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Lexus testet AR-Brille im Service

Lexus testet derzeit eine ,,Augmented Reality"-Brille, um seinen Service zu optimieren. Mit der AR-Brille sollen vor allem die Lexus Partnerbetriebe noch stärker unterstützt werden. Bei einem technischen Problem kann sich der Servicemitarbeiter schnell und einfach mit einem Spezialisten aus der Deutschland-Zentrale in Verbindung setzen. Dieser ist nun in Echtzeit dabei, kann Anweisungen geben und zur Problemlösung beitragen. Zudem verkürzt sich die Wartezeit für den Kunden, der die Wartungsarbeiten ebenfalls live am Bildschirm mitverfolgen kann.

Die Brille der Firma Realwear wurde speziell für den Einsatz in der Industrie entwickelt. Ein Tablet-Display schwebt vor dem Auge des Nutzers und versorgt ihn mit Informationen. Eine Kamera zeichnet auf, was der Träger sieht und kann es bei Bedarf an ein anderes Gerät übertragen - in Echtzeit und ohne störende Umgebungsgeräusche.

Darüber hinaus ist die Realwear HMT-1 rein sprachgesteuert und sorgt so für freie Hände bei der Arbeit. Die Akkulaufzeit beträgt rund acht Stunden, die Anbindung an Netzwerke oder Drittgeräte ist per WLAN, Bluetooth, GPS oder über einen USB-Anschluss möglich. Auch das eigene Smartphone kann als Hotspot genutzt werden.

Der Informationsaustausch ist dabei in beide Richtungen möglich. Der Entwickler oder Zulieferer verfolgt die Arbeit aus der Sicht des technischen Experten auf seinem Bildschirm im Büro, kann bei Bedarf aber auch Dokumente oder Bilddateien in das Tablet-Display der AR-Brille senden. Um lange Erklärungen zu vermeiden, kann der Entwickler beispielsweise auch ein Foto des Live-Bildes machen, relevante Markierungen einfügen und das Foto zurück an die Brille ins Autohaus senden.

Ein weiterer Vorteil: Bisher konnte der Kunde bei der Direktannahme anwesend sein und sein Fahrzeug gemeinsam mit dem Servicemitarbeiter unter die Lupe nehmen. Nun kann er die gesamte Inspektion im Autohaus auf einem Tablet verfolgen und sich dabei mit dem zuständigen Mitarbeiter austauschen. In Zukunft wäre es sogar denkbar, dem Besitzer per E-Mail einen Link zur Live-Übertragung der Inspektion zu schicken, die er dann im Büro oder von zu Hause verfolgen kann.

Weitere Einsatzmöglichkeiten wären unter anderem Produktneuvorstellungen via Live-Schaltung aus dem Showroom oder ein individuelles Verkaufsgespräch im Wohnzimmer des Fahrzeuginteressenten mit Bildübertragung aus dem Autohaus.

Das Pilotprojekt läuft bis Ende Dezember. Neben Deutschland testet Lexus die neue Technologie auch in den Märkten Italien, Spanien, Frankreich und England. (ampnet/jri)

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