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Sonst noch was? - Null problemo

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  • 12. August 2018, 09:54 Uhr
  • Peter Eck/SP-X

Probleme sind dazu da, gelöst zu werden - zugeben ein ziemlich blöder Spruch aus dem Handbuch für Möchtegern-Manager. Wir sagen: Wer schon Probleme hat, sollte sich unbedingt ein paar zusätzlich anschaffen. Und wenn es dann doch zu viele werden, hilft eine ,,energetische Versiegelung'.

Man kann gar nicht genug Probleme haben, als dass man nicht noch ein paar neue gebrauchen könnte. Dieses Gefühl kennen Sie sicher nicht nur aus dem Privatleben, sondern auch aus dem beruflichen Umfeld. Vor allem, wenn Sie vielleicht bei einem niedersächsischen Automobilhersteller arbeiten. Als hätte es nicht schon genug Skandale gegeben, erdreistet sich da doch die Gastronomie bei VW, einfach mal den Ketchup - beliebte Ergänzung zur ebenfalls beliebten Currywurst - zu wechseln. Und die rote Matsche auch noch in einer gesünderen Variante einzukaufen, mit weniger Fett und Zucker. Ja bitte, was soll das denn? Kennt man in den Kantinen auf dem Werksgelände denn nicht die grundsätzlich konservative Einstellung der VW-Werker? Da könnte man ja gleich auch noch anfangen, Elektroautos statt Diesel und Benziner zu produzieren. Echt jetzt, soweit kommt´s noch.

Wobei, wer auf Elektroautos setzt kann ja auch so seine Probleme haben. Was Tesla-Chef Elon Musk nicht davon abhält, sich ebenfalls immer noch zusätzlich welche zu schaffen. Nach dem Motto: Ich hab auf diesen Mist mit Aktien, Aktionären und Analysten eigentlich keinen Bock mehr, hat er dieser Tage in bester Trump-Manier über Twitter mal eben laut über einen Rückzug des Unternehmens von der Börse spekuliert. Dabei kommt ja meist nicht gutes raus, also beim Twittern. Wie wir ja wissen. Jetzt hat Musk eine Untersuchung am Hals, weil ja das öffentliche Spekulieren über solche Sachen nun auch wieder börsenrelevant ist, und schon hat er wieder ein Problem mehr.

Probleme gibt es ja auch immer mal wieder auf Autobahnen, denn auf gewissen Abschnitten derselben kommt es häufiger zu Unfällen als auf anderen - so etwa ist der Bereich zwischen Lehrte und Braunschweig auf der A2 unseres Wissens ein Unfallschwerpunkt. Damit ist es jetzt allerdings vorbei, denn die für die vielen Unfälle verantwortlichen bösen Geister sind gebannt. Wie wir diese Woche nachlesen konnten hat eine Elfenbeauftragte die Strecke ,,energetisch versiegelt", übrigens angeblich abgesichert von einem Lastwagen der Autobahnmeisterei Braunschweig. Da sage noch einer, in Deutschland ginge alles immer nur bürokratisch zu und nach Schema F. Da fällt uns ein: Vielleicht war ja die uns letzthin gegen Mitternacht am Rande der A3 bei Köln-Mülheim entgegentorkelnde Gestalt gar kein betrunkener junger Mann, sondern in Wirklichkeit eine wunderhübsche Elfenbeauftragte bei der Arbeit - oder gar eine Elfe selbst? Unsere Augen sind leider nicht mehr die besten.

Brille aufsetzen und genau hinschauen hilft. Das gilt auch und gerade für Autokäufer. Schließlich kosten so ein Porsche, Bentley oder Ferrari ja auch. Ein hoher Preis steht allerdings nicht unbedingt für einen ebensolchen Gewinn, auch hier könnte Herr Musk sicher was zu sagen. Verluste fahren allerdings auch andere Marken ein. So verliert etwa Bentley mit jedem verkauften Fahrzeug - im Durchschnitt kostet ein solches immerhin 165.000 Euro - satte 17.000 Euro, wie jetzt errechnet wurde. Porsche wiederum erlöst nur 91.000 Euro pro Auto, macht aber 17.000 Euro Gewinn. Gut für Bentley, dass man zum großen VW-Konzern gehört, wo die Gewinne der einen Marke, die Verluste der anderen kompensieren kann. Außerdem hat man ja bei VW zurzeit ja auch ganz andere, drängendere Probleme, als dass man ausgerechnet auf Bentley schauen könnte. Zum Beispiel gilt es in Wolfsburg ja noch die drängende Streitfrage ,,Ketchup" zu lösen. Sonst noch was? Nächste Woche wieder.

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