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Ratgeber: Gegen Hitzestress im Auto - Coole Tipps für heiße Tage

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  • 25. Juni 2019, 13:43 Uhr
  • Mario Hommen/SP-X

Wieder einmal zeigt sich die Sonne von ihrer besonders heißen Seite und macht vielen damit das Leben schwer. Wer ein paar Tipps beherzigt, kommt im Auto jedoch entspannter durch die Hitze.

Temperaturen über 30 Grad sind in Deutschland keine Seltenheit mehr. Die teilweise extremen Hitzewellen werden in vielerlei Hinsicht für Mensch und Material zur Herausforderung. Das trifft auch auf Autos und ihre Fahrer zu, denen sich allerdings eine Reihe von Möglichkeiten bietet, ihr Verhalten auf die hohen Temperaturen anzupassen.    

Bereits bei der Kaufentscheidung eines Automobils kann man Einfluss auf das Fahrzeugklima nehmen. Helle Außenlackierungen, der Verzicht auf ein Panorama-Glasdach, helle Sitzbezüge oder Wärmeschutzverglasungen helfen, die Temperatur niedriger zu halten.

Doch selbst weiße Auto parkt man im Sommer an möglichst schattigen Orten. In Einkaufszentren finden sich zum Beispiel oft als Alternative zu Parkplätzen auf der Freifläche vor Sonnenlicht geschützte Parkdecks. Gibt es zum Platz in praller Sonne allerdings keine Alternative, sollten die Seitenfenster einen kleinen Spalt geöffnet und zudem die Scheiben abdeckt werden. Im Zubehörhandel werden mit Silberfolie beschichtete Blenden für wenige Euro angeboten, die von innen oder außen die Windschutzscheibe abschirmen, was ein Aufheizen des Innenraums abmildert. Zusätzlich empfiehlt sich, Bereiche wie Lenkrad, Schalthebel oder Armaturenbrett mit einer Decke oder einem Handtuch abzudecken. Auch Kindersitze und der Fahrersitz lassen sich so vor direkter Einstrahlung schützen. Vor allem mit kurzer Hose kann ein heißer Sitz ziemlich unangenehm werden. Insofern kann es nicht schaden, im Sommer auch einige Hand- oder Baumwolltücher im Fahrzeug mitzuführen.

Apropos kurze Hose: In Autos mit Ledersitzen sollte man idealerweise lange Beinkleider tragen, da es sonst zu unangenehmer Schweißbildung zwischen Sitzfläche und den Oberschenkeln kommt. Und noch ein Hinweis zur Kleiderordnung: Lockeres Schuhwerk wie Strandsandalen sind für den Fahrer nicht verboten, doch kommt es zu einem Unfall, der mit festem Schuhwerk hätte verhindert werden können, nimmt die Versicherung den Verursacher möglicherweise in Regress.

Ist das Auto durch starke Sonneneinstrahlung aufgeheizt, sollte man vor Fahrtantritt zum Kühlen zunächst Türen und Fenster öffnen. Auch auf den ersten Kilometern kann es helfen, sich und dem Fahrzeug mit Fahrtwind Kühlung zu verschaffen. Bis die Klimaanlage für angenehme Temperaturen sorgt, werden einige Minuten vergehen. Wer zunächst eine möglichst starke Kühlleistung wünscht, kann zumindest kurzzeitig auf niedrigster Temperaturstufe und Umluft stellen sowie den Insassen-Belüftungsmodus wählen und die Düsen auf den Oberkörper richten. Allerdings empfehlen sich diese Einstellungen nur für die ersten Minuten, andernfalls können sich empfindliche Naturen leicht verkühlen. Ist die Luft im Fahrzeuginneren einigermaßen gekühlt, ist es ratsam, in den Frischluftmodus zu wechseln und die Luftströme an die Insassen vorbeizuleiten. Die Termperatur der Klimaanlage sollte zudem erhöht werden. Herrschen draußen um 30 Grad, empfiehlt sich eine Innenraumtemperatur in den unteren bis mittleren 20er-Graden. Fällt der Unterschied zwischen Außen- und Innentemperatur moderat aus, ist auch der Hitzestress beim Aussteigen weniger stark.

Wer die Wahl hat, sollte die Zeitfenster für Autofahrten möglichst auf kühlere Tageszeiten wie den frühen Morgen verlegen. Vor allem auf längeren Reisen kann es ratsam sein, die Mittagshitze zu meiden. In jedem Fall sollten ausreichend Getränke an Bord sein. Auch wenn man Lust auf eine eiskalte Cola verspürt: Leichter lässt sich die Hitze mit Fruchtschorlen, lauwarmem Wasser oder Tee ertragen.

Obwohl eigentlich alle die Gefahr kennen sollten, kommt es immer wieder zu tragischen Unglücken mit Hitzetoten in Autos. Betroffen sind meist Kinder oder Tiere. Deshalb kann es grundsätzlich nur eine Empfehlung geben: Niemand wird in parkenden Autos zurückgelassen, selbst wenn das Kind gerade friedlich schläft und der Einkauf nur wenige Minuten dauern soll. Ein bereits kurzes Zeitfenster in einem sich aufheizenden Wagen kann reichen, bei Menschen einen Kreislaufkollaps zu provozieren. Sind Personen oder Tiere in einem Fahrzeug, darf die Polizei dieses gewaltsam öffnen. Zudem drohen Strafen wegen fahrlässiger Körperverletzung. Ebenfalls zum Problem in sich aufheizenden Autos können Spraydosen und Medikamente werden. Während letztere unter Hitze ihre Wirkung verlieren können, drohen Spraydosen zu explodieren.

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