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Pkw-Hauptuntersuchung - Im nächsten Jahr droht ein Prüf-Engpass

Weil zum Jahresstart nicht genügend kalibrierte Prüfgeräte zur Verfügung stehen, müssen Autofahrer mit Verzögerungen bei der Vergabe von HU-Terminen rechnen.

Autofahrer müssen sich im kommenden Jahr auf Verzögerungen bei der Hauptuntersuchung einstellen. Den deutschen Kfz-Werkstätten und Prüforganisationen fehlen 2020 voraussichtlich rund 30.000 gesetzeskonform kalibrierte Messgeräte.

Hintergrund: Ab kommendem Jahr gelten neue Regeln für die Kalibrierung der sogenannten Viergas- und Trübungsmessgeräte, die bei der Abgasuntersuchung im Rahmen der HU die Schadstoffemissionen prüfen. Unter anderem darf die Werkstatt die Justierung nicht mehr in Eigenregie übernehmen, sondern muss ein zertifiziertes Labor beauftragen. Bundesweit gibt es davon allerdings nur sieben, die mit der Zertifizierung aktuell nicht nachkommen.

Bislang wurde lediglich rund ein Viertel der 100.000 im Einsatz befindlichen Geräte kalibriert. Der Zentralverband des Kfz-Gewerbes rechnet laut einem Bericht der Fachzeitschrift ,,kfz-betrieb" damit, dass es Ende des Jahres maximal zwei Drittel sind. Damit würden Anfang 2020 rund 33.000 Geräte fehlen. Betroffene Werkstätten könnten dann keine Abgasuntersuchung und damit auch keine HU mehr anbieten.

Kunden sollten mögliche Engpässe bei ihrer Terminplanung berücksichtigen: Bei mehr als zwei Monaten HU-Verzug ist eine vertiefte Prüfung vorgeschrieben, die aufwendiger und teurer ist als die Standardprozedur. Nach mehr als vier Monaten wird ein Bußgeld von 25 Euro fällig. Wer mehr als acht Monate nach Fristende noch ohne erfolgreiche Prüfung auf der Straße erwischt wird, zahlt 60 Euro und erhält einen Punkt in Flensburg.

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