Kleinwagen

Abarth 595 Competizione: Feuerrotes Spaßmobil

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  • 25. März 2019, 12:33 Uhr
  • Ralf Loweg

Der Fiat 500 ist der Inbegriff eines kleinen, knuffigen Autos. Kann man aus diesem Kult-Objekt einen bösen Wolf machen? Ja, man kann! Als Abarth 595 Competizione setzt er seine grimmige Maske auf und zeigt mit lautem Geheul seine Zähne: Natürlich immer nur bildlich gesprochen. Dieser Tifosi ist ein feuerrotes Spaßmobil, das die Ingenieure und Designer lustvoll auf die Räder gestellt haben.


Der Fiat 500 ist der Inbegriff eines kleinen, knuffigen Autos. So etwas wie eine Knutschkugel für Generationen. Dieser Italiener ist als Lämmchen auf den Straßen unterwegs. Kann man aus diesem Kult-Objekt tatsächlich einen bösen Wolf machen? Ja, man kann! Man ändert einfach den Namen - und schon wird der Fiat 500 zu einem Verwandlungskünstler, der es faustdick unter der kleinen Haube hat.

Als Abarth 595 Competizione setzt er seine grimmige Maske auf und zeigt mit lautem Geheul seine Zähne: natürlich immer nur bildlich gesprochen. Dieser Tifosi ist ein feuerrotes Spaßmobil, das die Ingenieure und Designer lustvoll auf die Räder gestellt haben. Man muss sich im Verkehrsalltag wahrlich zügeln, sonst gehen einem mit diesem Giftzwerg schnell mal die sprichtwörtlichen Pferde durch, wie sich bei der Probefahrt des Motor-Informations-Dienstes (mid) zeigt.

Die reinen Leistungsdaten lassen zunächst einmal nichts Besonderes vermuten. Mal ehrlich: Mit 132kW/180 PS steigen heutzutage schon viele andere Kleinwagen in den Ring. Was großen Spaß macht: In den ersten drei Gängen beschleunigt der Abarth 595 Competizione mit 250 Newtonmeter maximalem Drehmoment, dass es für ambitionierte Autofahrer eine wahre Freude ist. Da kommt echtes Racing-Feeling rüber. Das Herz geht auf und man giert nach mehr.

Doch die Beschleunigungs-Orgie (6,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h) ist recht schnell vorbei. Leider. Denn ab Tempo 140/150 geht diesem Zwerg die Puste aus, was bei einem Hubraum von knapp 1,4 Liter nicht weiter verwunderlich erscheint. Der Vierzylindermotor tut sich beim weiteren Vorwärtsdrang doch merklich schwer. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit ist die angegebene Höchstgeschwindigkeit von 225 km/h erreicht. Da wirkt dann das laute Getöse, das die vier Endrohre im Sportmodus veranstalten, leicht übertrieben.

Eines steht fest: Der kleine Abarth 595 Competizione hat großen Durst. Denn wer sich so ein Spaßmobil kauft, der möchte natürlich auch die zu Verfügung stehende Leistung so oft wie möglich abrufen. Und dann knackt der Verbrauch schon mal die 14-Liter-Marke; bei einem kleinen Tank von 35 Liter ist man da bald Stammgast an der Tankstelle. Klar: Man kann den Verbrauch auch auf sieben bis acht Liter Benzin senken, dann sollte man aber konstant mit Tempo 120 über die Autobahn cruisen. Nur: Wer das möchte, der kauft sich keine solche Rennsemmel, sondern lieber einen ganz zivilen Fiat 500.

Kommen wir zum Innenraum. Carbon-Elemente, Alcantara-Lenkrad, Aluminium-Schaltknauf, Multimedia-Navigationssystem mit Touch-Display - alles ist sportlich, recht gut verarbeitet und auf der Höhe der Zeit. Nachteil: Die Sitzposition ist zu hoch. Als Fahrer fühlt man sich wie der Affe auf dem berühmten Schleifstein. Das ist sehr gewöhnungsbedürftig und alles andere als sportlich oder sexy.

Fazit: Der Abarth 595 Competizione ist ein Spaßmobil. Vor allem auf kurvigen Landstraßen ist er in seinem Element. Doch der Fahrspaß hat seinen Preis: Mindestens 25.690 Euro müssen Kunden für den Giftzwerg hinblättern. Fürs gleiche Geld gibt es schon einen VW Polo GTI - mit munteren 200 PS unter der Haube.

Ralf Loweg / mid

Technische Daten Abarth 595 Competizione:
Dreitüriger Kleinwagen, Länge/Breite(mit Außenspiegel)/Höhe/Radstand in Millimeter: 3.660/1.893/1.485/2.300, Leergewicht: 1.145 kg, Zuladung: 315 kg, Kofferraumvolumen: 185 - 610 l, Tankinhalt: 35 l, Preis: ab 25.690 Euro.
Antrieb: 1.4l Reihen-4-Zylinder mit Turboaufladung, 16 Ventile, Hubraum: 1.368 ccm, Leistung: 132 kW/180 PS bei 5.500 U/min, max. Drehmoment: 250 Nm bei 3.000 U/min, 5-Gang-Schaltgetriebe, 0 - 100 km/h: 6,7 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit: 225 km/h, Vorderradantrieb, Normverbrauch kombiniert: 6,8 l/100 km, CO2-Emission: 155 g/km, Schadstoffklasse: Euro 6d-Temp.

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