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Sonst noch was? - Fallen für den Führerschein

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  • 19. Mai 2019, 08:24 Uhr
  • Günter Weigel/SP-X

So ein Führerschein ist schneller weg, als man glaubt. Alkohol hilft dabei, ist aber keine Bedingung.

Der Genuss von Alkohol kann bekanntlich durchaus schädliche Folgen haben - auch für den Führerschein. Je nach Konstitution dürften schon zwei oder drei kleine Bierchen zu viel sein. Für den mobilen, aber gerne selbstfahrenden Trinker heißt es daher: Hände weg vom Lenkrad. Das Fahrrad ist dann noch eine erlaubte Alternative, gelten hier doch höhere Grenzwerte als am Steuer eines Autos. Allerdings ist Radfahren eine durchaus komplexe Handlung, weshalb man nur sehr selten wirklich betrunkene Radfahrer in freier Wildbahn sieht, während es zumindest aus grauer Vorzeit haufenweise Geschichten von Menschen gibt, die zwar nicht mehr stehen konnten, aber durchaus meinten, des Fahrens noch mächtig zu sein.

Seit Freitag gibt es für Menschen mit ein wenig Alkohol in der Blutbahn eine weitere offizielle Möglichkeit der selbstbewegten Mobilität auf Rädern: den E-Roller. Wer nicht mehr treten, aber immerhin noch stehen kann, kommt mit diesen Kleinstmobilen noch recht lässig von der Kneipe nach Hause. Theoretisch zumindest. Der Gesetzgeber hat nämlich aufgepasst und wendet jene Alkoholgrenzen an, die auch für die Autofahrt gelten. Anders als beim Auto, wo man ja die Möglichkeit hat, im Zweifelsfall den Schlüssel einem nüchternen Zeitgenossen zu geben, auf dass er oder sie einen dann sicher gen Heimat kutschiert, geht diese Option beim E-Roller schon aus Platzgründen nicht. Die Chance zu zweit auf einem E-Roller unterwegs von einer Streife angehalten zu werden, dürfte zudem recht hoch sein. Also nicht trinken und fahren, sonst ist der Lappen, respektive das maschinenlesbare Plastikkärtchen schnell weg.

Wer sich aus Gründen persönlicher Trunkenheit fahren lassen will, sollte dazu auch nicht - falls vorhanden - die automatische Fahrfunktion seines Autos nutzen. In den Niederlanden hat die Polizei gerade einen hinter dem Steuer tief und fest schlafenden Mann erwischt. Er hatte den Autopiloten seines Teslas aktiviert und fuhr gemütlich auf der Autobahn, aber dem Vordermann auch relativ dicht auf. Das registrierte die Besatzung eines Streifenwagens. Sie versuchte das Fahrzeug einzubremsen. Was misslang, weil der Autopilot des Teslas daraufhin automatisch zum Überholen ansetzte. Erst das laute Martinshorn weckte den Mann hinter dem Steuer auf.

Man muss aber gar nicht betrunken sein, um den Führerschein zu verlieren. In England hat die Polizei gerade einen Sprinter-Fahrer aus dem Verkehr gezogen, weil sein Auto vermüllt war. Nicht so, wie die Autos mancher uns bekannter Damen, die ihr Fahrzeug als rollende Handtasche betrachten und allerlei Krimskrams verteilen, sondern richtig vermüllt. Neben schimmelnden Schalen mit Essenresten, leeren Getränkedosen und allerlei weiterem Unrat befand sich sogar ein Ast im Fußraum. Auch die Pedale waren von Müll umgeben. Das fand die britische Polizei suboptimal und entzog dem Probanden kurzerhand die Fahrerlaubnis. Weshalb man ihn dann auch noch verhaftete, wissen wir nicht. Die Kollegen von auto-motor-und-sport, die diese hübsche Geschichte gefunden haben, übrigens auch nicht.

Natürlich sind bei uns auf dem Land alkoholmäßig alle immer ganz brav. Dafür hat es der eine oder andere nicht so mit dem Blick auf den Tacho. Dieser Tage blitzte die Polizei einen Motorradfahrer, der innerorts das Beschleunigungsvermögen seiner Maschine teste. In weiser Voraussicht hatte er das Nummernschild abgeklebt, schließlich weiß man ja, dass diese neumodischen Geräte auch von hinten knipsen. Ohne erkennbares Nummernschild kann man dann natürlich ungestraft mit über 100 Sachen durch den Ort kacheln. Der schlaue Biker nutze den gleichen Trick auch gleich noch mit seinem zweiten Bike. Derlei Unverfrorenheit ärgerte die Ordnungshüter und so setzten sie nun auf klassische Ermittlungsarbeit, statt nur auf das verwackelte Bild einer Kamera und siehe da - unser schlauer Biker darf nun erstmal zu Fuß gehen. Aber in dieser Zeit immerhin so viel trinken, wie er will. Sonst noch was? Nächste Woche wieder.

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