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Ratgeber: Mit dem Privat-Pkw auf den Nürburgring - Immer ein Auge im Rückspiegel

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  • 9. Juli 2018, 14:28 Uhr
  • Max Friedhoff/SP-X

Der Nürburgring und seine legendäre rund 21 Kilometer lange ,,Nordschleife' sind nicht nur Profirennfahrern vorbehalten. Auch mit dem Privat-Pkw kann man auf der Eifel-Achterbahn seine Runden drehen. Dabei sollten allerdings einige Dinge beachtet werden. Denn: Eine Rennstrecke bleibt es trotzdem.

Mit dem eigenen Auto die wohl berühmteste Rennstrecke der Welt befahren? Kein Problem. Nicht nur die Länge oder die Höhenunterschiede machen die Nürburgring-Nordschleife zu einem faszinierenden Kurs, sondern auch die Tatsache, dass bei den ,,Touristenfahrten" vom VW Lupo bis zum McLaren 720S jeder seine Runden auf dem legendären Asphaltband drehen kann. Doch worauf muss man achten, wenn man sich sicher und mit Spaß einmal wie ein Rennfahrer fühlen möchte?

Am Anfang steht die Planung des Nürburgring-Besuchs. Die Öffnungszeiten der 20,8 Kilometer langen und mit mehr als 70 Kurven versehenen ,,Nordschleife" sowie der angeschlossenen aber deutlich kürzeren Formel-1-Variante oder ,,Grand-Prix-Strecke" finden sich auf der Website des Nürburgrings sowie in der sogenannten ,,Green Hell Driving"-App. Für Neulinge empfiehlt sich ein Besuch unter der Woche, wo die Nordschleife meist am Abend geöffnet hat. Hier ist der Verkehr auf der Strecke deutlich geringer als am Wochenende und die anwesenden Fahrer sind meist auch deutlich sicherer im Umgang mit anderen Teilnehmern. Das Wochenende und vor allem der Sonntag sollte von Rookies aufgrund der vielen Fahrzeuge eher gemieden werden. Auch sind hier zeitraubende Streckensperrungen durch Unfälle wahrscheinlicher.

Wer nun also an einem Wochenende die Fahrt zum Nürburgring wagt, kann entweder im ,,Welcome Center" des ,,Ring-Boulevards" oder direkt an der Zufahrt zur Nordschleife seine Rundentickets erstehen. Unter der Woche kostet eine Runde auf der Eifel-Achterbahn 25 Euro, samstags und sonntags steigt der Preis auf 30 Euro. Wer Blut leckt und mehr als 60 Runden im Jahr fahren möchte, für den lohnt sich die 1.900 Euro teure Jahreskarte.

Ist das Rundenticket schließlich gekauft, sollte man sich auf die Fahrt vorbereiten. Übrigens: Um bei den Touristenfahrten einmal sicher die Nordschleife zu erleben, braucht es keinen teuren oder schnellen Supersportwagen. Auch das normale Alltagsfahrzeug taugt für eine entspannte Runde. Wichtig ist allerdings ein guter technischer Zustand, da der Nürburgring ungleich fordernder für das Material ist als eine flott befahrene Landstraße. Wer Öl oder andere Flüssigkeiten verliert, gefährdet nicht nur sich selbst sondern auch nachfolgende Fahrer. Autos mit rotem Nummernschild sind ebenfalls verboten. Wer seinem eigenen Pkw diese ,,Tortur" nicht antun will, für den halten die zahlreichen Vermieter vor Ort alles vom Suzuki Swift bis zum Porsche GT3 bereit.

Zu locker sollte man die Sache allerdings dennoch nicht angehen. Wenn möglich, kann man im Vorfeld ein paar Onboard-Videos im Internet schauen oder den Streckenverlauf sogar an der Playstation üben. Je besser man vorbereitet ist, desto besser kommt man auf der Strecke zurecht und desto sicherer verhält man sich auf der Runde.

Hebt sich der Arm der Schranke dann endlich vor dem eigenen Auto, sollten auf der Strecke ein paar Dinge immer beachtet werden. So gilt auf der Nordschleife beispielsweise die Straßenverkehrsordnung, das heißt, dass nur auf der linken Seite überholt werden darf. Das bedeutet für Neulinge im Umkehrschluss, dass trotz der Suche nach der Ideallinie immer das Rechtsfahrgebot beachtet werden sollte, wenn ein schnelleres Auto sich nähert. Hier liegt auch die Krux für ein entspanntes und sicheres Miteinander: Wer immer ein Auge im Rückspiegel hat, ist sicher unterwegs, wird nicht überrascht und vermiest anderen Fahrern nicht den Spaß. Ach ja: Übung macht den Meister.

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