Autonomes Fahren

Forschung: Sicherheit fürs autonome Fahren

Das autonome Fahren soll den Verkehr sicherer machen. Dafür muss aber die Technik absolut zuverlässig arbeiten. Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) arbeitet nun an einer neuen Strategie.


Das autonome Fahren soll den Verkehr sicherer machen. Dafür muss aber die Technik absolut zuverlässig arbeiten. Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) arbeitet nun an einer neuen Strategie. Ein Weg, Ausfälle zu vermeiden, besteht darin, wichtige Komponenten wie Fahr- oder Bremsassistenzsysteme, die insbesondere in brenzligen Situationen für mehr Sicherheit sorgen, doppelt bereitzuhalten.

Allerdings sind überzählige Elemente teuer und schwer. Gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie suchen Forscher des KIT im Projekt SmartLoad nach anderen Möglichkeiten: "Im Projekt SmartLoad wollen wir ganz neue Methoden zur Fehlerprävention und -vorhersage entwickeln", sagt Albert Albers vom IPEK-Institut für Produktentwicklung des KIT.

"Bislang wurden bei der Entwicklung automatisierter Fahrzeuge heute verfügbare Serienmodelle mit zusätzlicher Technik ausgestattet, so dass die Autos viel mehr Komponenten haben", ergänzt Michael Frey vom Institut für Fahrzeugsystemtechnik (FAST) des KIT. "Unser Ansatz ist nun, Fahrzeuge zu entwickeln, die ohne den Ballast zusätzlicher Komponenten auskommen."

Für einen sicheren und zuverlässigen Betrieb sei es notwendig, das ganze Fahrzeug mit all seinen mechanischen und elektronischen Bestandteilen sowie deren Wechselwirkung mit dem Fahrer in den Blick zu nehmen, erklärt Frey. "Im Projekt SmartLoad erproben wir diesen Ansatz am Beispiel der Lenkkraftunterstützung. Wir nutzen einen Antrieb, der einzelne Räder individuell steuert. Denn während eine normale Servolenkung aus einem Motor besteht, der dem Fahrer hilft, das Lenkrad zu drehen, werden die Räder nun links und rechts unterschiedlich angesteuert, was das Lenken direkt erleichtert." So könne ein Ausfall der Servolenkung ausgeglichen werden, ohne eine solche wie bisher doppelt einzubauen.

Unterdessen gibt die Akzeptanz des autonomen Fahrens ein gemischtes Bild ab. "Die Menschen können sich langsam, aber nachhaltig mit autonomem Fahren anfreunden", resümiert Prof. Dr. Udo Klaiber die jüngste Befragung durch das Zentrum für empirische Kommunikationsforschung (ZEK). In ihrer inzwischen sechsten Studie zum Thema Mobilität haben die Forscher der DHBW Ravensburg den Fokus auf die Akzeptanz fürs autonome Fahren gelegt.

Doch noch scheinen die Befürchtungen zu überwiegen: Als Vorteile beim autonomen Fahren sehen die Befragten mehr Mobilität für gehandicapte Fahrer, eine optimale Routenplanung, entspanntes Fahren und einen besseren Verkehrsfluss. Das Thema autonomes Fahren hat aber auch noch ganz deutliche Akzeptanzprobleme. 67 Prozent gaben an, noch kein Vertrauen in die Technik zu haben, 63 Prozent haben Angst vor Manipulationen, und 61 Prozent gibt die neue Technik das Gefühl, überwacht zu werden.

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