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5x: Klappräder für den Kofferraum - Smarte Bikes für letzte Meilen 

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  • 19. Juli 2019, 14:54 Uhr
  • Mario Hommen/SP-X

Falträder gibt es beim Discounter oder Baumarkt für oft schon kleines Geld. Doch gerade in diesem Segment kann es sich lohnen, etwas mehr zu investieren. Hier fünf Klappkünstler für anspruchsvolle Biker oder solche, die es werden wollen.

In Zukunft könnten auch deutsche Innenstädte den freien Autoverkehr stark einschränken. Was eingefleischten Autofans Bauchschmerzen bereiten mag, bietet andererseits die Chance für kleine Fitness-Einheiten. Denn mit einem kleinen Klapprad im Kofferraum lassen sich die letzten Meilen Richtung Innenstadt locker bewältigen, was nebenbei zudem den Kreislauf in Schwung bringt und CO2 spart. Auch in vielen anderen Situationen können sich folgende fünf Falträder als äußerst praktische Ergänzung zu Auto, Bahn oder Reisemobil erweisen.

Brompton
Das Angebot im Faltradmarkt ist mittlerweile riesig, doch es gibt einen Klassiker, der wie kein anderes geradezu ikonenhaft aus diesem Segment hervorsticht: Gut 40 Jahre ist das englische Brompton mittlerweile alt und wirkt doch zeitgemäß und modern. In vielen Details wurde es immer wieder überarbeitet, seiner Grundkonstruktion blieb es indes treu. Und die erlaubt ein einfaches, schnelles und vor allem extrem kompaktes Zusammenfalten. Mit einem Faltmaß von 58 x 57 x 27 Zentimeter lässt es sich fast überall leicht verstauen. Dank seiner Falteigenschaften, dem geringen Gewicht sowie seiner guten allerdings nicht perfekten Fahreigenschaften erfreut sich das Brompton vor allem bei Pendlern großer Beliebtheit. Das ,,Brommi" ist mit einem Basispreis von rund 1.200 Euro jedoch nicht ganz billig und die Einstiegsversion noch ziemlich nackt. Wer nicht auf für den Alltag sinnvolle Extras wie Schutzbleche und Gangschaltung verzichten kann, landet bei 1.400 Euro und 12 Kilogramm. Doch das Geld ist gut angelegt, denn selbst alte Bompton werden gebraucht hoch gehandelt.

Birdy
Ebenfalls gute Wiederverkaufswerte erzielt das Birdy der deutschen Edelschmiede Riese & Müller. Die besonderen Vorteile dieser aufwendigen Konstruktion liegen im Komfort, denn das kleine Rad ist vollgefedert und zudem mit einigen Edelkomponenten bestückbar. Dazu gehören Scheibenbremsen oder eine 14-Gang-Nabenschaltung von Rohloff. Wer vor allem Wert auf gute Fahreigenschaften und hohe Alltagstauglichkeit legt, kommt beim mindestens 2.300 Euro teuren Birdy jedenfalls voll auf seine Kosten. Ein Vorteil sind auch die jeweils weiten Verstellmöglichkeiten für Sattel und Lenker, was eine Nutzung von kleinen wie großen Fahrern erlaubt. Geübte können ein Birdy in gut fünf Sekunden zusammenklappen. Mit 80 x 62 x 34 Zentimeter liegt das Faltmaß allerdings deutlich über dem des Brompton.

Tern BYB
Für den Alltagseinsatz bereits gut gerüstet und mit hervorragenden Fahreigenschaften gesegnet ist das neue BYB von Tern. Zu Preisen ab rund 1.200 Euro bietet es trotz 20 Zoll großer Räder ein vergleichsweise kleines Packmaß. Verantwortlich dafür ist zweiter Faltmechanismus im Rahmen. Trotz seines dreigeteilten Alurahmens und dank großer Räder fährt sich das BYB angenehm erwachsen und stabil. Rund 30 Sekunden dauert es, bis man das Tern - in der Basisversion P8 gut 14 Kilogramm schwer - gefaltet hat. Der Hersteller verspricht ein um 30 Prozent kleineres Packmaß als bei herkömmlichen 20-Zoll-Falträdern. Allerdings ist das Paket größer als beim Brompton. Als Besonderheit bietet des BYB ein zweiteiliges Sattelrohr mit zwei Schnellspannnaben, was ein spontanes Anpassen der Sattelhöhe für kleine und große Fahrer erlaubt. Zusätzlich gibt es eine spezielle Lenkerverstellung mit zwei Schnellspannhebeln, die das Justieren in Höhe, Weite und Winkel in einer Bewegung ermöglicht. Damit ist auch das BYB auf eigentlich jede Körpergröße anpassbar.

Kwiggle
Wer Wert auf ein möglichst kleines Packmaß legt, sollte vielleicht ein Blick auf das leicht schrullige Kwiggle aus Hannover werfen. Etwas über 1.200 Euro kostet das extrem kleine Faltfahrrad auf 12-Zoll-Rädern. Mit ein wenig Übung bekommt man das Kwiggle in wenigen Sekunden auf 55 x 40 x 25 Zentimeter zusammengefaltet. Damit eignet sich das nur 8,5 Kilogramm leichte Bike laut Hersteller sogar für die Handgepäckmitnahme in Flugzeugen. Eine weitere Besonderheit ist ein vergleichsweise hoch bauender Lenker. Im oberen Bereich der Lenkstange ist eine Einarmschwinge als Sattelhalterung befestigt. Der Sattel kann so seitlich frei schwingen. Die kompakte Bauweise und die bewegliche Sattelstrebe provozieren eine kuriose Sitzposition: Der Fahrer steht fast, hat den Lenker sehr eng am Oberkörper und schwingt beim Treten in die Pedalen den Hüftbereich überraschend stark nach links und rechts. Erfinder Karsten Bettin behauptet, dass aufrechte Sitzposition und schwingender Sattel aus orthopädischer Sicht Vorteile bieten, weil sich beim Fahren die Beweglichkeit des Rückens erhöht und sich Schulter- und Nackenverspannungen verringern.

Vello
Ein schickes und gut fahrbares Stadtrad mit Faltfunktion ist das aus Österreich stammende Vello. Die elegante Erscheinung basiert auf einem Stahlrahmen und steht auf 20-Zoll-Rädern. Zum Preis von rund 1.300 Euro bietet das rund 13 Kilogramm leichte Rad bereits eine Achtgang-Kettenschaltung. Der zentrale Rahmen wird hier nicht gefaltet, weshalb das Vello zusammengeklappt mit 29 Zentimeter zwar recht schmal bleibt, mit 79 Zentimeter allerdings vergleichsweise lang ist. Auch der Faltvorgang geht nicht ganz so elegant von der Hand wie bei einem Brompton. Vello bietet dafür einige Komponenten-Schmankerl wie Riemenantrieb oder eine Alfine-11-Gang-Nabenschaltung. Man kann das Faltrad sogar mit einem Pedelec-Antrieb von Zehus kombinieren, der alle E-Bike-Komponenten in einer kompakten Nabe integriert.

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