Ratgeber

Fünf Tipps für das Winter-Camping - Bei Kälte besser Propan als Butan

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  • 22. Januar 2019, 15:30 Uhr
  • Holger Holzer/SP-X

Wer das erste Mal im Winter campt, sollte ein paar Grundregeln beachten. Dann kann der Urlaub im Schnee ähnlich entspannt sein wie sein Pendant im Sommer.

Die Hauptsaison für Camping bleibt der Sommer. Doch auch im Winter ist das Übernachten in Caravan oder Reisemobil ohne weiteres möglich. Wenn man sich gut vorbereitet und an einige Regeln hält.

1. Richtige Ausrüstung: Wer nicht am ersten verschneiten Berghang sein Notlager aufstellen will, sollte vor der Fahrt die Reifen auf Restprofil kontrollieren. Experten empfehlen mindestens vier Millimeter, der Gesetzgeber ist mit 1,6 Millimetern zufrieden. Pneus, die Beulen oder Risse aufweisen oder älter als sechs Jahre sind, sollten nicht mehr verwendet werden. Sicherheitshalber sollte man auch Schneeketten, Starthilfekabel und Abschleppseil einpacken.

2. Ausreichend Kraft- und Brennstoff: Vor der Fahrt empfiehlt es sich, die Heizungs- und Gasanlage auf Dichtigkeit und Funktion zu prüfen. Auch der Füllstand der Gasflaschen verdient Beachtung. Die Mitnahme einer Ersatzflasche ist ratsam, am komfortabelsten ist ein Zweiflaschen-System mit Umschaltautomatik. Für den Winter eignet sich Propan- besser als Butangas, da es auch bei tiefen Außentemperaturen gasförmig bleibt und gut brennbar ist. Ist das Wohnmobil mit Dieselmotor länger nicht bewegt worden, sicherstellen, dass Winterdiesel im Tank ist, sonst kann es zu Problemen mit dem Kraftstofffilter kommen.

3. Lager richtig aufbauen: Am besten wählt man die Abfahrtszeit so, dass der Ankunftsort am frühen Nachmittag erreicht wird, dann sind die Temperaturen meist noch erträglich für den Aufbau von Vorzelt oder Anbauten. Wer rückwärts einparkt, kann leichter herausgezogen werden, falls er einschneit. Die Hubstützen stellt man sicher auf große Bretter, andernfalls können sie bei Tauwetter und Matsch schnell einsinken. Nach dem Aufbocken wird die Handbremse gelöst, damit sie nicht festfriert. Ein kleiner Frostschutz empfiehlt sich auch beim Verlegen des Stromkabels. Es sollte so angebracht werden, dass es am Boden nicht festfrieren oder von einer Schneefräse erwischt werden kann.

4. Arbeiten vor Ort: Auf dem Campingplatz zählt die tägliche Kontrolle der Lüftungsöffnungen zu den Pflichtaufgaben. Sie müssen immer frei sein, damit die Luftzirkulation gewährleistet ist und im Innenraum weniger Feuchtigkeit entsteht. Dafür kann auch die Dachluke einen Spalt geöffnet werden. Schneit es kräftig, müssen Dach und Vorzelt regelmäßig von Schnee befreit werden. Wenige Zentimeter Pulverschnee schaden allerdings nicht. Liegt der Abwassertank nicht isoliert oder beheizt, müssen Ablaufklappe oder Ventil geöffnet und das Wasser direkt in einen Eimer geleitet werden, sonst besteht die Möglichkeit, dass der Tank einfriert und nicht geleert werden kann.

5. Vor der Abfahrt: Wird der Campingplatz verlassen, sollte das Dach kontrolliert werden. Schnee- oder Eisplatten können sich während der Fahrt lösen und den nachfolgenden Verkehr gefährden.

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