Gebrauchtwagen-Check: Audi TT (Typ FV)

Gebrauchtwagen-Check: Audi TT (Typ FV) - Fitter Feger

Der Audi TT gilt über Generationen hinweg als Mängelzwerg. Da macht auch die dritte Generation keine Ausnahme. Bis auf einen Punkt.

Die Ende 2018 frisch geliftete dritte Generation des Audi TT befindet sich im nunmehr fünften Modelljahr. Entsprechend ist der Sportwagen bereits in größerer Zahl auch auf dem Gebrauchtmarkt vertreten. Noch muss für einen TT 3 aus zweiter Hand etwas tiefer in die Tasche greifen, doch gegenüber dem Neuwagenkauf lassen sich locker fünfstellige Summen einsparen. Zudem verwöhnt der Audi seinen Neubesitzer mit sportlichen Fahrleistungen, edlem Innenraum und mit vorbildlichen Langzeitqualitäten.

Karosserie und Innenraum: Der TT hält auch in Generation drei an den knackigen Proportionen des Ur-TT fest. Zugleich ist er eine zeitgemäß gereifte Persönlichkeit - wahlweise als formschönes Coupé oder lifestyliger Roadster. Der geschlossene TT bietet etwas mehr Platz als das Cabrio, sowohl im Kofferraum als auch auf der Rückbank, die beim Roadster gänzlich entfällt. Doch letztlich eignet sich der Fond des Coupés nur für Kinder.

Fortschritt offenbart sich bei der dritten Generation auch innen, wo der Ingolstädter wie gewohnt mit guter Verarbeitung und neuen Errungenschaften wie dem digitalen Virtual Cockpit beeindruckt. Der TT ist alles andere als puristisch, denn dank Annehmlichkeiten wie Klimaautomatik, einem mit vielen Online-Künsten gesegneten Infotainmentsystem, Adaptivfahrwerk, feinen Ledersitzen und modernen Assistenzsystemen ist der Sportler zugleich ein Verwöhnmobil auf gehobenem Niveau. Wie beim TT üblich, ist auch Generation 3 etwas unübersichtlich, wenn es ums Rückwärtsrangieren geht: Ein Exemplar mit Parkpiepsern hinten oder Rückfahrkamera macht den Autoalltag leichter.

Motoren und Fahrwerk: Seit dem Facelift hat der Diesel beim TT endgültig ausgedient, doch wer viel Langstrecke fahren will, findet den effizienten und 135 kW/184 PS starken 2.0 TDI auf dem Gebrauchtmarkt in größerer Zahl und zu vergleichsweise günstigen Preisen. Am häufigsten Vertreten ist der 228 kW/310 PS starke 2.0 TFSI, mit dem der TT(S) seinem Image als Porsche-Jäger bereits gerecht wird. Immer noch sportlich, aber nicht ganz so teuer beim Unterhalt sind der 1.8 TFSI (132 kW/180 PS) und der 2.0 TFSI mit 169 kW/230 PS. Alle Antriebsvarianten in den Schatten stellt der TT RS, der mit seinem 294 kW/400 PS starken Fünfzylinder selbst sündhaft teuren Supersportwagen die dicken Auspuffrohre zeigen kann. Allerdings liegen die Gebrauchtpreise der Topversion vorläufig noch jenseits der 50.000 Euro.

Das Fahrwerk des TT, sieht man einmal vom recht harten RS ab, bietet bereits standardmäßig einen guten Spagat zwischen Komfort und Sportlichkeit. Noch einmal besser gelingt dieser jedoch mit dem optionalen Adaptivfahrwerk Magnetic Ride. Ein weiteres Sahnehäubchen ist die ebenfalls optionale Progressivlenkung.

Ausstattung und Sicherheit: Selbst in der Basis zeichnet sich der TT der dritten Generation durch ein umfangreiches Sicherheitspaket aus. Dennoch reichte es beim Crashtest von EuroNCAP nur für vier von fünf Sternen. Insgesamt konnte der Audi sich zwar als sicher bewähren, doch die Abwesenheit eines Notbremssystems kostete ihm den entscheidenden fünften Stern. Dafür gibt es andere Assistenzsysteme wie Verkehrszeichenerkennung oder Abstandstempomat, die Neuwagenkunden allerdings als aufpreispflichtige Extras hinzubestellen mussten.

Qualität: Der TT 3 ist noch jung und zudem von Audi - entsprechend sind Problemzonen rar. Im Segmentvergleich zeichnet sich der Sportwagen beim TÜV-Report durch eine deutlich unterm Durchschnitt liegende Mängelanfälligkeit aus, bei allerdings auch vergleichsweise niedriger durchschnittlicher Kilometerlaufleistung. Doch hoppla: Zumindest die Bremsen haben die TÜV-Prüfer häufiger als im Segmentdurchschnitt moniert. Gebrauchtwagen-Käufer sollten deren Zustand also etwas kritischer beäugen.

Fazit: Der Audi TT ist auch in seiner dritten Auflage ein idealer Einstieg in die Welt der Sportwagen. Das gilt insbesondere für einen preislich deutlich günstigeren Gebrauchten. Bei den einschlägigen Onlinebörsen findet man bereits eine üppige Auswahl von Coupés und Roadstern, die allesamt vorläufig noch über 20.000 Euro kosten. Im Gegenzug für die gehobene Investition bekommt man moderne Technik, schicke Optik, Premiumqualität und sportlichen Fahrspaß.

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