Motorrad

EU-Motorradzulassungen - Zweiräder im Vorwärtsgang

  • In MOTORRAD
  • 21. August 2018, 09:15 Uhr
  • Ulf Böhringer/SP-X

Der Motorradhandel in Europa brummt. Die Nachfrage ist hoch, sofern der Hubraum mehr als 50 Kubikzentimeter beträgt.

Ein Plus von 7,2 Prozent für Motorräder hat der Verband der europäischen Motorradhersteller und -importeure (ACEM) für das erste Halbjahr 2018 im Vergleich zur Vorjahresperiode errechnet. Demnach sind in 25 der 28 Mitgliedsländer der ACEM fast 565.000 Motorräder erstmals in den Verkehr gebracht worden, das ist eine Steigerung von fast 38.000 Einheiten. Für drei Länder (Bulgarien, Zypern, Malta) liegen noch keine Daten vor. Als ,,Motorrad" wird von der ACEM dabei jedes motorisierte Zweirad mit einem Hubraum von mindestens 51 Kubikzentimetern definiert; anders als in Deutschland zählen damit auch Kleinkrafträder, Leichtkrafträder und Leichtkraftroller zu dieser Kategorie.
Ausgehend von dieser Einteilung stellte im Zeitraum Januar bis Juni 2018 Italien mit gut 130.000 Einheiten den volumenstärksten Markt dar, gefolgt von Frankreich (knapp 98.700) und Deutschland (97.600). Dabei war die Steigerung in Deutschland mit 10,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr deutlich höher als in Italien (4,4 Prozent) und Frankreich (7,8 Prozent). Auf den folgenden Plätzen rangieren Spanien (72.900 Einheiten, + 8,2 %) und Großbritannien (55.350 Stück, + 3,4 %). Als erfreulich betrachtet es der Verband, dass mit Ausnahme einiger wenig bedeutsamer Märkte eine positive Entwicklung zu registrieren sei. Der deutsche Markt hat eine Sonderstellung, weil der Anteil der Leichtkrafträder und Leichtkraftroller weitaus geringer ist als in Italien, Frankreich und Spanien, dafür werden weitaus mehr großvolumige Motorräder verkauft. Das hat zur Folge, dass die Wertschöpfung pro Fahrzeug im Mittel hier zu Lande deutlich höher ist.
Bei den Mopeds (bis 50 ccm Hubraum) wird europaweit eine anhaltend negative Entwicklung festgestellt. Der Rückgang gegenüber dem ersten Halbjahr 2017 liegt bei 32,1 Prozent, die Zahl der neu in den Verkehr gekommenen Fahrzeuge sank von 179.260 auf nur noch 121.740 Einheiten.
Eine Steigerung von 14.160 auf 21.100 Stück und damit um 49 Prozent machte die ACEM für elektrisch angetriebene Zweiräder aus. Zwei Drittel davon (14.150) gehören in die Kategorie ,,Mopeds", nur 5.370 zu den ,,Motorrädern"; weitere 1.580 Einheiten sind drei- oder vierrädrig. Die größten E-Märkte sind Frankreich, die Niederlande, Belgien, Spanien und Italien.  

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