungen. Der Kodiaq bleibt stabil auf seinem Kurs, wobei vor allem der Offroad-Assistent einen entscheidenden Beitrag liefert. In der Ebene wird die Kraft passgenau übertragen, und bei Bergabfahrten bleibt der Gasfuß in Ruhstellung. Die elektronische Steuerung bremst den Vortrieb so weit ab, dass sich der Fahrer allein auf das Lenken konzentrieren kann. In der entgegengesetzten Richtung hilft der Berganfahrassistent, dass der Kodiaq nicht zurückrollt. So gehen Mensch und Elektronik ein Bündnis ein, das unangenehme Situationen von vornherein entschärft und den Blick freilässt für die schönen Dinge am Rand. (ampnet/ww)

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