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VDA sieht Diesel-Nachrüstungen kritisch

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  • 8. November 2018, 17:47 Uhr
  • Mirko Stepan

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat mit den Entscheidern von BMW, Daimler und Volkswagen die Köpfe zusammengesteckt, um über Diesel-Nachrüstungen zu verhandeln. Diese seien zwar theoretisch denkbar, aber praktisch nicht machbar, so das Ergebnis des Treffens.


Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat mit den Entscheidern von BMW, Daimler und Volkswagen die Köpfe zusammengesteckt, um über Diesel-Nachrüstungen zu verhandeln. Diese seien zwar theoretisch denkbar, aber praktisch nicht machbar, so das Ergebnis des Treffens.

Bernhard Mattes, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), sagt zu dem Gipfeltreffen: "Die drei deutschen Hersteller verstärken ihr Engagement für saubere Luft noch einmal erheblich und sorgen in besonderem Maße für ihre Kunden." Hardwarenachrüstungen sähen die deutschen Autobauer allerdings nach wie vor kritisch, da es derzeit keine serienreifen Lösungen für Pkw gebe. "Sie werden aufgrund der erforderlichen Entwicklungs- und Zulassungszeit nicht kurzfristig am Markt verfügbar sein. Wir gehen davon aus, dass mit solchen Lösungen erst um das Jahr 2021 zu rechnen ist", sagt der Verbands-Boss.

Laut VDA haben die drei Unternehmen fahrzeugbezogen bis zu 3.000 Euro für Mobilitätslösungen in den Intensivstädten zugesagt. Dass keine flächendeckende Lösung gefunden wurde, erntet Kritik. Ingrid Remmers, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke, sagt: "Wenn flächendeckend etwas bewirkt werden soll, reicht die Hardware-Nachrüstung in ein paar Städten nicht aus. Wir brauchen eine bundesweite Hardware-Nachrüstung aller Hersteller. Das Drama mit dem Diesel ist damit nicht beendet."

Bei über 5,3 Millionen Diesel-Pkw werden laut VDA kostenlose Software-Updates installiert. Mattes: "Die Unternehmen bieten zudem sehr attraktive Erneuerungsprogramme an. Denn die Beschleunigung der Bestandserneuerung ist das schnellste und effektivste Mittel, um die Luft sauberer zu machen und damit Fahrverbote zu vermeiden. Außerdem beteiligen sich BMW, Daimler und der Volkswagen-Konzern maßgeblich am Mobilitätsfonds der Bundesregierung."

Nahezu zeitgleich hat das Verwaltungsgericht Köln Fahrverbote für Köln und Bonn verhängt - auch für ältere Benziner - die voraussichtlich ab April 2019 greifen werden. Weitere Städte folgen. Wenn Mattes als "oberstes Ziel" nennt, Fahrverbote zu vermeiden, muss sich der VDA den Vorwurf gefallen lassen, dieses Ziel ganz offensichtlich zu verfehlen.

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