Neuheit

Detroit Auto Show - Sportstars

  • In AUTO
  • 16. Januar 2019, 10:00 Uhr
  • Michael Gebhardt/SP-X

Besonders viele Neuheiten gibt es nicht auf der diesjährigen Detroit Auto Show, und es sind wieder einmal vor allem die SUV und Crossover, die im Rampenlicht stehen. Allerdings feiern auf der NAIAS auch ein paar spannende Sportler ihre Weltpremiere - von denen leider nur zwei nach Deutschland kommen.

Die gute Nachricht zuerst: Ab Sommer 2019 steht der soeben in Detroit enthüllte Toyota Supra auch bei den deutschen Händlern. Zum Preis von knapp 63.000 Euro gibt es einen reinrassigen Sportwagen im markanten Retro-Look, der mit seinem Technik-Spender optisch kaum etwas zu tun hat; der Supra ist nämlich ein BMW-Z4-Bruder. Plattform und Antrieb stammen aus München, bei der Fahrwerksabstimmung haben die Japaner eigene Akzente gesetzt. Vorerst einziger Motor ist der 250 kW/340 PS starke Dreiliter-Reihensechszylinder, das Toyota später auch die schwächeren BMW-Motoren nachreicht, ist allerdings nicht ausgeschlossen. Der lange Zeit kolportierte Hybrid-Antrieb bleibt dagegen ein Gerücht, und auch eine offene Version des Supra wird es nicht geben. Wer einen Roadster will, muss bei den Südbayern zuschlagen.

Überhaupt nicht zuschlagen kann man leider beim hiesigen Subaru-Händler: Zumindest gibt es das WRX-STi-Sondermodell S209 nicht in Deutschland. Bei uns ist der kompakte Kraftprotz ohnehin vorerst Geschichte, die neuesten Abgasvorschriften haben ihm in Europa den Garaus gemacht. In Amerika dagegen erfreut sich der 300 PS starke Subaru immer noch großer Beliebtheit - und zum ersten Mal kommt nun auch eines der S-Modell über den großen Teich. Schon seit einigen Jahren legt Subaru die Über-Performance-Versionen des WRX STi auf, nun schicken die Japaner rund 200 Einheiten in die USA. Der gut 60.000 Euro teure S209 tritt optisch keinesfalls dezenter als der normale STi auf und haut mit goldenen 19-Zoll-Rädern und einem mächtigen Heck-Flügel auf den Putz. Beeindruckender aber sind die technischen Veränderungen. Mit zahlreichen Tricks und Kniffen ist es den Ingenieuren gelungen, 254 kW/346 PS statt 220 kW/300 PS aus dem Vierzylinder-Boxer-Motor zu kitzeln. Nötig waren dafür ein höherer Turbodruck, eine zuschaltbare Wasseraufspritzung für den Ladeluftkühler, eine neuen Benzin-Einspritzanlage inklusive neuer Kraftstoffpumpe und geschmiedete Kolben. Dazu kommen ein neues Fahrwerk mit Bilstein-Dämpfern, das leichtere Karbon-Dach, zusätzliche Versteifungen und spezielle Dunlop-Pneus, um der gesteigerten Leistung auch mit nochmals verbessertem Handling gerecht zu werden.  

Noch deutlich brachialer als der S209 geht der Shelby GT500 ans Werk: Die Top-Version der Ford-Mustang-Reihe markiert gleichzeitig das bislang stärkste Serienmodell des Herstellers. Mit Sage und Schreibe 521 kW/709 PS unter der langen Haube wird es auch eine ganze Weile dauern, bis der Shelby von seinem Thron verdrängt wird. Quell der Kraft ist ein 5,2 Liter großer Kompressor-V8 befeuert, dessen maximales Drehmoment Ford bislang noch geheim hält. Allerdings soll der GT500 mit seinem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe in nur 3,5 Sekunden von Null auf 100 sprinten und die in den USA übliche Viertelmeilen-Distanz in weniger als elf Sekunden abhaken. Genauso wichtig wie die Fahrleistungen ist die Optik. Damit es zu keinen Verwechslungen gibt, wurde das Design gegenüber den GT350 nochmal verschärft. Der 500er ist noch breiter, in der Frontschürze gibt es schwarze Aerodynamik-Bauteile und am Heck ist immer ein großer Spoiler verbaut. Ebenfalls Serie: 20-Zoll-Räder, die entweder aus Leichtmetall oder Kohlefaser gefertigt werden. Auch im Innenraum verbaut Ford reichlich Carbon, außerdem wurden die analogen Instrumente durch eine Digital-Anzeige ersetzt.

Während der Subaru sicher gleich ausverkauft ist, und der Shelby höchstens über Grauimporteure nach Deutschland kommt, steht der überarbeitete Lexus RC F demnächst ganz offiziell bei unseren Händlern. Analog zum gerade vorgestellten Hybrid-Modell RC 300h hat jetzt auch die V8-Version mit Namenszusatz F ein leichtes Facelift erhalten, das die Karosserie ein wenig nachschleift und kleine Verbessrungen am Fahrwerk mit sich bringt. Vor allem aber hat der schwergewichtige RC F ein bisschen abgespeckt: Dank Hohlwellen, einem kleineren Ansaugkrümmer, einem geschrumpften Klimakompressor und mehr Alu-Bauteilen verliert der bislang 1,8 Tonnen schwere RC F schon ein paar Pfunde. Mit der aktuellen Ausgabe führt Lexus allerdings auch eine spezielle Track-Version des RC F ein, die mit neuen, leichteren 19-Zoll-BBS-Rädern, einer Titan-Auspuffanlage, Karbon-Keramik-Bremsscheiben und zahlreichen Kohlefaser-Anbauteilen, das Gewicht insgesamt um 80 Kilogramm sinken lässt. Die Leistung des Fünfliter-V8 bleibt dagegen unverändert bei 341 kW/464 PS.

STARTSEITE