Automobilindustrie

Skoda würdigt Gründer-Vater

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  • 15. Oktober 2018, 13:07 Uhr
  • Ralf Loweg

Als Vaclav Klement im Dezember 1985 mit dem Mechaniker Vaclav Laurin eine Firma für Fahrzeug-Reparaturen gründete, ahnten die beiden Tschechen ganz sicher nicht, dass dies der Beginn einer automobilen Erfolgsgeschichte sein sollte. Denn die beiden Visionäre gelten als Gründer-Väter der Marke Skoda. Jetzt würdigt der Automobilhersteller Vaclav Klement, der vor 150 Jahren, am 16. Oktober 1868, im mittelböhmischen Velvary geboren wurde.


Als Vaclav Klement im Dezember 1985 mit dem Mechaniker Vaclav Laurin eine Firma für Fahrzeug-Reparaturen gründete, ahnten die beiden Tschechen ganz sicher nicht, dass dies der Beginn einer automobilen Erfolgsgeschichte sein sollte. Denn die beiden Visionäre gelten als Gründer-Väter der Marke Skoda. Jetzt würdigt der Automobilhersteller Vaclav Klement, der vor 150 Jahren, am 16. Oktober 1868, im mittelböhmischen Velvary geboren wurde.

Nachdem er fünf Jahre lang die Volksschule besucht hatte, begann Klement eine Lehre zum Buchhändler. Bereits zu dieser Zeit begeisterte er sich für Fahrräder. Um 1883 begann Klement als Handelsgehilfe in einer Buchhandlung in Mlada Boleslav zu arbeiten - acht Jahre später übernahm er das Geschäft. Sein Hobby, das Radfahren, und der Handel mit Fahrrädern dienten ihm damals noch als Zubrot: Er verkaufte Fahrräder österreichischer, englischer und deutscher Marken.

Im Frühling 1896 begannen Laurin und Klement auch mit der Produktion von Fahrrädern, die sie unter dem Markennamen "Slavia" anboten. Vaclav Klement kümmerte sich dabei um die unternehmerischen Aufgaben. Zu seinen erfolgreichen Ideen zählte zum Beispiel die Einführung von Ratenzahlungen im Oktober 1896. Er war stets hochmotiviert und ausgesprochen fleißig: Oft stand Klement von fünf Uhr morgens bis 23 Uhr nachts in der Werkstatt.

Vaclav Klement hatte ein feines Gespür für den Zeitgeist. Unter seiner Führung stieg Laurin & Klement (L&K) weltweit zu den Pionieren modern konstruierter Motorräder auf. Am 18. November 1899 stellte Klement die ersten zwei Modelle der Marke Slavia in Prag-Bubny vor. Weitere Präsentationen im Ausland folgten. Klement galt nicht nur als begnadeter Entwickler, er zählte auch zu den erfolgreichsten Rennfahrern seiner Zeit.

Bald produzierte L&K weit mehr Motor- als Fahrräder. Schließlich stellte das Unternehmen deren Fertigung im März 1905 ganz ein und konzentrierte sich auf die Entwicklung des ersten eigenen Automobils, das gegen Ende des Jahres 1905 der Öffentlichkeit präsentiert werden konnte. Schnell entwickelte sich L&K zum größten Automobilbauer in Österreich-Ungarn und etablierte sich auf zahlreichen ausländischen Märkten. 1907 stammten bereits 70 Prozent des Firmenumsatzes aus dem Export.

Am 13. August 1938, kurz vor seinem 70. Geburtstag, starb Vaclav Klement. Vaclav Laurin, seinen Geschäftspartner und guten Freund, überlebte er um fast acht Jahre. Doch die Geschichte dieser beiden außergewöhnlichen Menschen lebt in den Skoda-Automobilen bis heute weiter.

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