Reifen

Wohnwagen und Wohnmobile: Wichtige Drucksache für den Urlaub

Nach der langen Standzeit über den Winter ist bei Caravans und Wohnmobilen ein gründlicher Reifencheck angesagt. Dabei geht es nicht nur um den korrekten Luftdruck.


Nach der langen Standzeit über den Winter ist bei Caravans und Wohnmobilen ein gründlicher Reifencheck angesagt. Dabei geht es nicht nur um den korrekten Luftdruck.

Wer nicht unbedingt ein Fan vom Wintercamping ist, der weckt sein Wohnmobil oder seinen Wohnanhänger jetzt im Frühling wahrscheinlich aus dem Winterschlaf. Neben dem gründlichen Frühjahrsputz steht dann auch eine Inspektion der technischen Einrichtungen an. Schließlich soll der Caravan topfit sein, wenn es auf große Fahrt geht. Und wie sieht es mit den Reifen aus? Bei Stichproben zeigt sich immer wieder, dass ihnen oft weniger Aufmerksamkeit geschenkt wird, als dem inneren und äußeren Glanz des mobilen Heims. Dabei sind es oft die Reifen, die über Gedeih oder Verderben eines Urlaubs entscheiden.

Das Mindeste, was nun fällig ist: Luftdruck prüfen. Denn beim langen Stehen verflüchtigt sich selbst bei einem unbeschädigten Reifen allmählich der Druck. Zu niedriger Luftdruck birgt immer die Gefahr in sich, dass es zum gefährlichen Platzer kommt - daraus resultierender Unfall mit schrecklichen Konsequenzen nicht ausgeschlossen. Hinzu kommen zwei weitere unangenehme Folgen: erhöhter Kraftstoffverbrauch und kürzere Lebensdauer. Beide Effekte haben damit zu tun, dass sich der Rollwiderstand des Reifens erhöht. Denn bei niedrigerem Fülldruck wird der Gummi mehr durchgewalkt, außerdem steigt die Reifentemperatur unnötig an.

Zu niedriger Reifendruck kostet unnötig Geld. Reifen-Experte Klaus Engelhart von Continental muss nicht lange nachdenken, um entsprechende Zahlen zu nennen: "Wer nur 0,2 bar zu wenig einfüllt, muss schon mit einem Prozent mehr Spritdurst und mit einer kürzeren Lebensdauer von zehn Prozent rechnen. Bei 0,6 bar weniger Druck muss man an der Tankstelle bereits mit vier Prozent mehr Energiekosten rechnen und schafft es fast, das Leben des Reifens zu halbieren." Das kostet dann richtig Geld.

Auch wenn der hilfsbereite Tankwart heutzutage eher eine seltene Erscheinung ist, und man deswegen selber zum Prüfgerät greifen muss, hört sich diese Empfehlung einfach an - wenn man die korrekten Druckwerte kennt. Kompliziert kann es jedoch werden, wenn das Wohnmobil "aufgelastet" wurde, also einen Eintrag in die Fahrzeugpapiere bekommen hat, dass es mit höherer Zuladung fahren darf. In diesem Fall muss auch der Reifendruck erhöht werden, wenn die beschriebenen Probleme nicht auftreten sollen.

Der richtige Fülldruck ist von der Reifendimension und seiner maximalen Tragfähigkeit abhängig. Wer nicht zu einem Reifenexperten fahren will, um Informationen für korrekte Einfülldrücke zu bekommen, findet wertvolle Hinweise im "Technischen Ratgeber" von Continental, der über diesen Link heruntergeladen werden kann:
https://blobs.continental-tires.com/www8/servlet/blob/378072/54e7a489d672184f4bc32d6c6195c20b/technischer-ratgeber-pkw-2018-2019-data.pdf

Aber eventuell ist die Fahrt zum Reifenhändler ohnehin nötig. Dann nämlich wenn die Reifen bereits älter als sechs Jahre sind - vor allem, wenn der Wohnanhänger eine Zulassung für Tempo 100 hat. Aber wie ist das Alter der Reifen feststellbar? Unsere Grafik zeigt, wo diese Information auf der Reifenflanke zu finden ist. Sie ist als vierstelliger Zahlencode mit abgerundeter Umrandung hinter der DOT-Nummer erkennbar. Steht da zum Beispiel "0513", dann wurde der Reifen in der fünften Kalenderwoche 2013 produziert und hätte inzwischen über sechs Jahre auf dem Buckel.

Und was, wenn das rollende Feriendomizil erfolgreich aus dem Winterschlaf wachgeküsst worden ist und die Reifen sich über den richtigen Druck freuen können? Bis zum Herbst sollte man nicht mit der nächsten Kontrolle warten. Continental empfiehlt den Luftdruck-Check alle zwei Wochen. Der Hersteller von hochwertigen Markenreifen hat gute Gründe, warum er das so anregt.

Klaus Brieter / mid

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