Bus und Bahn

So schlecht steht es um die Bahn

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  • 17. Juli 2019, 12:08 Uhr
  • Ralf Loweg

Zugausfälle, Verspätungen, schlechter Service: Die Deutsche Bahn bekommt von vielen Kunden kein gutes Zeugnis ausgestellt. Jetzt geht der Bundesrechnungshof mit dem Unternehmen hart ins Gericht. 'Die Deutsche Bahn ist wirklich in keinem guten Zustand', sagt Kay Scheller, der Präsident des Bundesrechnungshofes der WirtschaftsWoche.


Zugausfälle, Verspätungen, schlechter Service: Die Deutsche Bahn bekommt von vielen Kunden kein gutes Zeugnis ausgestellt. Jetzt geht der Bundesrechnungshof mit dem Unternehmen hart ins Gericht. "Die Deutsche Bahn ist wirklich in keinem guten Zustand", sagt Kay Scheller, der Präsident des Bundesrechnungshofes der WirtschaftsWoche.

Wenn man ein Fazit der Bahnreform vor 25 Jahren ziehe, müsse man leider konstatieren, dass die wesentlichen Ziele nicht erreicht worden seien, so Scheller weiter: "Es gibt nicht mehr Verkehr auf der Schiene. Und der Haushalt wurde auch nicht entlastet. Hinzu kommt, dass die Infrastruktur massiv vernachlässigt wurde."

Scheller macht die Vorstände und den Aufsichtsrat verantwortlich, wenn Dinge nicht so klappten, wie sie es müssten. So finde etwa eine wirksame Aufsicht des Vorstands durch den Aufsichtsrat nicht statt. Aber auch der Bund müsse handeln. Er habe "jahrelang zugeschaut, ohne auf Fehlentwicklungen zu reagieren" und sei deshalb mindestens genauso für den "desolaten Zustand" verantwortlich.

Scheller fordert im Gespräch mit der WirtschaftsWoche, dass der Bund definiert, welche Strecken die Bahn wie oft befahren und wo überall sie halten solle. Dies sei keine Planwirtschaft, weil das Grundgesetz verlange, dass der Bund als Alleineigentümer dafür Sorge zu tragen habe, "dass die Angebote der Bahn der Gemeinwohlverpflichtung unserer Verfassung entsprechen".

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