Ratgeber

Gebrauchtwagen-Check: Mercedes A-Klasse - Kompakter mit Traumnoten bei der Hauptuntersuchung

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  • 26. September 2018, 14:26 Uhr
  • Max Friedhoff/SP-X

Wer völlig ohne Probleme durch die nächste TÜV-Kontrolle will, der sollte im Segment der Kompakten einen Blick auf die A-Klasse von Mercedes werfen. Der Fünftürer ist hier nahezu kugelsicher und macht auch sonst als Gebrauchter eine gute Figur.

Die dritte Generation der Mercedes A-Klasse lief von 2012 bis Anfang dieses Jahres vom Band und machte im Vergleich zu ihrem Vorgänger einen deutlichen Wandel in Richtung Lifestyle durch. Fans solider Dauerbrenner kommen beim kompakten Stuttgarter trotzdem auf ihre Kosten, auch im Gebrauchtwagensegment.

Karosserie und Innenraum: Der größte Unterschied zu den beiden ersten Generationen der A-Klasse liegt wohl in der Optik. Waren die Baureihen W 168 und W 169 noch schmal und hoch, greift das Modell W 176 in seiner Erscheinung eindeutig den BMW 1er an. Flacher, breiter und sportlicher tritt die dritte Generation der A-Klasse an, auf der auch die Modelle GLA (SUV) und CLA (Kombi und Limousine) basieren. Durch die Neuorientierung, die eher auf Form denn auf Funktion setzt, leiden allerdings auch Übersichtlichkeit und Praktikabilität im Innenraum. Wer weiterhin auf die Vorzüge der praktischeren zweiten Generation vertrauen will, sollte einen Blick auf die dahingehend ausgerichtete B-Klasse werfen. Ansonsten ist das Cockpit typisch Mercedes, schick eingerichtet und hochwertig verarbeitet. 2015 gab es ein Facelift, bei dem die optionalen Xenon- gegen LED-Scheinwerfer getauscht wurden.

Motor: Auf der Antriebsseite ist die dritte Generation der A-Klasse so vielseitig wie kaum ein anderer Kompakter. Vom 1,5 Liter großen Vierzylinder-Diesel im A 160d mit 66 kW/90 PS bis zum stärksten Zweiliter-Benziner im A 45 AMG mit 280 kW/381 PS bildet die ausnahmslos auf Vierzylinder setzende Produktpalette jegliche Kundenwünsche ab. Empfehlenswert sind die mittelstarken Benziner für kurze Strecken und die mit viel Drehmoment gesegneten Selbstzünder für längere Autobahntouren. Bei den meisten Motorvarianten hatten die Neukunden die Wahl zwischen einem manuellen Schaltgetriebe und einer Variante mit Siebengang-Doppelkupplung. A 220 und A 250 (Benziner und Diesel) gab es außerdem optional mit Allradantrieb. Das Topmodell A 45 treibt immer alle vier Räder an.

Fahrwerk: Wer die zweite und die dritte Generation der A-Klasse nacheinander fährt, wird nicht glauben, dass es sich um die gleiche Baureihe handelt. W 176 ist fahrdynamisch deutlich besser als der Vorgänger, büßt dadurch allerdings auch etwas Komfort ein. Das Fahrwerk ist sportlicher und der Schwerpunkt sitzt deutlich tiefer als bei den hohen Vorgängermodellen. Auch hier gilt wieder: Wer nach einem bequemen W-169-Nachfolger sucht, sollte die B-Klasse in Betracht ziehen.

Ausstattung und Sicherheit: 2012 gab es für die A-Klasse volle fünf Sterne im Euro-NCAP-Crashtest. Auch bei der Ausstattung gingen die Stuttgarter in die Vollen. Neben den Linien ,,Style", ,,Urban", ,,AMG Line" und ,,Sport" gab es noch das ,,Start"-, das ,,Night"- und das ,,Exklusiv"-Paket sowie das Sondermodell ,,2Style" mit gehobener Ausstattung. Apropos: Wer eine gebrauchte A-Klasse kaufen will, sollte sich vorher genau überlegen, was das Auto haben oder können soll. Für die Baureihe W 176 gibt es alleine auf mobile.de schon fast 10.000 Inserate. Dafür ist dann vom günstigen Basismodell mit kleinem Motor bis zum vollausgestatteten Hothatch A 45 AMG alles dabei.  

Qualität: Hier kann die A-Klasse auftrumpfen. Im TÜV-Report der Auto Bild geht die dritte Generation als Sieger im Bereich der Kompakten hervor. Selbst hohe Kilometerstände machen dem Mercedes keine Sorgen, lediglich das optionale Panoramadach und die Kofferraumabdeckung können mit Klappergeräuschen nerven. Außerdem beschlagen die aufpreispflichtigen Bi-Xenon-Scheinwerfer gerne mal. Dafür gibt es bei der Haupt- und Abgasuntersuchung selbst bei fünfjährigen Exemplaren durchgehend Bestnoten von der Prüfbehörde. Das scheint W 176 von seinem Vorgänger geerbt zu haben. Auch dieser glänzt noch immer auf der TÜV-Hebebühne.

Fazit: Eigentlich spricht nichts gegen den Kauf einer gebrauchten A-Klasse der letzten Generation. Denn auch wenn die neue Baureihe aus diesem Jahr mit schickerem Innenraum und tollem Infotainment aufwartet, ist der Vorgänger doch eine robuste Basis und selbst mit vielen Kilometern auf dem Tacho ein treuer Begleiter. Ein weiterer Vorteil ist die große Auswahl beim Antrieb und den Ausstattungen. Gebrauchte A-Klassen mit vertretbaren Kilometerständen starten auf den bekannten Portalen bei rund 13.000 Euro.

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