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Goodwood Festival of Speed - Heiße Reifen und Rekordjagden

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  • 16. Juli 2018, 08:49 Uhr
  • Wolfgang Wieland/SP-X

Zum 25. Mal haben Oldtimer- und Motorsport-Enthusiasten auf einem britischen Landsitz ein Fest der Geschwindigkeit gefeiert. Die Faszination von Benzindunst und Rennmotoren-Getöse vor lieblicher Kulisse ist auch nach einem Vierteljahrhundert ungebrochen.

Quietschende Reifen und kreischende Motoren von hunderten spektakulärer Automobile und Motorräder der vergangenen zwölf Jahrzehnte - das ist die Welt des Duke of Richmond und seinem Festival of Speed im ländlichen Goodwood, 100 Kilometer südwestlich von London. In diesem Jahr feiert der autoaffine Blaublüter die 25. Auflage seiner beliebten PS-Party und mehr als 200.000 Gäste kamen zu dem weltweit größten Event dieser Art. Es ist vor allem die Vielfalt der anwesenden Oldtimer, Renn-, Sport- und Supersportwagen, die meist aus Werksmuseen und Privatsammlungen stammen, die hier das besondere Flair ausmachen.

Dazu kommen die ganz großen Namen hinter dem Volant: Hans-Joachim Stuck, Jochen Mass, Walter Röhrl, Derek Bell, Tom Kristensen, Jean Alesi, Mark Blundell, David Brabham, David Coulthard und, und, und treffen sich alljährlich auf dem 50 Quadratkilometer großen Anwesen. Rennfahrer-Legende Leopold Prinz von Bayern liebt besonders die familiäre Atmosphäre: "Ich freue jeweils schon 364 Tage im voraus, so viele liebe Kollegen zu treffen, mit denen um die Wette zu fahren und Benzingespräche zu führen."

Neben den historischen Fahrzeugen bringen fast alle Hersteller auch aktuelle Autos und exklusive Sondermodelle mit nach England. Alfa Romeo präsentiert zum silbernen Speed-Jubiläum seine mattgrauen und auf jeweils 108 Exemplare limitierten Nürburgring-Sondereditionen. 108 wegen des 108. Geburtstags der Marke in diesem Jahr, und die Sondermodelle wegen der erfolgreichen Rekordjagden in den jeweiligen Klassen. Giulia Quadrifoglio NRING und Stelvio Quadrifoglio NRING werden beide vom gleichen, kraftvollen 2,9-Liter-V6-Bi-Turbo-Benzinmotor mit 375 kW/510 PS angetrieben. Dazu fahren noch die historischen Alfa Romeo Giulia 1750 GTA von 1970 und Alfa Romeo 1900 Sport Spider von 1954 beim traditionellen Bergrennen mit.

Für weitere italienische Momente sorgt Maserati mit der Weltpremiere des Levante GTS. Mit dem beachtlichen Leistungsgewicht von 3,9 kg/PS und einem neu abgestimmten Fahrwerk kommen hier echte Sportwagenwerte auf den Asphalt. Angetrieben von einem Twin-Turbo-V8-Triebwerk mit 404 kW/550 PS sprintet der sportliche SUV in nur 4,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 292 km/h.

Und die nächste Rekordjagd: Volkswagen ist in Goodwood angetreten, um mit dem 500 kW/680 PS starken Elektrorenner ,,I.D. R Pikes Peak" das zweite Bergrennen in Folge zu gewinnen. Nach dem Erfolg am Pikes Peak (US-Bundesstaat Colorado) holte der zweimalige Le-Mans- und viermalige Pikes-Peak-Sieger Romain Dumas auch hier mit 43,8 Sekunden den Siegerpokal. Dabei hätte der Franzose fast noch den Allzeit-Rekord von Nick Heidfeld (41,6 Sekunden) unterboten, der 1999 in einem McLaren-Formel-1-Rennwagen auf den 1.866 Metern gewann. Vielleicht fällt diese Zeit ja 2019. Der ebenfalls anwesende VW-Chef Herbert Diess versprach: "Nächstes Jahr kommen wir wieder nach Goodwood!"

Porsche feiert auch in Goodwood sein 70-Jahre-Sportwagen-Jubiläum. Besondere Ehre: Sechs historisch wertvolle Porsche-Fahrzeuge wurden in die extra für das Festival of Speed geschaffene, 52 Meter hohe und Tonnen schwere, Stahl-Skulptur des Londoner Künstlers Gerry Judah integriert. Unten auf den Rennstrecken staunt das begeisterte Publikum dann über die vielen erfolgreichen Porsche. Allen voran rasen der 919 Hybrid Evo mit Neel Jani am Steuer und der Le-Mans-Klassensieger 911 RSR in rosa, respektvoll mit historischem Vorbild "die Sau" genannt. Auf der Offroad-Fläche zeigen die höhergelegten Rallye-Porsches 953 und 959 Dakar das Querfahren in seiner schönsten Form. Auf das nächste Vierteljahrhundert!

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