Neuheit

Fünf Studien der Oster-Automessen - Elektrisch in die Zukunft

  • In AUTO
  • 18. April 2019, 12:36 Uhr
  • Holger Holzer/SP-X

Kaum eine Fahrzeugstudie kommt mehr ohne Elektroantrieb aus. Unter den fünf interessantesten Konzeptfahrzeugen der Frühjahrsmessen in Shanghai und New York gibt es aber immerhin einen Kandidaten mit konventionellem Antrieb.

Die Zukunft ist elektrisch und autonom. Zu dieser Diagnose kommt unweigerlich, wer sich die Konzeptautos auf den Messen dieses Frühjahres anschaut. Ein paar ganz gewöhnliche Autos wird es aber wohl auch noch geben. Hier die fünf interessantesten Studien aus Shanghai und New York.

Audi AiMe: Die sogenannten Premiumhersteller könnten in der Mobilitätswelt der Zukunft obsolet werden. Wenn wir alle statt im privaten Fahrspaß-Pkw mit geteilten Roboter-Shuttles unterwegs sind - wer braucht dann noch PS, Dynamik und eine prestigeträchtige Marke? Mit der Shanghai-Studie AiMe will Audi daran erinnern, dass auch Wohlfühlatmosphäre und stilvolles Design im Innenraum zu seinen Stärken gehören. Der geräumige Kompaktwagen im Stil des alten Audi A2 spielt seinen Passagieren im Stau meditative Musik vor, eine efeubehangene Pergola reinigt die Luft und das Auge erfreut sich am funktionalen, aber edlen Interieur. Beim Antrieb hingegen üben die Ingolstädter ungewohnte Zurückhaltung: 175 elektrische PS müssen reichen. Ob und wann Audi ein Modell wie den AiMe als Robotertaxis für den anspruchsvollen Passagier auf die Straße schickt, ist allerdings noch ungewiss.

VW ID Roomz: Noch steht kein VW der elektrischen ID-Familie im Verkaufsraum oder rollt gar auf der Straße. Trotzdem verrät Volkswagen fast auf jeder Automesse, wie die Palette der neuen Baureihe nach und nach ausgebaut werden soll. In Shanghai gibt es nun mit der Studie Roomz ein Großraum-SUV zu sehen, das dem chinesischen und amerikanischen Wunsch nach weitläufigen Platzverhältnissen nahekommt. Allein durch seine knapp fünf Meter Länge und die hohe Stirnfläche fällt der Crossover ein wenig aus der bislang gezeigten Reihe kompakter und leichter Öko-Mobile heraus, die der Konzern für den europäischen Markt vorsieht. Entsprechend kommt das Serienauto Ende 2021 auch zunächst in China auf den Markt. In Deutschland gibt es zunächst nur den eine Nummer kleineren ID Crozz.

Genesis Mint: Honda hat mit der Studie Urban EV bereits vor zwei Jahren gezeigt, dass Elektroautos für die Stadt nicht unbedingt wie bessere Golf-Karts aussehen müssen. Hyundais Edel-Ableger Genesis zieht nun in New York mit dem City-Flitzer Mint nach, einem coupéhaften Zweitürer mit 320 Kilometern Reichweite und extravagantem Interieur. Der Zweisitzer verfügt zudem über einen ungewöhnliches Ladungsabteil im Heck, der über zwei Flügeltüren zu erreichen ist. Konkrete Serienchancen haben wohl weder die aufwendige Kofferraum-Mechanik noch das Fahrzeug selbst. Dass die Koreaner aber generell an einem elektrischen Kleinwagen arbeiten, ist nicht unwahrscheinlich.

Nio ET Preview: Die E-Limousine ist so etwas wie die Königsdisziplin im Elektroautobau. Weniger Raum für den Akku als im SUV, aber deutlich mehr Bedarf an Speicherkapazität als im Citymobil. Bislang hat diesen Konflikt lediglich Tesla überzeugend gelöst, nun will die China-Marke Nio nachziehen. Die Serienversion des in Shanghai präsentierten ET Preview könnte bereits 2020 starten und das bisher ausschließlich aus SUV bestehende Line-up des Herstellers ergänzen. Ob die Limousine auch nach Europa kommt, ist ungewiss. Generelle Ambitionen in diese Richtung hat Nio aber bereits geäußert.

Mercedes GLB Concept: Neben der Elektrifizierung bleiben die SUV der große weltweite Auto-Trend. Dass letztere auch mit Verbrennungsmotoren weiterhin eine Rolle spielen, unterstreicht Mercedes mit dem GLB Concept. Der geräumigere Bruder des GLA tritt bewusst robust auf und ähnelt eher dem G-Klasse-Geländewagen als den typischen, rundgelutschten Kompakt-Crossovern. Als Antrieb verfügt die Studie über einen 2,0-Liter-Vierzylinderbenziner mit 165 kW/224 PS, wie er aus den anderen, bereits erhältlichen Modellen auf A-Klasse-Basis bekannt ist. Elektro-Unterstützung fehlt zunächst, wenn das Serienmodell Richtung Jahreswechsel auf den Markt kommt. Doch bereits 2021 könnte eine E-Variante namens EQB nachgereicht werden.

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