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Wenn Wasserpumpen denken können

Trotz Digitalisierung und modernster Assistenzsysteme kommen unsere Autos nicht ohne Wasserpumpe über die Runden. Schaeffler setzt künftig auf eine 'intelligente' Wasserpumpe. Mit einer Programmerweiterung unter der Marke INA hat der Automobilzulieferer jetzt auch schaltbare Wasserpumpen für Fahrzeugmodelle der Marken VW und Mercedes-Benz im Ersatzteilsortiment.


Beim Wort "Wasserpumpe" denken viele von uns ganz spontan an etwas Handwerkliches. Es klingt nach Arbeit, nach Schweiß und reichlich Schmutz. Dabei sind Wasserpumpen nicht nur im Haushalt oder Betrieben im Einsatz. Die große Mehrheit kennt sie sicher aus Fahrzeugen. Trotz Digitalisierung und modernster Assistenzsysteme kommen unsere Autos ohne die kleinen Dinger nicht über die Runden.

Die Aufgabe der Wasserpumpe ist es dabei, die Kühlflüssigkeit und die für den Wärmetausch benötigte Zirkulation sicherzustellen. Damit trägt sie innerhalb des Heiz- und Kühlsystems dazu bei, dass die optimale Betriebstemperatur des Motors schnell erreicht, zuverlässig eingehalten und ein Überhitzen vermieden wird, heißt es in "mein-autolexikon.de". Noch etwas: Abhängig vom Motorkonzept werden bei modernen Fahrzeugen mechanisch oder elektrisch angetriebene Wasserpumpen eingesetzt.

Schaeffler geht einen Schritt weiter und setzt künftig auf eine "intelligente" Wasserpumpe. Mit einer Programmerweiterung unter der Marke INA hat der Automobilzulieferer jetzt auch schaltbare Wasserpumpen für Fahrzeugmodelle der Marken VW (1.4 TSI sowie 1.6, 2.0 TDI) und Mercedes-Benz (180-220 CDI) im Ersatzteil-Sortiment. Man decke mit diesen drei neuen Wasserpumpen zusätzlich rund vier Millionen Fahrzeuge in ganz Europa ab, teilt der Weltkonzern aus Herzogenaurach mit.

Was genau können die schlauen Dinger? Schaltbare INA Wasserpumpen ermöglichen es, den Volumenstrom des Kühlmittels innerhalb des gesamten Kreislaufs präziser zu regulieren. Im Gegensatz zu herkömmlichen mechanischen Pumpen fördern diese das Kühlmittel nur dann, wenn es tatsächlich erforderlich ist, heißt es. Der Vorteil: Dadurch soll die Aufwärmphase des Motors verkürzt werden, was wiederum Energie und Kraftstoff einspart sowie die Emissionswerte deutlich verbessert, betonen die Experten des Zulieferers.

Und wie funktioniert die Technik? Ein elektrischer Aktuator regelt die Förderleistung der Pumpe passend zu den verschiedenen Betriebszuständen des Motors. Das Motorsteuergerät gibt abhängig von der Betriebstemperatur des Motors ein Signal an den Aktuator, die jeweilige Abschaltfunktion zu aktivieren oder zu deaktivieren. Hier wird entweder ein Abschaltblech über das Flügelrad geschoben (VW 1.6/2.0 TDI, Mercedes Benz 180-220 CDI) oder die Riemenscheibe der Wasserpumpe entkoppelt (VW 1.4 TSI) und somit der Volumenstrom im Kühlsystem geregelt. Sind diese Merkmale und Funktionen nicht vorhanden, führt dies zu einem höheren Kraftstoffverbrauch sowie höheren Emissionswerten.

Alle Komponenten enthalten widerstandsfähige und verschleißresistente Materialien, die einem Kühlmittelverlust entgegenwirken und die Dichtigkeit der Pumpen bei hohem Druck und Temperaturen gewährleisten, verspricht Schaeffler. Das richtige Ersatzteil oder die passende Reparaturlösung finden Werkstätten im Onlinekatalog auf dem Werkstattportal www.repxpert.de. Hier stehen zudem technische Anleitungen, Einbauvideos und Tipps für den Werkstattalltag zur Verfügung.

Ralf Loweg / mid

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