Auto

Sandwich im Crashtest

Leichtbau gehört nicht nur in der Luft- und Raumfahrt zum Pflichtprogramm, sondern mit Blick auf Verbrauchsreduzierung und größere Reichweiten von Elektroautos auch immer mehr im Autobau. Forscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) haben jetzt ein neuartiges Konzept für Kleinfahrzeuge entwickelt.


Leichtbau gehört nicht nur in der Luft- und Raumfahrt zum Pflichtprogramm, sondern mit Blick auf Verbrauchsreduzierung und größere Reichweiten von Elektroautos auch immer mehr im Autobau. Forscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) haben jetzt ein neuartiges Konzept für Kleinfahrzeuge entwickelt.

Im Rahmen des Großprojekts Next Generation Car (NGC), in dem 20 DLR-Institute zukünftige Fahrzeugkonzepte entwickeln, ist das Safe Light Regional Vehicle (SLRV) entstanden, das jetzt erste Crashtests erfolgreich absolviert hat. Mit einer Reichweite von rund 400 Kilometern ist das zweisitzige Brennstoffzellen-Auto für Pendler und als Zubringer gedacht, etwa vom Umland in die Großstadt.

Die Karosserie in Sandwich-Bauweise wiegt nur 80 Kilo, sie besteht aus einer metallenen Decklage und einem Kunststoffschaum im Inneren. Vorder- und Hinterwagen des SLRV sind aus Sandwich-Platten zusammengesetzt und dienen als Crashzonen. Die Fahrgastzelle besteht aus einer Wanne mit einer aufgesetzten Ringstruktur, die die Insassen bei einem Crash schützt. "Bisher kommen Strukturen aus Sandwich-Materialien noch nicht in der Serienfertigung von Fahrzeugen vor. Es besteht großer Forschungsbedarf, um das Verhalten solcher Strukturen zu charakterisieren und herauszufinden, wie man mit ihnen am besten baut", erklärt Michael Kriescher, der das SLRV-Projekt leitet.

Um realitätsnahe Extrembelastungen zu testen, haben die Forscher zwei Prototypen auf die hauseigene Crashanlage des Instituts für Fahrzeugkonzepte in Stuttgart geschickt, die sich bei einem Frontal- und einen Pfahlcrash beweisen mussten. "Beide Crashversuche haben gut funktioniert und uns viele interessante Ergebnisse gebracht, die wir jetzt mit unseren Simulationen vergleichen. So können wir die Karosserie des SLRV Schritt für Schritt weiterentwickeln und gezielt verbessern", erklärt Kriescher. Als nächster Schritt ist ein fahrfähiges Forschungsfahrzeug geplant.

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