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Rückstrahler zur Wildunfall-Vermeidung - Blaue Reflektoren sind wirkungslos

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  • 23. Oktober 2018, 10:20 Uhr
  • Hanne Schweitzer/SP-X

Die blauen Reflektoren am Fahrbahnrand sollen vor Wildunfällen schützen - nützen aber offenbar rein gar nichts, wie eine Untersuchung herausgefunden hat.

Seit einigen Jahren werden vermehrt blaue Reflektoren an Leitpfosten angebracht. Sie sollen durch reflektierendes Autolicht Rehe oder Wildschweine verschrecken und so Wildunfälle vermeiden. Eine von der Unfallforschung der Versicherer (UDV) in Auftrag gegebene Studie hat jedoch herausgefunden, dass die Rückstrahler das Verhalten der Wildtiere nicht signifikant beeinflussen.

Nach Angaben der Unfallforscher ist es die erste Studie dieser Art. Überprüft wurde das Wildunfall-Aufkommen binnen zwei Jahren auf 151 Straßenabschnitten sowohl mit angebrachten Wildwarnreflektoren als auch ohne. Dabei konnten die Wissenschaftler der Uni Göttingen und Zürich keine Reduzierung der Wildunfälle nach Anbringung der Wildwarnreflektoren erkennen oder statistisch nachweisen. Auch im Verhalten der Wildtiere gab es keine Veränderungen.

Laut UDV ist weiterhin die physische Trennung von Wild und Kraftfahrzeugen am wirkungsvollsten, wie zum Beispiel auf Autobahnen mit Wildschutzzäunen und Grünbrücken üblich. Fahrzeugseitig könnte die Weiterentwicklung von Wildwarnsystemen nach Angaben der Unfallforscher Vorteile bringen. Sie warnen die Fahrer rechtzeitig auch bei Dunkelheit vor Wildtieren auf oder neben der Fahrbahn.

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