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Ratgeber: E-Bike fahren im Winter - Fitte Akkus auch bei Frost

  • In FAHRRAD
  • 9. November 2018, 15:41 Uhr
  • Mario Hommen/SP-X

Handynutzer kennen das Phänomen: Im Winter leeren sich Akkus ganz plötzlich. Die Kälte setzt dem Stromspeicher zu. E-Bike-Fahrer können das lästige Phänomen mit ein paar Tricks ein wenig mindern

Auch in der kalten Jahreszeit kann man das Pedelec als Alternative zum Auto nutzen. Allerdings mutiert an kalten Tagen die Traktionsbatterie zum Schwachpunkt, denn frostiges Klima quittiert der Stromspeicher mit teilweise drastischen Performance-Einbußen. Das Reichweitenpotenzial kann sich um bis zu 25 Prozent verringern. Wer ein paar Tipps beherzigt, holt bei Kälte mehr aus der Batterie.

Bereits der Kauf kann über die Winterqualitäten eines Pedelecs entscheiden. Wer ein besonders günstiges E-Bike kauft, wie man sie häufiger in Baumärkten und Discountern findet, muss meist auch Abstriche bei der Batteriequalität hinnehmen. Neben kälteempfindlicherer Elektrolyt-Lösungen weisen diese oft auch eine schlechtere Isolation auf. Nochmals besser vor Kälte geschützt sind übrigens sogenannte Intube-Akkus, die optisch schick im Rahmeninneren eingebettet sind.

Um einen Akku im Fahrbetrieb vor Kälte zusätzlich zu schützen, kann man auch spezielle Abdeckungen nutzen. Mit einem wärmenden Überzieher aus zum Beispiel Neopren lassen sich bessere Reichweiten erzielen. Beim Motor kann hingegen auf einen Kälteschutz verzichtet werden, da bei Minusgraden weder Funktionsweise noch Wirkungsgrad beeinflusst werden. Wird das E-Bike abgestellt, sollte die Batterie idealerweise ins Warme gebracht werden. Denn wenn eine bei Zimmertemperatur gelagerte Batterie erst kurz vor Fahrantritt eingesetzt wird, ist das der Reichweite zuträglich. Zimmertemperatur sollte die Batterie ebenfalls haben, wenn sie ans Ladegerät angeschlossen wird. Das hilft beim vollständigen Aufladen und verlängert die Lebensdauer.

Auch die Fahrweise wirkt sich auf die Betriebstemperatur eines Stromspeichers aus. Wird mit maximaler E-Unterstützung statt im Eco-Modus gefahren, sorgt der erhöhte Entnahmestrom für eine Selbsterwärmung, was ein Auskühlen und damit Leistungseinbußen durch Kälte verringert. Allerdings ist dann davon auszugehen, dass durch die Maximalunterstützung die absolute Reichweite eher sinkt.

Schließlich kann auch der Wartungszustand des Fahrrads selbst Einfluss auf die Reichweite nehmen. Eine gut gefettete Antriebskette oder ein richtiger Reifendruck verringern Reibung und damit Energieverluste. Wer Angst hat, im Winter mit leerem Akku liegenzubleiben, sollte sich einen Zweitakku besorgen, den man im aufgeladen Zustand zum Beispiel im Rucksack mitführt. Für Pendler empfiehlt sich zudem ein zweites Ladegerät am Arbeitsplatz.

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