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Ratgeber: Gebrauchte Cabrios - Es muss richtig klappen

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  • 20. März 2019, 10:09 Uhr
  • Holger Holzer/SP-X

Cabriofahren ist Luxus, muss aber nicht teuer sein, denn gebrauchte Modelle gibt es schon für übersichtliche Summen. Beim Kauf sind allerdings einige Punkte zu beachten.

Wer sich von den ersten Sonnenstrahlen zum Kauf eines gebrauchten Cabrios inspirieren lässt, sollte sein Geld nicht allzu spontan ausgeben. Denn zusätzlich zu den üblichen Fallstricken beim Gebrauchtwagenkauf kommen einige spezielle.

Bei jedem Cabrio aus Vorbesitz sollte man die Funktion von Metall- oder Stoffdach testen - bei Regen fährt man in eine Garage, unter eine Brücke oder an eine überdachte Tankstelle. Es darf nichts haken, das Verdeck sollte sich mühelos öffnen und schließen lassen. Hat sich das Gestänge verzogen, kann eine teure Reparatur die Folge sein. Auch die Sichtprüfung des Dachs darf nicht zu kurz kommen: Knickstellen sind ein Hinweis auf erhöhten Verschleiß, auch offene Nähte sprechen nicht für dauerhafte Regenfestigkeit. Ein Indiz für ein undichtes Dach oder poröse Dichtungen (insbesondere die Dichtung am Übergang zwischen Heckscheibe und Dach überprüfen) ist Feuchtigkeit im Innen- oder im Kofferraum. Die äußert sich oft durch einen muffigen Geruch, weshalb es sinnvoll ist, Türen und Fenster eine Weile zu schließen und zu schnuppern, ob sich ein Modergeruch ausbreitet. Wer sich über den Zustand des Verdecks unsicher ist, fährt mit dem Auto testweise in die Waschanlage.

Nach Möglichkeit sollte man das Cabrio sowohl offen als auch geschlossen testen und zwar auch in etwas schnellerer Gangart. So merkt man, ob das Fahrgefühl ohne Verdeck den eigenen Vorstellungen entspricht und auch, wie laut das Auto mit und ohne Dach ist. Nicht zuletzt sollte auch der Vorbesitzer in die Pro-und-Contra-Liste miteinbezogen werden. Weil Cabrios Spaßautos sind, werden sie oft nur einen Sommer gefahren und dann wieder verkauft - also häufig nicht besonders gut gepflegt. In solchen Fällen besteht möglicherweise ein Wartungsstau. Die Rechnungen für den letzten Ölwechsel oder die letzte Inspektion sollte der Vorbesitzer zeigen können. Auch ein offenes Auto, das im Winter gefahren wurde oder draußen stand, ist höchstwahrscheinlich nicht so gut erhalten wie eines mit Winterquartier.

Denn gerade Cabrios mit Stoffverdeck leiden bei Dauerregen, Eis und Schnee. Deshalb sollte man sich bei der Anschaffung bereits Gedanken über einen Stellplatz im Winter machen. Kosten für Kfz-Steuer und Versicherung sparen kann man mit einem Saisonkennzeichen, dann fällt auch das An- und Abmelden weg. In der Pause ist allerdings selbst Parken auf der Straße tabu.

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